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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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26. Januar in 129° Ost-Lg. nach dem Aequator und steuerte in den Stillen 
Ocean ein. 
[In 1.8° Nord-Br. und 130.2° Ost-Lg. fand man am 30. Januar beständigen 
ENE-Wind vor, setzte dann Kurs auf die Bernhardino-Strasse und erreichte 
diese am 7. Februar. Nachdem dieselbe passirt war, gelangte man, zwischen 
den verschiedenen Inseln der Philippinen-Gruppe durchsegelnd, am 10. Februar 
aach der Bucht von Manila. Capt. Nissen macht am Schlusse seines Journales 
die Bemerkung, dass er bis Ende März stets die Bernhardino-Strasse wählen 
würde, anstatt die Nordspitze Lwzons zu umsegieln. Er gewann 3 Tage auf 
dieser Route gegen einen Mitsegler, welcher der nördlichen Route folgte. 
Von Manila aus trat das Schiff die Heimreise nach London am 17. März 
an. Der zwar nur leicht aber beständig wehende NE-Monsun brachte das 
Schiff ohne Aufenthalt am 28. März in Sicht der Natuna-Inseln, und am 31, März 
mit Hülfe der südwestlichen, ziemlich bedeutenden Strömung in 108° Ost-Lg. 
nach dem Aequator. Von hier aus steuerte man nach der Gaspar-Strasse, 
welche das Schiff am 2. April mit frischem nördlichem Winde erreichte und 
passirte. Der Strom lief hier 1'/a—2'/s Seem. die Stunde nach S!4AE. Auch 
in der Java-See herrschten leichte nördliche und nordöstliche Winde, mit 
welchen man am 4. April nach der Sunda-Strasse und am 5. April nach 
5.7° Süd-Br. und 104.,8° Ost-Lg. in den Bereich des frischen SE-Passates ge- 
langte, Im Indischen Ocean wurde 20° Süd-Br. am 16. April in 76.3° Ost-Lg. und 
25° Süd-Br. in 65.5° Ost-Lg. am 20. April geschnitten. Der Passat hielt bis nach 
28° Süd-Br. in 49° Ost-Lg. an, wo er am 26. April endete; es wehte aber in 
der Folge noch an verschiedenen Tagen Ostwind, der an einem Tage sogar 
stürmisch wurde. 
Am 8. Mai stand das Schiff in 33.4° Süd-Br. und 31° Ost-Lg. etwa 120 
Jeem. von der Küste Afrikas und folgte dieser in demselben Abstande bis zum 
Cap Agulhas. Der Strom versetzte auf dieser Strecke das Schiff in 4 Tagen 
210 Seem. nach südwestlicher Richtung, gerade gegen die öfters schwer wehen- 
den West-Stürme an. Am 21. Mai passirte man in 15.5° Ost-Lg. die Breite von 
Capstadt und erreichte am 25. Mai in 26° Süd-Br. und 7.6° Ost-Lg. die süd- 
liche Grenze des SE-Passates. Letzterer zeigte sich in der Folge nur flau und 
uanbeständig und wurde in 19° Süd-Br. sogar für kurze Zeit durch westlichen Wind 
anterbrochen, so dass erst am 21. Juni die Insel St. Helena erreicht werden 
konnte. Nördlich von 10° Süd-Br. fand man etwas frischere Brise vor, mit 
der am 8. Juni die Insel Ascension in Sicht kam und am 14. Juni in 23.4° 
West-Lg. der Aequator überschritten wurde, 
Der SE-Passat reichte bis 3° Nord-Br. und 243° West-Lg.; es folgte 
dann unbeständiger westlicher Wind, bis in 5.6° Nord-Br. der regelmässige 
SW-Monsum durchkam. Mit diesem stellte sich östlicher Strom ein, der an 
einem Tage mit 25 Seem. Geschwindigkeit recht Ost setzte. In der Nähe der 
Linie und nördlich davon setzte der Strom mit gleicher Stärke nach Westen, 
[n 9° Nord-Br. und 25° West-Lg. stellte sich am 22. Juni dor NE-Passat 
ein und brachte das Schiff am 27. Juni nach 20° Nord-Br. in 34.s° West-Lg., 
and nach 30° Nord-Br. in 40° West-Lg. am 3. Juli. Von hier ab wurde der 
Wind ganz flau, behielt aber noch lange Zeit die östliche Richtung bei, so dass 
die aus dem Passate herauskommenden Schiffe sich in grosser Anzahl an- 
sammelten. Am 14. Juli zählte man in 38,3° Nord-Br. und 40.6° West-Lg. nicht 
weniger als 58 mitsegelnde Schiffe vom Verdeck aus. Am 15. Juli kreuzte 
man 40° West-Lg. in 40° Nord-Br., worauf sich sogleich westliche Windo ein- 
stellten, die von 20° West-Lg. ab recht frisch wurden und das Schiff am 
26, Juli in den Kanal einführten. 
7. Reise der Hamburger Bark „Ella“, Capt. Meyer. 
Die Hamburger eiserne Bark „ZUa“, Capt. Meyer, von Hamburg nach 
lem Gaboon-Fluss bestimmt, befand sich am 27. März 1877 in 45° Nord-Br. und 
8° West-Lg. Mit umlaufenden Winden von mässiger Stärke gelangte sie am 2. April 
nach 40° Nord-Br. in 16.4° West-Lg. und erreichte schon nach 4 Tagen, von 
frischem NW-Winde begünstigt, den Parallel von 30° Nord-Br. in 18.s° West-Lg. 
Am 7. April kam man in Sicht der Insel Palma, in deren Nähe noch süd- 
westliche Winde angetroffen wurden, Weiter südlich drehte der Wind nach
	        
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