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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

10°" 
war, wobei 10° Nord-Br. in 293° West-Lg. am 19, October, und 20° Nord-Br. 
in 34.5° West-Lg ‚am 23. October geschnitten wurde, erhielt man in 28° Nord-Br. 
und 34.4° West-Lg. schwache SW-Winde. Am 4. November wurden bei einem 
mässigen SE-Winde die Azoren passirt. In 16° und 13° West-Lg. wurde das 
Schiff von schweren Weststürmen heimgesucht, nachdem vorher 20° West-Leg. 
am 8. November in 44.0° Nord-Br. geschnitten war, 10° West-Lg. erreichte 
man in 47,7° Nord-Br. am 11. November, und am 13. November stand die 
„Louise & Georgine“ in 49.6° Nord-Br. und 6° West-Lg. nach einer 134tägigen 
Reise von Punta Arenas, Der weitere Verlauf der Reise ist im Journal nicht 
angeführt. 
12. Reise des Wismarer Schiffes „Anna Thormann“, Capt. P. Voss. 
Die Wismarer Bark „Anna Thormann“, Capt. P. Voss, verliess Havre am 
11. März 1877 mit flauem ENE-Winde, um eine Reise nach Pensacola anzutreten. 
Durch einen SW-Sturm unter der Insel Wigkht aufgehalten, konnte die Reise 
erst am 19. März bei frischem NE fortgesetzt werden. Am Mittage des 
20. März befand man sich in 49.29° Nord-Br. und 6.4° West-Lg., woselbst der 
Capitain mit der Führung des meteorologischen Journals beginnt. Der frische 
NNE-Wind holte bald westlich und wehte aus dieser Richtung häufig stürmisch. 
In 11° West-Lg. und ungefähr 45° Nord-Br. hatte das Schiff einen schweren 
NW-Sturm mit orkanartigen Böen auszuhalten, wobei der niedrigste Barometer- 
stand 739.3mm. betrug. Bei einem steifen Süd-Winde wurde 40° Nord-Br. in 
18.«° West-Lg. am 1. April erreicht. Mit veränderlichen, vorherrschend west- 
lichen Winden segelte das Schiff südlich und westlich weiter und schnitt am 
6. April 30° Nord-Br. in 23.4° West-Lg. Mässigen NE-Wind erhielt die Bark 
in 29.5° Nord-Br. und annähernd 23.7° West-Lg. Am 16. April wurde 40° 
West-Lg. in 18.7° Nord-Br. und am 22. April 50° West-Lg. in 16.8° Nord-Br. 
bei lebhaftem Passatwinde erreicht. Am 27. April kam die Insel Deseada in 
Sicht und am 12, Mai wurde Cap St. Antonie passirt. Der günstige Wind, 
welcher mitunter fast stürmisch war, brachte das Schiff rasch vorwärts. Am 
15. Mai gelangte die „Anna Thormann“ mit Hülfe eines Dampfers in Pensacola 
zu Anker, Die Reisedauer betrug seit Lizard 56 Tage. 
Am 11. Juni 1877 ging das Schiff, mit einer Ladung Balken für Newport 
bestimmt, wieder unter Segel. Der Wind war zur Zeit NE und frisch. Mit un- 
beständigem, böigem Wetter wurde die Reise fortgesetzt, und man war am 20. Juni 
in Sicht von Cuba. Auffrischende SW-Winde geleiteten das Schiff rasch durch 
die Zorida-Strasse. Am Mittage des 24. Juni in 27.3° Nord-Br. und 79.5° West-Lg. 
ist ein Strom N4°E 72 Seem., und am folgenden Tage in 29° Nord-Br. und 
(8.s° West-Lg. N 4° E 80 Seem, verzeichnet. 30° Nord-Br. wurde am 26. Juni 
in 77,3° West-Lg. mit mässigem SW-Winde gekreuzt. Ganze Felder Seekraut 
fand man hier treiben. Die Winde waren während der Weiterreise im Ganzen 
günstig. Am 5. Juli wurde 60° West-Lg. in 37.3° Nord-Br. unter lebhaftem 
WSW und 50° West-Lg. in 39.s° Nord-Br. am 8. Juli unter hartem SW-Winde 
mit anhaltendem Regen geschnitten. In 40° West-Lg. und 41.4° Nord-Br. am 
13. Juli war es windstill, worauf eine nordwestliche Brise aufsprang, die süd- 
westlich holend auffrischte und das Schiff am 18. Juli nach 30° West-Lg. in 
44.8° Nord-Br. brachte. Auf der Weiterreise waren steife, oft stürmische 
NW-Winde vorherrschend, die indess in der Nähe der irländischen Küste süd- 
westlich wurden und etwas abnahmen. In der Nacht vom 24. zum 25. Juli 
wurde Fastnet passirt und bei starkem Südwinde von Böen und Regen begleitet, 
die Fahrt bis zum nächsten Abend beibehalten, worauf man das Schiff unter 
kleinen Segeln mit Backbordhalsen an den Wind legte. In der Nacht wurde 
das Wetter klarer, der Kurs auf Lundy-Island gesetzt und diese Insel am 
nächsten Morgen passirt. Unter Assistenz eines Lootsen und Dampfers ging 
die „Anna Thormann“ nach einer Reise von 46 Tagen am Morgen des 27, Juli 
in das Alexandra-Dock zu Newmnort. 
13. Reise des Hamburger Dampfschiffes „Rhenania“, Capt. W. Kühlwein. 
Das der Hamburg- Amerikanischen Packet-Actiengesellschaft gehörende 
Dampfschiff „Rhenania“, Capt. W. Kühlwein, ging am 11, Mai 1877 von Havre 
nach Westindien in See und passirte Lizard am Morgen des folgenden Tages.
	        
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