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4. Reise der Hamburger Bark „Zanzibar“, Capt. J. Sielfeld.. > .
Die Hamburger Bark „Zanzibar“, Capt. J. Sielfeld, auf einer Reise von
Hamburg nach Tamatava (Madagascar) begriffen, befand sich am 22. Februar 1877
unter Lizard mit einem frischen NW-Winde. Mit Benutzung mässiger nörd-
licher. Winde ging die Reise gut.voran, bis 40° Nord-Br. in 14.7° West-Leg.
am 26. Februar erreicht‘ war.‘: +) 6 7
Nun holte unter schwachen Böen der Wind westlich und südlich; indess
in etwa 35° Nord-Br. stellte sich ein schwacher NE-Wind ein, der südöstlich
auffrischte und womit 30° Nord-Br. am 5. März in 19.7° West-Lg. goschnitten
wurde. Am vorhergehenden Mittage war die Insel Madeira gesehen worden.
Die südöstliche Brise geleitete das Schiff nach etwa 24° Nord-Br. und 23°
West-Lg., woselbst der Wind rechtdrehend nordöstlich wurde. 20° Nord-Br. wurde
in 25.3° West-Lg. am 11. März geschnitten. Der Passatwind war im Allgemeinen
schwankend in seiner Richtung, ‘doch. vorherrschend Ost. In 45° Nord-Br.
stellte sich nach einer Windstille,‘ welche von Böen mit Regen unterbrochen
war, Westwind ein, dem aber schon am nächsten Tage leichte Nord- und Ost-
winde folgten, aus welchen dann später der SE-Passat hervorging. Beim
Schneiden des Aequators‘ am 23. März 1877, in 24.2° West-Lg., wehte ein
mässiger SE-Passat, und die Versetzung betrug 30 Seem. S59° W. Die am vor-
hergehenden Taye empfundene lebhafte Nord-Dünung war fast. verschwunden.
Ein mässiger SE-Passat führte die Bark nach etwa 22° Süd-Br. in 29.s° West-Le.,
während vorher 10° Süd-Br. in 29.1° West Lg. am 27. März und 20° Süd-Br.
in‘ 29.8s° West-Lg. in Sicht der Insel Zrinidad am: 30. März gekreuzt
war. In der folgenden Zeit ward der Wind veränderlich,'!‘ In’ ungefähr
27° Süd-Br. kam noch einmal ein schwacher SE-Wind zur Geltung; dann
frischte. der Wind nordöstlich und nördlich auf, um später in etwa 35° Süd-Br.
als anhaltender Westwind durchzukommen. 30° Süd-Br. wurde am 14. März
in 14.4° West-Lg. gekreuzt. Mit lebhaften, oft stürmischen Westwinden ging die
Fahrt rasch vor sich. Den Meridian von Greenwich passirte das Schiff‘ am
19. April in 37.3° Süd-Br. bei lebhaftem NW-Winde und den des Cap der
Guten Hoffnung in 38.s° Süd-Br. am 24. April während eines frischen, ‘von
Böen begleiteten Westwindes. In etwa 8° Ost-Lg, am 21. April wehte ein schwerer
Weststurm, der das Schiff zwang, beizudrehen; aber schon nach Verlauf von
drei Wachen konnte bei abnehmendem Westwinde die Fahrt wieder aufgenommen
werden. Niedrigster Stand des Barometers während des Sturmes 732.2 mm,
Nachdem 20° Ost-Lg. am 24. April in 39° Süd-Br, geschnitten war, wurde, wenn
die. Umstände es gestatteten, etwas nördlich aufgesteuert, so dass 30° Ost-Lg.
am 28, April in 38.6° Süd-Br. erreicht wurde. Auf dem directen Wege setzte
man bei veränderlichen Winden die Reise fort und kreuzte 30° Süd-Br. am
9, Mai in 50.8° Ost-Lg. Mit dem hier angetroffenen SE-Winde wurde anfäng-
lich NNE gesteuert, dann, nachdem der Wind mehr östlich holte, konnte das
Schiff allmählich etwas westlich abhalten. Die gefundene Strömung betrug in
30° Süd-Br. West 6 Seem., in 28° Süd-Br. N 49° W 9 Seem., in 25° Süd-Br.
N75° W 18 Seem., und in 23° Süd-Br. West 18 Seem. im Etmal. Auf 20°
Süd-Br- in 498° Ost-Lg. herrschte ein mässiger SE-Wind, der das Schiff bis
dicht an die Küste von Madagascar geleitete, worauf mit leichtem: SW-Winde
am 16. Mai Tamatava nach einer 83tägigen Reise von Lizard erreicht wurde.
In 11 Met. Tiefe fand man guten Ankergrund, Während‘ des -Aufenthalts da-
selbst regnete es viel, .
Am Mittage des 29. Mai war die Bark „Zanzibar“ auf der Reise von Tama:
tava nach Nosse Be in 17° 23‘ Süd-Br. und 49° 40‘ Ost-Lg- bei mässigem ENE-
Winde. - Da der Wind indess am nächsten Tage südwestlich holte,- ging‘ die
Reise gut von statten, und am 2. Juni konnte Cap Amber in 4 Seem. Abstand
passirt werden. Die Strömung betrug westlich vom (ap 1 Seem. SW, und später
bei der Insel Woody SW !/z Seem. die Stunde. Am Mittage des 4. Juni
ankerte das Schiff: auf der Rhede von Noss& Be, Das Wetter war daselbst
beständig gut. Land- und Seebrise wechselten. Erstere setzte Abends zwischen
9 und 11 Uhr ein und dauerte bis 6 Uhr oder 8 Uhr Morgens.
Den 20. Juni Abends verliess die Bark Noss& Be, um nach Zanzibar zu
segeln. Sie ankerte am 25, Juni im Zanzibar-Channel und erreichte den nächsten
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