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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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ander Grenze des nördlichen Eismeeres (67° 0‘ Nord-Br.)'); im Süden die Insel 
Barbados (13° 4‘ Nord-Br.); im Osten ebenfalls Barbados (59° 37‘ westlich von 
Greenwich); im Westen die Insel St. Paul im Behringsmeere (169° 50‘ West-Lg.) 
Die Vertheilung dieser Stationen ist natürlich sehr unregelmässig und 
kann nur auf einer Karte anschaulich gemacht werden; die grösste Anzahl be- 
findet sich zwischen dem Atlantischen Ocean einer- und dem linken Ufer des 
Mississippi und Missouri andererseits. Zwischen diesen Strömen und dem Felsen- 
gebirge zählt man indessen bereits mehr als fünfzehn regelmässige Stationen, 
während zwischen dem Felsengebirge und dem Stillen Ocean es deren noch 
nicht mehr als vier giebt. 
Was die Höhe über dem Meere betrifft, so können schon die in Städten 
belegenen Stationen recht bedeutende Höhen erreichen, wie die folgenden Bei- 
spiele zeigen: 
Salt Lake City (Utah) . . . . 1326 Meter 
Denver (Colorado). . . . . . 1565 
Virginia City (Montana Territory) 1679 
Cheyenne (Wyoming Terr.) . . 1847 „ 
Santa F6 (New-Mexico) . . . . 2092 
Ausserdem sind zwei permanente Stationen auf isolirten Berggipfeln er- 
richtet, deren einer in der Nähe des Atlantischen Oceans, der andere im Felsen- 
gebirge sich befindet, und welche beide etwa 2000 Met. über das mittlere 
Niveau ihrer Umgebung emporragen; es sind dies : 
Pike’s Peak (Colorado) .. . . . . 4333 Meter 
Mount Washington (New-Hampshire) 1916 
Im Laufe des Jahres 1873 ist eine analoge Station auf dem Gipfel des 
Mount-Mitchell (North-Carolina, 2039 Meter) gegründet worden, doch ist die- 
selbe nicht aufrecht erhalten. 
Die Existenz dieser hochgelegenen Stationen scheint von dem grössten 
Interesse für das Studium der allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre zu sein: 
die Bewegungen des Barometers und des Thermometers, ebenso wie die 
Aenderungen in der Windrichtung, zeigen sich dort häufig um einen oder 
mehrere Tage früher, als in der Ebene. 
Die Beobachtungen, welche auf allen diesen Stationen angestellt werden, 
sind zweierlei Art: die einen, welche vor Allem für das Studium des örtlichen 
Klimas bestimmt sind, finden drei Mal täglich statt, um 7 Uhr Morgens, 2 Uhr 
und 9 Uhr Abends, nach mittlerer Zeit des Ortes. Sie werden gesammelt und 
am Ende jeder Woche nach Washington an die Centralstelle gesandt, welche 
sie zu ihren monatlichen Uebersichten verwendet und einen Theil davon in 
ihren Jahresberichten veröffentlicht. 
Die anderen sogenannten telegraphischen Beobachtungen verfolgen speciell 
den Zweck der Untersuchung der allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre: 
dieselben sind simultan für das ganze Land und finden drei Mal täglich statt 
um 7% 35m. Morgens, 4* 35=in. und 11* Abends mittlerer Washingtoner Zeit, 
Sie werden sofort durch den Telegraph an die Centralstelle übermittelt, und 
gleichzeitig auch an alle anderen Stationen: das Netz ist so gut combinirt, 
dass in weniger als 70 Minuten nach der Beobachtung jede beliebige Station 
die Daten von allen anderen kennt,”) und zwar den Barometerstand, die 
Temperatur, die relative Feuchtigkeit, die Richtung und Geschwindigkeit des 
Windes, den Zustand des Himmels, die Richtung des Zuges der oberen Wolken 
und die seit der letzten Beobachtung gefallene Regenmenge. 
Sobald diese Daten auf jeder Station eingelaufen sind, vereinigt sie der 
Beobachter in eine Tabelle und eine Wetterkarte, welche, mit Hülfe von Linien 
gleichen Luftdrucks und gleicher Temperatur, die Zahlen greifbarer und an- 
schaulicher macht: das Bulletin sowohl, als die Karte werden alsdann, nach- 
dem sie’durch ein rasches Druckverfahren in mehreren Exemplaren hergestellt 
1) Im Jahresbericht des Chief Signal Officer für 1875 ist diese Station nicht aufgeführt. 
Der Uebersetzer. 
2) Vgl. die neueren Nachweise darüber weiter unten, nach dem Bericht des Chief Signal 
Officer für 1875; übrigens erhalten keineswegs alle Stationen die Angaben aller übrigen, sondern 
lie minder wichtigen Orte nur eine geringere Anzahl von Nachrichten. Der Uebersetzer.
	        
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