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14. Januar wehten am ersten Tage mässiger NE-Wind und in den folgenden
Tagen schwache südliche Winde, die dann in cinen beständigen SE-Passat über-
zingen. Von Windstillen war das Schiff nicht belästigt worden. Bei einen
mässigen Ostwinde wurde am 19. Januar 10° Süd-Br. in 33.6° West-Lg. geschnitten.
[n 20° Süd-Br. und 37.5° West-Lg. am 23. Januar war der Wind Nord, lebhaft,
holte NW und ging durch West auf Süd zurück. 30° Süd-Br. erreichte die
Bark am 29. Januar in 46° 8‘ West-Lg. unter einem steifen SE-Winde, und in
40° Süd-Br. und 57.5s° West-Lg. am 5. Februar wehte ein starker WNW-Wind,
der bis SSE umlief, Westliche, mitunter stürmische Winde waren in der Folge
vorherrechend. 50° Süd-Br. wurde geschnitten am 13. Februar in 64.2° West-Lg.
Am 17. Februar 4* a. m. gewahrte man während eines mässigen NE-Windes im
Nebel‘ Brandung und Klippen voraus. Glücklicher Weise konnte das Schiff
rasch abgewendet werden. Als am Nachmittage das Wetter sichtiger wurde,
arkannte man das Westende von Statenland und steuerte nun durch die Strasse
von le Maire. Es stellte sich heraus, dass die Länge nach Chronometer
15—20‘ zu westlich war, Am Mittage des 19. Februar wurde Cap Horn in
der Entfernung von 6 Seem, passirt. Der Wind war NW, stark. In der nächsten
Zeit waren, wie gewöhnlich, Westwinde vorherrschend, begleitet von Böen mit
Hagel und Regen. In 57.5 Süd-Br. und 73° 5‘ West-Lg. wehte ein SW-Sturm.
50° Süd-Br. wurde in ungefähr 81° West-Lg. am 5. März bei einem harten
NW-Winde, und 40° Süd-Br. in 79° 2‘ West-Lg. bei ebenfalls starkem NW-Winde
am 11. März geschnitten. In den folgenden Tagen holte der Wind südlich und
wurde in ungefähr 30° Süd-Br. in 75.8° West-Lg. am 15. März zum SE-Passat,
welcher mit einer im Durchschnitt lebhaften Stärke das Schiff am 22. März
nach Arica brachte. Die Reisedauer betrug vom Kanal 95, vom Cap Horn
31 Tage.
Ueber die Reise von Arica nach Mollendo liegen keine Aufzeichnungen
vor. Am 23, April 1875 verliess die „Lowise & Georgine“ Mollendo, bestimmt nach
Punta Arenas. Mit leichten südlichen Winden steuerte man erst westlich von
der Küste ab, um dann mit einem frischen Passate nordwestlich zu segeln,
wobei 10° Süd-Br. in 82.3° West-Lg. am 27. April und die Linie am 1. Mai in
84.6° West-Lg. geschnitten wurde. Der Wind war inzwischen Süd geworden
und holte in den nächsten Tagen südwestlich. Unter leichten veränderlichen
Winden setzte man die Reise fort, sah am 7. Mai die hohen Berge von Costa
Rica und ankerte am 10. Mai bei Punta Arenas.
Am 2. Juli 1875 verliess die „Louise & Georgine“ Punta Arenas, be-
stimmt nach Hamburg, und passirte Cap Blanco an demselben Tago 6 Uhr
Abends. Mit schwachen südlichen und westlichen Winden ging die Reise langsam
von Statten. Gegen die südlichen Winde ankreuzend, war man nach 17 Tagen
in die Nähe des Aequators in 83.5° West-Lg. gelangt; hier aber entschloss sich
der Capitain, nicht länger zu kreuzen, sondern mit dem Südwinde über
Steuerbordbug weg zu liegen. Da der Wind anhaltend südlich blieb, gelangte
das Schiff, che der Aequator am 30. Juli geschnitten werden konnte, nach
L06,5° West-Lg. Am nächsten Tage holte der Wind nach SE. 10° Süd-Br.
wurde in 113.6° West-Lg. am 4, August geschnitten. Bis in etwa 26° Süd-Br.
war der Passat frisch, nahm damn aber ab und wehte in 30° Süd-Br. leicht
nordöstlich, worauf sich bald westliche Winde einstellten. 40° Süd-Br. kreuzte
die Bark am 22. August in 102,8° West-Lg. Von hier bis 52° Süd-Br. in
96° West-Lg. waren östliche Winde vorherrschend; dann gewannen westliche
Winde wieder die Oberhand, und da dieselben anhaltend stürmisch wehten,
beschleunigten sie die Reise wesentlich. Der Meridian vom Cap Horn wurde
am 6. September in 56.5° Süd-Br. bei stürmischem NNW-Wind passirt, 50° Süd-Br.
im Atlantischen Ocoan kreuzte man in 49.2° West-Lg. am 10. September bei
stürmischem NW-Winde, 40° Süd-Br. am 15. September in 33.5° West-Lg., und
30° Süd-Br. in ungefähr 26° West-Lg. am 22. September. HEinen schweren
NE-Sturm hatte das Schiff auszuhalten in 345° Süd-Br. und 28,5° West-Lg, am
18. September, und in 27° Süd-Br. und 25° West-Lg. am 27. September wehte
ein Sturm von NNW. Der SE-Passat war im Allgemeinen flau und sehr östlich,
vielfach nordöstlich. Den Aequator passirte das Schiff am 12. October in
27.,° West-Lg. mit frischem ESE-Winde, der in 5,8° Nord-Br. und 27° West-Lg.
in den NE-Passat überging, Nachdem die Zone des NE-Passats durchsegelt