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bringen, ehe sie in den Fluss einlaufen.') In der Mitte des Monats Mai beginut
die Regenzeit und dieselbe endigt ungefähr in der Mitte des Monats October;
von Juli bis September ist sehr stürmisches Wetter. Das Klima ist, als
tropisches, gesund; März, April und Mai sind die heissen Monate, und der
Rest des Jahres ist kühl. Von November bis Februar sind 28° bis 28.5° C.
im Schatten.
Lootsen. Bei schönem Wetter kreuzen kleine Lootsenschooner zwischen
der Flussmündung und Dowble Island. "Trifft ein ankommendes Schiff keinen
Lootsenschooner, so sollte es bei Green Island auf dem vorher erwähnten
Ankerplatz ankern und nach der Station von Amherst signalisiren. Die
Lootsen haben einen obrigkeitlichen Erlaubnissschein, und es besteht für sic
sine feste Taxe, welche man von dem Hafen-Capitain zu Maulmain erhalten
kann. Für Schiffe von 200 Tons und mehr Tragfähigkeit ist Lootsenzwang.
Die Lootsen verlassen das Schiff 1 Seocm. SW von der Patch-Tonne. Im Flusse
findet man auch Schleppdampfer.
Double Island Leuchtthurm.?) Auf Double Island, einer kleinen, an
allen Seiten steil abfallenden Insel, die 12!/2 Seem. S*/4E von der Spitze Amherst
in 15° 52‘ 30“ Nord-Br. und 97° 34‘ 45“ Ost-Lg. liegt, steht ein massiver,
16.5 Met. hoher Leuchtthurm, auf dem ein weisses festes Feuer brennt, welches
zwischen den Peilungen N’3/4W über Nord und Ost bis SSE, 19 Scem. weit
sichtbar ist. Die erste Peilung führt 1'!/2 Seem. westlich von der Insel Kale-
gouk und die letzte Peilung 1’/2 Secem. westlich der Patch-Tonne bei Amherst
vorbei. Von der Patch-Tonne ist nach Osten zu bis zu der Spitze Amherst
auch ein Lichtstreifen sichtbar.
Segelanweisung. Ein vom Meerbusen von Bengalen nach Maulmain
bestimmtes Schiff muss, nachdem es den Leuchtthurm von Alguada passirt hat,
auf das Leuchtfeuer von Krishna zu steuern und nicht längs der östlichen
Küste des Golfes von Martaban segeln, da letztere nur sehr oberflächlich auf-
genommen ist, und das Loih des tiefen Wassers wegen nur wenig oder gar
nicht vor den Gefahren und Untiefen warnt. Hat man das Krishna-Leuchtfeuer
in Sicht gebracht, und peilt dieses auf 18 bis 22 Met. Wassertiefe in Nord, so
steuere man ENE'ZAE auf Double Island zu, eine Entfernung von 122 Seem.
Double Island nähere man sich bis auf 2 bis 3 Seem. und dann steuere man
nördlich nach der ungefähr 12 Seem., entfernten Spitze Amherst. Da die Gezeiten-
strömung mit grosser Heftigkeit längs der Küste setzt, so muss grosse Vorsicht
darauf verwandt werden, dass man nicht nordwärts der Flussmündung versetzt
wird, umsomehr, da sich auf der Spitze Amherst kein Leuchtfeuer befindet.
Wenn man das Feuer von Double Island östlich von SSE in Sicht hat, so ist
das Schiff frei von allen Untiefen, aber um nicht zu weit nördlich gesetzt zu
werden, ist es rathsam, südlich des Flusses zu ankern. Steuert man nordwärts,
so muss ein Mann beständig auf Ausguck sein, damit man nicht das Feuer aus
Sicht verliert, denn ein Schiff kommt dicht an die Klippen, wenn es nach Land
zu versetzt wird und dann wieder in den schmalen Sector des Feuers hinein-
kommt. Zwischen Double Island und Green Island kann man allenthalben auf
16.5 bis 20 Met, Wasser, ungefähr 4!/2 Seem. von der Küste entfernt, ankern.
Wenn man bei klarer Luft, von dem Krishna-Feuer kommend, das Land
ansteuert, kann man häufig, auch selbst bei klaren Mondscheinnächten, dic
hohen, im Osten von Double, Island gelegenen Berge im Innern des Landes
früher sehen, als Double Island, ;
Von Rangoon nach Maulmain scegelnd, muss man beim Bestimmen des
Kurses auf den Stand der Gezeit Bedacht nehmen, da sonst ein Schiff, besonders bei
nebeligem Wetter, leicht in cine gefährliche Lage kommen kann. Es ist dabei
dem Lothe grosse Aufmerksamkeit zu schenken, und das Schiff darf nicht in
woniger als auf 10 bis 11 Met. bei Niedrigwasser gehen. Hat man beinahe die
Distanz abgelaufen und ist das Land wegen trüben Wetters nicht sichtbar, So
ist augenblicklich, sobald die Wassertiefe bei Niedrigwasser bis über 12.8 Met.
1) Die Schiffe laufen im Nebel gewöhnlich auf den Bänken Bheeloo-Gywon und Goodwin
auf, weil sie zu weit nördlich gestanden haben; und da diese Bänke steil abfallend sind, warnt auch
nicht einmal das Loth vor der Gefahr.
2 S. „Nachr. f. Seef.“ 1877, No, 598,