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Zuerst erschien über der Kimm ein kleines Segment (Fig. 1), aus welchem
plötzlich die eine Sonnenhalbkugel mit der Basis nach oben hervorsprang (Fig. 2).
Das untere Segment wurde allmählich ebenfalls eine Halbkugel, aber mit der
Basis nach unten, und beide näherten sich einander (Fig. 3). Diese Halbsonnen
bildeten alsdann in kurzen Uebergängen ein Rechteck (Fig. 4u. 5), unten durch
die Kimm, oben durch das Ende der Nebelbank begrenzt, mit senkrechten Kanten
und von dunkel blutrother Farbe. Die senkrechten Seiten bogen sich darauf
später unten etwas aus (Fig. 6). Die wirkliche Sonnenscheibe tauchte jetzt
ziemlich schnell über die Nebelbank und somit auch über diese Figur empor
(Fig. 7). Die untere Figur fiel nunmehr zusammen (Fig. 8), bis zwei Halb-
sonnen entstanden, deren Basis nach unten gerichtet war (Fig. 9). Während
die obere Sonne aus der Wolkenschicht hervortrat, fiel das untere Sonnenbild
fast plötzlich zusammen und verschwand. Der ganze Vorgang dauerte 4 bis
5 Minuten.
Kleine hydrographische Notizen.
ı. Segolanweisung für den im Oxelösund liegenden Bredvik-
Hafen. SE-Küste von Schweden. Nach der „Hydrographie Notice“ No. 35,
Washington 1877, hat der, der englischen Marine angehörige Capitain Rivers
nachstehende Segelanweisung für den, im Oxelösund *) liegenden Bredvik-Hafen
veröffentlicht.
Die Stadt Bredvik liegt in 58° 39’ 30“ Nord-Br. und 17° 7‘ Ost-Lg.
Die Peilungen sind missweisend,
Von Süden kommende, nach dem OÖxzelösund bestimmte Schiffe müssen
zuerst in Sicht des Leuchtfeuers von Häradskär laufen und dann ihren Kurs
auf die Insel Häfringe nehmen. Auf dieser steht eine grosse Bake, die bei
schönem Wetter 10 bis 12 Scem. weit zu sehen ist, und welcher man sich bis auf
einen Abstand von !/2 Kblg. nähern kann, Beim Passiren der Insel muss man
dieselbe an Backbord behalten, und dann WNW"/sW frei von den Inseln
Grässkären steuern, von wo ab ein gerader Kurs zwischen der Insel Belten und
dem Leuchtthurm von Femerö (Femörehufvud) hindurch nach dem Ankerplatz
von Bredvik im Oxelösund führt. Das Fahrwasser ist 2 Seem. breit, und man
findet auf dem ganzen Wege gute Ankerplätze. Die Einfahrt zu finden, macht
keine Schwierigkeiten, da die Regierungskarten sehr genau sind. Mit Hülfe
des Lothes kann auch ein Fremder diese Gewässer befahren, um so mehr da
man, sobald die Insel Häfringe in Sicht ist, zwei Leuchtfeuer sehen kann. An
Steuerbord hat man das ca. 8 Seem. entfernte Leuchtfener von Ledskär (Lendskär)
und an Backbord das ca. 5 bis 6 Seem. entfernte Leuchtfeuer von /Femerö
(Femörehufvud) in Sicht. Lootsen sind in grosser Anzahl zu haben, und diese
sind gut und zuverlässig; die Lootsengelder sind mässig, die Höhe derselben
wird stets von einem Regierungsbeamten bestimmt.
Anmerkung. Der Hafen von Bredvik ist gegenwärtig durch die Ozelösund-
Flen - Westmanland - Eisenbahn in Verbindung mit dem Kisenbahnnetze des
grösseren Theiles der mittleren und südlichen Distriete Schwedens, Ausser dem
Bau eines grösseren ausgedehnteren Uferdammes etc. ist noch eine kleine Lade-
brücke erbaut, an welcher Tiefen von 4 Met. sind, und woselbst kleinere Schiffe
löschen und laden können. In kurzer Entfernung von dem Uferdamme können
Schiffe auf 6 bis 7 Met. Wasser ankern und mit Hülfe von Leichterfahrzeugen
löschen und laden. Auch liegen auf der Rhede grosse Festmachertonnen, an
welchen die grössten Schiffe sicher liegen und schwaien können.
2. Lage und Beschaffenheit der Rodgers- und der Hotspur-
Bank, in dor Nähe der Küste von Brasilien, Der Commander F.Rodgers,
Commandant des V. St. S. „Adams“, berichtet nach der „Hydrogranphic Notice“
No. 45, Washington 1877, über die Lage und Beschaffenheit der Rodgers- und
der Hotspur-Bank,?) von Bahia aus, Folgendes. Die dabei vorkommenden
Peilungen sind missweisend, die Variation beträgt 8° 58‘ West im Jahre 1877.
ı) S. „Sailing Directions for the Baltic etc.“, London 1854, pag. 63 und 64
2 S. „South American Pilot“, Part I, pag, 109 und 110.
ann. ad. Hydr., 1877, Heft XI (November).