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Zum Vergleich stellen wir die Hauptzüge im Witterungscharakter des
Juni 1876 in derselben Weise zusammen:
Juni 1876.
A. Nordamerika.
i. Eine im Nordosten zu
hohe, im Centrum des Landes
zu niedrige Mitteltemperatur.,
Fröste fanden streckenweise, beson-
ders am 1. bis 3. und 17. bis 19. in
den centralen Theilen des Landes,
jene im Anfang des Monats auch in
Neuengland statt. Die Abweichungen
von der normalen Temperatur betrugen
im Durchschnitt für:
St. Lawrence-Thal 1.4°C
New-England! . . L.6
Mittl. atl. Staaten . I
Südl. ww 0.4
Golf-Staaten. . . 9.0
Untere Seenregion. . L.3
Obere » _- O.2
Ohiothal u. Tennessee - 0.s
Oberes Mississippithal 1.6
Unteres Missourithal , - 1.7
Minnesota . . .. — 11a
Küste d. Stillen Oceans - 0.5
B. Centraleuropa.
li. Eine von der normalen
wenig abweichende Mitteltem-
peratur im grösseren Theile des
Landes, jedoch hohe Wärme im öst-
lichen Preussen und in Westrussland.
Die Abweichungen von der normalen
Temperatur betrugen im Durchschnitt
für:
Ostseeküste .
Nordseeküste
Preussen etc..
Schlesien. . .
Mark etc... .
Hessen etc. . .
Rheinprovinz ete.
Baden. . ..
Württemberg . .
Niederlande . . .
Oesterreich a) nördl.
b) mitt].
» c) südl.
Schweiz . ..
ltahen. 2.
2. Die geringe Zahl und
schwache Ausbildung der baro-
metrischen Minima, welche fast
sämmtlich im Innern des Landes auf-
traten, während Oregon und die süd-
lichen Atlantischen Staaten fast stets
im Bereiche hohen Luftdrucks sich
befanden, dessen Maxima indessen
ausserhalb des Beobachtungsgebietes
lagen, Am tiefsten (ca. 756") war
der mittlere Barometerstand des Mo-
nats im Minnesota und Dakota, am
höchsten im südlichen Theile der
Atlantischen Küste (763mm.),
2. Die geringe Zahl und
unbedeutende Tiefe barometri-
scher Minima, welche grösstentheils
den Norden und Südosten Central-
europas durchzogen, während Druck-
maxima in den zwei ersten Dekaden
im westlichen Russland, während der
letzten Dekade im Norden und Nord-
westen Europas lagerten. Fast in
ganz Centraleuropa war das Monats-
mittel des Barometerstandes zwischen
760mm. und 762m, und nur in Oester-
reich (wie auch in Italien) betrug er
theilweise unter 760mm.
3. Die Abwesenheit jedes
ausgedehnten Sturmes und die
geringe Anzahl von starken Winden.
Die vorherrschenden Windrich-
tungen waren im Osten vom Missis-
3zipp1l südlich, im _Missourigebiet
nordwestlich.
3. Die Seltenheitstürmischer
Winde, und das Vorwalten nord-
östlicher und nordwestlicher
Luftströmungen in Centraleuropa,
beides mit ‚den sub 2, erwähnten
Druckverhältinissen zusammenhängend.
4. Die ausgedehnten Gewitter
und zahlreichen lokalen Torna-
dos; der gewitterreichste Tag war
der 25., an welchem auch die beiden
stärksten Tornados — in Vermont
and New-York — auftraten. Die Zahl
und Ausbildung der Nordlichter war
dagegen schr gering.
4.und 5. Die geringe Nieder-
schlagsmenge im nördlichen
Deutschland, trotz einer ziemlich
grossen Anzahl von Gewittern,
und die ungeheuren Regenmengen
in den Tagen vom 10. bis 12. in der
Ostschweiz; auch in Süddeutschland
waren die Niederschläge bedeutend