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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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zunimmt, zu ankern, denn dicht bei den Sandbänken ist das tiefste Wasser 
16.5 bis 20 Met. Bei schönem Wetter ist der hohe, scharfe, kegelförmige Pik 
des Zeng-gyatk- (Zigat-) Gebirges, welches im Norden der Insel Bheeloo-Cywon 
liegt, bei Annäherung an den Fluss zu erkennen. In Süd und Ost von Amherst 
sind 10 bis 15 Seem. im Innern hohe Bergrücken und Bergspitzen, welche bei 
klarer Luft 30 bis 45 Seem. weit zu schen sind. 
Die Stadt Maulmain liegt auf dem Wasserwege am linken Flussufer, 
30 Seem. von der Mündung bei Amherst entfernt. KXEs ist eine reinliche Stadt 
mit einigen gut gebauten Häusern, von denen jedoch keines sehr auffallend ist. 
Auf einem niedrigen Höhenzuge hinter der Stadt stehen mehrere Pagoden. Das 
Hafenamt, Zollhaus und das Postamt befinden sich am Flussufer, Gegenüber 
von dem Hafenamt ist eine gute eiserne Landungsbrücke und das Flussufer ist 
auf einige Entfernung hin befestigt. Im Jahre 1876 war die Einwohnerzahl der 
Stadt ungefähr 56000, von denen nur 1100 Kuropäcr waren. Eine kleine 
Truppenabtheilung ist hier stationirt. 
Die Hauptausfuhr besteht aus Teakholz und Reis. Obgleich die Stadt 
zunimmt, wird der Holzhandel doch geringer und die Preise dafür sind be- 
deutend. Im Jahre 1876 betrug die Holzausfuhr 105,154 Tons und diejenige 
des Reis 178,885 Tons. 
Reparaturen an Schiffen und Maschinen, wenn solche nicht zu gross sind, 
können hierselbst ausgeführt werden, auch ist ein Trockendock und ein Schiffs- 
vrost (Gridiron), sowie ein Bassin vorhanden, Im Jahre 1876 verliessen 618 
Schiffe den Fluss, von denen der grösste Tiefgang 7.0 Met. betrug. Der Salz- 
wasserwurm (Teredo navalis) richtet im Maulmain-Fluss grossen Schaden an. 
Nach Rangoon und Calcutta ist allwöchentlich, und nach Akyab, Chitta- 
gong, Penang, Singapore und den dazwischen liegenden Häfen alle 14 Tage eine 
Postverbindung, welche durch die Dampfer der „British India Steam Navigation 
Company“ vermittelt wird. 
Die Schiffe müssen bei der Stadt sich mit zwei Ankern verteien; Fest- 
machertonnen befinden sich daselbst nicht. 
Proviant. Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel und Fische kann man 
zu mässigen Preisen erhalten, aber das Fleisch ist nicht sehr gut, und Gemüse 
ist nur spärlich zu haben. Wasser nehmen die Schiffe aus dem Fluss, welches 
bei der Ebbe vollständig frisch ist. 
Beschreibung der Indus-Bänke und Segelanweisung für Karachi 
oder Kurrachee,.” Westküste von Hinterindien. 
Der Lieutenant A. W. Stiffe, der Indischen Marine, hat über die Ver- 
messung der /ndus-Bänke im Jahre 1877, nach der „Hydrographic Notice“ No. 23, 
London 1877, Nachstehendes berichtet. Die dabei vorkommenden Peilungen sind 
missweisend; die Variation ist für das Jahr 1877 zu 1° Ost bestimmt worden. 
Indus -Fluss. 
Indus-Bänke. Die bei der Hajdmri-Mündung befindlichen Bänke haben 
sich seit der Vermessung im Jahre 1867 um 3'/s Seem. weiter nach See zu 
ausgedehnt. Die Grenze des flachen Wassers liegt jetzt (1877) in 24° 4' 20“ 
Nord-Br. und 67° 11‘ 50“ Ost-Lg., 
Die Bank bei der Kukiwdri-Mündung ist seit dem Jahre 1867 kleiner und 
weniger stark abfallend geworden; wahrscheinlich hat die See, seitdem keine 
neuen Senkstoffe der Bank mehr zugeführt wurden, dieselbe mehr abgespült und 
die Kanten mehr abgeflacht. 
Das obere Ende der Untiefe Swatch scheint zu versanden, denn das tiefe 
Wasser, welches im Jahre 1867 dicht an der Kante dieses Theiles der Untiefe 
sich befand, ist jetzt nicht mehr vorhanden. 
') S. Findlay’s „Indian Ocean-Directory“, 3. ed., pag. 809; Taylor-Horsburgh: „India 
Directory“, pag. 333; „West Coast of Hindostan Pilot“, 1866, pag. 231-243; „Persian Gulf Pilot“, 
Supplement 1875, pag. 25—27, md „Ann. d. Hydr.“, 1877, pas, 146.
	        
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