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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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der später nordwestlich und nördlich lief. Am Mittage des 24. Februar kamen 
die Arroa-Inseln in Sicht, von wo die „Josefa“ ihre Reise bei veränderlichen 
Winden beendete, indem am Abend des 28. Februar nach einer ziemlich langen 
Reise von 160 Tagen auf der Rhede von Singapore geankert wurde, 
Von Singapore nach Rangoon versegelt, trat die „Josefa“ die Heimreise 
von letzterem Hafen am 30. April 1877 an. Der Wind war im bengalischen 
Meerbusen leicht westlich und nordwestlich, worauf in 10° Nord-Br. und 
94.s° Ost-Lg. ein frischer NE- Wind die Oberhand gewann, mit welchem am 8. Mai 
die Insel Great Nicobar passirt wurde, Dieser NE-Wind wurde in 5.8° Nord-Br. 
and 945° Ost-Lg. durch den SW-Monsun verdrängt, mit dessen Hülfe die Linie 
am 6. Juni in 93.9° Ost-Lg. erreicht wurde, woselbst die Strömung N 59° W 
28 Seem. betrug. In ungefähr 4° Süd-Br. fanden die westlichen Winde ihr 
Ende, In ungefähr 6.5° Süd-Br. und 93.s° Ost-Lg. stellte sich frischer SE-Passat 
ein. 10° Süd-Br. wurde am 11. Juni in 90.s° Ost-Lg, und 20° Süd-Br. am 
20. Juni in 69.8° Ost-Lg. geschnitten. Ungefähr in 27° Süd.Br. und 50° Ost-Lg. 
hörte der Passat, östlich holend, allmählich auf, und der Wind wurde in der 
folgenden Zeit veränderlich, doch vorwiegend nordöstlich. 30° Ost-Lg. kreuzte 
die Bark am 5. Juli bei mässigem NE-Winde in 33.2° Süd-Br. und den Meri- 
dian des Cap der Guten Mfg am 10. Juli in 35.5° Süd-Br. bei frischem 
SW-Winde. Die beobachtete Strömung betrug am 9. Juli S 22° W 21 Seem., am 
10. Juli N 78° W 8 Seem., und am 11. Juli N 51° W 37 Seem. Nachdem das Cap 
umsegelt war, wurde der Wind umlaufend, bis in 26° Süd-Br. und 5° Ost-Lg. 
ein etwas beständigerer NW-Wind eintrat. Nachdem einige Tage später der 
Wind westlich gehend zur Windstille abgefßlaut war, stellte sich in 21.8° Süd-Br. 
und 6.s° Ost-Lg. ein leichter SE£-Passat ein. Allmählich nahm der Passat an 
Stärke zu und brachte das Schiff am 27, ‚Juli in 18.7° Süd-Br. nach 0° Länge. 
In der Nacht vom 29. bis 30. Juli wurde St, Helena und am 4. August 10° Süd-Br. 
in 13.3s° West-Lg. passirt. Den Aequator kreuzte man bei frischem SE-Passat 
am 9. August in 21.6° West-Lg., während der Strom des letzten Etmals zu 
N 82° W 21 Seem. gefunden wurde. Nachdem 6° Nord-Br. in 246° West-Lg. 
erreicht war, hörte der SE-Passat auf und westliche, namentlich SW- Winde, von 
Böen und Gewittern begleitet, brachten das Schiff in 4 Tagen nach 13.5° Nord-Br., 
wo ein mässiger NE-Passat auftrat. Dieser begleitete das Schiff bis ungefähr 
26.5° Nord-Br. und 37° West-Lg., wobei vorher 20° Nord-Br. am 21. August in 32.6° 
West-Lg. geschnitten war. Nachdem der Passat anscheinend sein Ende erreicht 
hatte, traten nach einer Windstille südwestliche Winde auf, die indess nochmals 
durch leichte östliche Winde verdrängt wurden. Ueberhaupt konnten auf der ganzen 
Weiterreise Westwinde nicht zur Geltung kommen, und die Reise wurde durch 
viele Ostwinde, welche allerdings grösstentheils mässig waren, sehr verzögert. 
Den westlichsten Punkt erreichte das Schiff in 36.4° Nord-Br. und 40° West-Le., 
30° West-Lg. wurde am 13. September in 42.9° Nord-Br. bei frischem Nord- 
winde, 20° West-Lg. am 17. September in 46.8° Nord-Br. bei frischem SE- 
Winde und 10° West-Lg. am 24. September in 47.4° Nord-Br. während eines 
leichten NE-Windes geschnitten. Wegen des anhaltenden Ostwindes entschied 
sich der Capitain, nach Queenstown zu segeln, woselbst am 29. September die 
„Josefa“ nach 153tägiger Reise zu Anker kam. 
8, Reise des Bremer Schiffes „Moltke‘“ Capt, @. Hauck. 
Von Cardiff segelte das Bremer Schiff „Moltke“ Capt. G. Hauck am 
14. September 1876, um eine Reise nach Singapore anzutreten. Der leichte 
NW-Wind holte nach einigen Tagen südwestlich. Mit vorherrschenden SW- 
Winden gelangte das Schiff nach 40° Nord-Br. in 13.s° West-Lg. am 23. Sep- 
tember, nach 30° Nord-Br. am 4. October in 17.2° West-Lg., so dass der Capitam 
genöthigt war über Steuerbord nordwestlich weg zu liegen, bis der Wind all- 
mählich westlich lief, womit dann ein südlicher Kurs wieder aufgenommen werden 
konnte. In ungefähr 26° Nord-Br. und 20° West-Lg. lag am 9. October die 
nördliche Grenze des NE-Passats. Nachdem man am 13. October in Sicht der 
Insel St, Antonio passirt war, erreichte man 10° Nord-Br. am 16. October 
in 25.7° West-Lg. bei einem, von Böen begleiteten, mässigen Passatwinde. In 
etwa 9° Nord-Br. hörte der NE-Passat auf und veränderliche, vorherrschend
	        
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