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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Spitze Amherst stehende Wasser-Pagode in Deckpeilung mit dem Westende von 
Green Island halten. 
Ankerplätze. Ausserhalb der Flussmündung findet man den besten 
Ankerplatz auf 11 bis 16.3 Met. Wasser, wenn Green Island in einem Abstand 
von 1 Seem. zwischen SEzE'/E und NE'AN peilt. Der Grund ist hier gut 
haltbar, aber bei Springzeit läuft die Gezeitenströmung daselbst mit solcher 
Heftigkeit, dass cs nothwendig ist, nicht viel Kette auszustecken. 
{mnerhalb der Mündung kann ein Schiff allenthalben zwischen der Klippe 
Ann und dem unteren Theil des Fahrwassers Bheeloo-Gywon, auf 7.8 bis 11 Met. 
Tiefe bei Niedrigwasser, ankern. Ein anderer Ankerplatz, um die Gezeit ab- 
zuwarten, ist nördlich der nördlichen weissen Bake, querab von dem Flusse 
Kyan-Khyowng auf 8.5 Mot. Niedrigwasser. Dieser letztere Ankerplatz wird 
von den Lootsen „Lower Anchoring Creek“ genannt. 
Ausserhalb der Flussmündung darf im Norden derselben kein Schiff ohne 
Noth ankern, da der Grund daselbst nicht besonders haltbar ist, und die zu- 
sammentreffenden Gezeiten von dem Sittang- und Maulmain-Flusse daselbst aus- 
nahmsweise stark sind; zuweilen erreichen diese eine Geschwindigkeit von 
7 Knoten die Stunde. 
Gezeiten. Die Hafenzeit zu Amherst ist Q* 15=in.; die Fluthhöhe be- 
trägt bei Springzeit 6.7 Met. und bei Nippzeit 3.7 Met, Bei Lower Anchoring 
Creek ist ungefähr 1 Stunde später Hochwasser, als bei Amherst. Die Fluth 
setzt ausserhalb des Flusses nordwärts längs der Küste und die Ebbe südwärts; 
die Geschwindigkeit der Strömung bei der Ebbe ist durch den Zusammenfluss 
der Wasser des Sittang-Flusses und des Salween-Flussos schr gross. Bei der 
Maulmain-Mündung setzt die Fluth über das Long Stones Riff und durch das 
schiffbare Fahrwasser nördlich des Riffes, und nimmt dann eine NE-Richtung bis 
zur schwarzen Tonne mit rother Kugel, welche das untere Ende des Fahrwassers 
Old-Channel kennzeichnet. Hier theilt sich der Fluthstrom und nimmt ver- 
schiedene Richtungen durch die zahlreichen flachen Rinnen zwischen den Bänken 
an; der Hauptstrom ist derjenige, welcher in der Richtung der Fahrwasser 
Bheeloo-Gywon und Old-Channel strömt. Sobald die Aussenbänke vom Wasser 
bedeckt sind, setzt die Fluth stark über die Bänke nach Osten zu. Im Monat 
August ist der Fluss bedeutend durch Regen angeschwollen, die Fluthhöhe be- 
trägt dann 7.9 und 8.5 Met. und der Strom erreicht eine Geschwindigkeit von 
7 Knoten die Stunde. 
Die Fluth beginnt unmittelbar nach der Ebbe zu laufen, die Ebbe dagegen 
erst 1 bis 1'/a Stunde später, als bei Amherst Niedrigwasser gewesen ist. Bei 
Lower Anchoring Creek beginnt die Ebbe 2 bis 2!/a Stunden später zu laufen, als 
bei Amherst Niedrigwasser, und die Fluth 1 Stunde später, als bei Amherst 
Hochwasser gewesen ist. 
Winde. Im December findet man gewöhnlich leichte NE- bis Ostwinde, 
und nur zuweilen geht der Wind nach Nord und selbst bis NW um; das Wetter 
ist dann schön und klar. Im Januar bleibt der Wind aus demselben Quadranten 
und leicht, in dem ersten Theil des Monats sind die Morgen und Abende 
nebelig, obgleich das Wetter im Allgemeinen schön ist; gegen Ende des Monats 
wird der Wind mehr südöstlich und das Wetter nebeliger. Im Februar hat 
man leichte Land- und Seebrisen; die Landbrise weht aus Ost bis NE und 
die Seebrise aus West bis NW. Das Wetter ist gut, aber gelegentlich tritt 
Nebel auf; letzterer wird gegen das Ende des Monats häufiger und dichter. 
Im März sind ebenfalls Land- und Seebrisen, aber die Landbrise weht dann 
aus SE und die Seebrise aus SW. KErstere ist leicht, aber die letztere setzt 
stark ein, weht zwischen 2 und 4" p. m. bei Amherst recht frisch und stirbt 
dann allmählich ab. Das Wetter ist gut, aber dichte Nebel, die häufig 3 bis 
4 Tage anhalten, kommen im ganzen Monat vor. Zu dieser Zeit wird die 
Navigirung des Flusses sehr schwierig, da die Nebel so dicht sind, dass die 
Flussufer nicht zu sehen sind. Während dieses Monats brennen die Eingeborenen 
die Reishülsen und das Stroh ab, und der dichte Rauch vermehrt die Unsichtig- 
keit. Da das Land selten oder nur in einem Abstand von !/3 Seem. während 
des Monats März zu sehen ist, so ist den nach Maulmain bestimmten Schiffen 
anzurathen, weit südlich das Land zu machen und Double Island in Sicht zu
	        
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