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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Am 2, December 1876 verliess das Schiff Mauritius wieder, um nach Lissabon 
oder Cadix für Ordre zu segeln. Der in den ersten Tagen herrschende SE- 
Passat hörte in 25.2° Süd-Br. und 53° Ost-Lg. auf zu wehen, und es traten 
veränderliche, vorherrschend westliche Winde ein. Am 16. December stand 
das Schiff in 32° Süd-Br. und 32° Ost-Lg., etwa 120 Seem. von der Küste 
Afrikas entfernt, und folgte von dort dem Laufe der letzteren, bis es sich ihr 
am 19. December in 35° Süd-Br. und 26.2° Ost-Lg. auf ca. 60 Seem. genähert 
hatte. Der westlich setzende Agulhas-Strom kam hier dem Schiffe, welches 
gegen stürmische Westwinde und hohe unregelmässige See anzukämpfen hatte, 
sehr zu Statten. Am 22. December bekam man Cap Recife und am 1. Januar 1877 
Cap der guten Hoffnung in Sicht, worauf am 2. Januar in der Tafel-Bai ge- 
ankert wurde. Hier verweilte das Schiff bis zum 17. Januar und setzte dann 
seine Reise mit SSW-Winden fort. Letztere gingen ohne Unterbrechung in 
24,3° Süd-Br. und 4.,s° Ost-Lg. in den SE-Passat über, der das Schiff am 
a7. Januar in Sicht der Insel St. Helena am 1. Februar nach Ascension und 
2m 7. Februar 21.,s° West-Lg. über den Aequator brachte. 
Der nördlich der Linie nur leicht wehende SE-Passat hielt bis 4° Nord-Br. 
an und ging dann ohne lange Mallung in den NE-Passat über. Mit diesem 
wurde 10° Nord-Br. in 27.3° West-Lg. am 15. Februar und 20° Nord-Br. in 
31.4° West-Lg. am 21. Februar geschnitten. Der Passatwind war ungewöhnlich 
raum, wodurch ein sehr nördlicher Kurs ermöglicht wurde, In 21° Nord-Br. 
ging der Wind nach SE um und wehte aus dieser Richtung, bis 30.;° Nord-Br., 
in 25.5° West-Lg. erreicht war, worauf er durch Süd nach SW drehte. In 
34.5° Nord-Br. und 15° West-Lg. kam am 3. März wieder NE-Wind durch, 
gegen welchen ankreuzend das Schiff den Hafen von Lissabon am 16. März 
erreichte. Die ganze Dauer der Reise betrug 59 Tage. 
Von Lissabon war das Schiff nach St. Z’hkomas befrachtet und trat diese 
Reise am 10. April 1877 an. Da anfangs nur westliche Winde wehten, ‚steuerte man 
sofort nach Süden, und gelangte das Schiff auf diese Weise am 16. April nach 
32° Nord-Br. und 15° West-Lg., wo der NE- Passat angetroffen wurde. Mit 
tetzterem steuerte man gleich ziemlich westlich und schnitt 30° Nord-Br. in 
19.2° West-Lg. am 18. April und 25° Nord-Br. in 29° West-Lg. am 23. April. In 
der Folge war der Passat öfter durch südliche und südöstliche Winde unter- 
brochen, auch traten Gewitter und Windstillen zeitweise auf, so dass von einem 
regelmässigen Passat eigentlich nicht die Rede sein konnte; trotzdem wurde 
die Rhede von St. Thomas doch schon nach einer Reise von 31 Tagen am 
11. Mai erreicht. 
Der nächste Bestimmungsort war Laguna, in welchem Hafen eine Ladung 
Blauholz eingenommen werden sollte, um damit nach England zurückzukehren. 
Man verliess St. Thomas am 17. Mai und erreichte mit frischem Passat am 
21. Mai Morant Point, die SE-Spitze Jamaika’s. Hier wurde der Passat ganz 
Aau und frischte erst wieder auf, als man sich von den Iuvwärts liegenden 
hohen Bergen Domingos entfernte. Am 26, Mai passirte das Schiff den Kanal 
von Yukatan, ef am 27. Mai in Sicht der Küste gleichen Namens und er- 
reichte, längs der Campeche Bank unter häufigem Lothen nach Westen steuernd, 
am 29. Mai nach 12tägiger Reise den Hafen von Laguna, 
Am 30. Juni 1877 wurde die Rückreise nach Europa angetreten. Das Schiff 
kreuzte zunächst mit unbeständigen, meistens leichten östlichen Winden auf der 
Uampeche Bank, nach Norden und dann längs der Küste von Yukatan nach 
Osten auf. Am 14. Juli erreichte man die Strasse von Yukatan und steuerte 
nun nordöstlich, um in den günstigen Florida-Strom zu gelangen, Leichte süd- 
östliche Winde drängten jedoch hier das Schiff nach Norden und hielten es 
längere Zeit auf, so dass die Insel Tortugam erst am 20. Juli in Sicht kam. 
Von hier ab war die Gelegenheit günstiger; man passirto die Kngen von Bemini 
am 22, Juli und gelangte ohne Aufenthalt in das offene Meer. Im Atlantischen 
Ocean kreuzte man 35° Nord-Br. in 74° West-Lg. am 27. Juli, 40° Nord-Br. 
in 66.7° West-Lg. am 1. August und 50° West-Lg. in 42.5° Nord-Br. am 
9. August. In 41° Nord-Br. und 64° West-Lg. hatte das Schiff am 3. August 
für kurze Zeit stürmisches Wetter aus SW durchzumachen, sonst waren die 
Winde fast immer nur mässig und oft aus östlicher Richtung. Die Strecke von 
22° bis 16° West-Lg. hatte das Schiff, gegen Ostwind kreuzend, zurückzulegen;
	        
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