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Brandung an dem westlichen Ende, Von dieser äussern Brandungsstelle wurde
yepeilt: Ras-Khaisat-en-naum, in Ost, 9! Kblg.; Nordende der Insel Abd-al-
Kurt, in N 83° E, 1.9 Seem.; Südende derselben Insel, in S 48° E, 1.5 Seem.;
and Südende von Kal-Farun, in N 21° E, 13 Seem. entfernt.
Während der Untersuchung stand auf dem westlichen Ende des Riffes
eine sehr heftige Brandung, und diese Stelle ist wahrscheinlich viel flacher als
ler übrige Theil des Riffes, da '/z Secm. weiter innerhalb der Brandung nur
2 bis 3 Mal in der Stunde eine Brandung zu beobachten war.
Eine halbe Seemeile nördlich der äussersten Brandungsstelle wurden
416 Met. Wasser gefunden, und die Tiefe nahm rasch zu. Bei diesem Abstand
wurde in westlicher und südlicher Richtung nirgends weniger als 64 Met. Wasser
gefunden. Dagegen wurde dicht an der Kante des Riffes in allen Theilen eine
Wassertiefe von nur 9 Met. gelothet.
Während der Vermessung dieser Gegend wurde beobachtet, dass der
Strom nach NNE, '/% bis 1! Knoten die Stunde, setzte, und viele Strom-
kabbelungen wurden in der Nähe des flachen Wassers wahrgenommen.
Commander Wharton bemerkt, dass es bei dem Westende der Insel
Abd-al-Kuri, in Folge der mehr landeinwärts liegenden hohen Berge, schwer
ist, den Abstand vom Land richtig zu schätzen. Dieses sollte man besonders
bei der Nacht in Erwägung ziehen, wenn man das Westende der Insel passirt,
Bei einem Abstand von nicht weniger als 2 Seem. ist die Wassertiefe nicht
anter 73 Met.
4. Wind- und Weitter-Verhältnisse zu Apia auf Upolu (Samoa-
Gruppe) von April bis Juli 1877, Während des Aufenthaltes S. M. 8.
„Augusta“ zu Apta auf Upoluw von Mitte April bis Mitte Juli 1877 hat der
Commandant dieses Schiffes, Corv.-Capt. Hassenpflug, Beobachtungen über
die daselbst in dieser Zeit angetroffenen Wind- und Wetterverhältnisse angestellt,
welche im Wesentlichen den von Dr. E. Graeffe in dem „Journal des Museum
Godeffroy““, Heft II (1878), hierüber gemachten Angaben entsprechen. !)
Corv.-Capt. Hassenpflug berichtet hierüber:
„Im April (15—30) varlirte der Wind von NW bis NE und ENE,
Stärke 3 nicht überschreitend, und wechselte mit Windstillen, welche oft mehrere
Tage lang anhielten; nur selten ging der Wind mit derselben Stärke 3 bis Ost
und SE herum, Der Luftdruck betrug 758—764“"- und die Temperatur 25°
bis 32° €.
Im Mai (1—31) herrschten Ost- bis NE-Winde, von der Stärke 1—6, vor;
Windstille trat selten ein, der SE-Wind nur an zwei Tagen und war von
heftigen Regenschauern begleitet. Der Luftdruck schwankte zwischen 760 bis
(64mm. und die Temperatur zwischen 23°—30° C.
Bis zum 22, Juni wurden die Regenböen, welche in den vorhergehenden
zwei Monaten den Passat zeitweise begleitet hatten, häufiger und der Regen
intensiver. Die Richtung des Passats war meist Ost bis SE, seine Stärke 1—4.
Während der Nacht herrschten im Hafen von Apta, und überhaupt unter Land,
Windstillen. Der Luftdruck war 760—765mm. und die Temperatur 21.2°—30° C.
Vom 22, Juni bis 11. Jule war der Himmel meist überzogen; öfters
lagerten des Abends schwere Gewitterwolken im Norden, und wurde alsdann
Wetterleuchten beobachtet. Der Wind war meist östlich, die Stärke nur selten
über 1—2; zuweilen ging er bis NE und Nord um. Anhaltende Regengüsse
traten ein. Der Luftdruck schwankte zwischen 758.3 und 643mm; die Temperatur
vetrug 24°—29° 0.“
5. Der Längenunterschied zwischen Washington und Greenwich.
in dem Artikel über die Bestimmung von secundären Meridianen in Westindien
ınd Centralamerika durch den elektrischen Telegraph (pag. 503—511 dieser
Annalen, 1877) ist in der Anmerkung 4, pag. 505, dieser Annalen die von
Gould für das Naval Observatory von Washington i. J. 1867 durch elektrische
Signale vermittelst des unterseeischen Kabels zwischen Zrland und Neufundland
bestimmte Länge zu 5% Smin. 19 g9sec. oder 77° 3‘ Bas‘ West von Greenwich
%) Vergl. „Hydr, Mitth.“, 1874, pag. 283, wo es bei Erwähnung der Orkane anf den Samon-
Inseln, wie wir hier berichtigend bemerken, an der betreffenden Stelle, Zeile 26 v, u, heissen muss,
„mit noch mehr fallendem Barometer“ statt mit nicht mehr u. s. w. In den „Ann, d, Hydr, ete,“.
1877, pag. 237, Anm. 3, ist die oben erwähnte Stelle richtig wiedergegeben.