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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Ost-Lg. hörte der Passat auf, es traten veränderliche Winde ein, denen Wind- 
stillen folgten, welche wiederum durch westliche Winde mit Böen md Regen 
ersetzt wurden, womit der Aequator am 6. Februar in ungefähr 92° Ost-Lg. 
gekreuzt wurde. Bis zum Eintreten des NE-Monsuns in 4.5° Nord-Br. war der 
Wind meistens westlich, 10° Nord-Br. wurde geschnitten in 90.2° Ost-Lg. Von 
hier aus konnte anfangs mit mässigem NE-Winde und später mit schwachem 
NW-Winde die Reise beendet werden, und ankerte das Schiff nach einer Reise 
von 122 Tagen am Abend des 27. Februar wegen Windstille und Ebbe vor dem 
Rangoon-Flusse. 
Der „Richard“, von Rangoon nach Falmouth für Ordro zurückkehrend, be- 
ginnt das Journal am 28, März 1877 auf 11° 1‘ Nord-Br. und 94° 16‘ Ost-Lg. Der 
leichte, nördliche Wind holte nordöstlich. Am 30. März passirte man die Insel 
Tillangshong und in der folgenden Nacht gelangte das Schiff durch den Sombrero- 
Kanal. Häufiges Blitzen in Süd und SW, Wind NW und mässig. Der Monsun war 
nur sehr schwach. In 1.s° Nord-Br. trat Windstille ein, welche an den folgenden 
Tagen mit veränderlichen Winden wechselten, begleitet von Regen und Ge- 
wittern. Folgende Strömungen sind notirt: am 9. April 0° 46‘ Nord-Br. und 
89° 3‘ Ost-Lg., Strom N 48° W 30 Seem.; am 10. April in 0° 27' Nord-Br. und 
88° 46‘ Ost-Lg., Strom N 75° W 20 Seem., und am 11. April in 0° 8‘ Nord-Br. 
und 88° 43‘ Ost-Lg., Strom N 24° W 8 Seem. Um 4" p. m. des letzt genannten 
Tages wurde der Aequator in 88,7° Ost-Lg. mit schwachem NNW-Winde ge- 
schnitten, Sehr unbeständige Winde verzögerten die Reise ausserordentlich. 
Der SE-Passat setzte frisch ein in 9.5° Süd-Br. und etwa 88° Ost-Lg., mit 
welchem dann unter gewöhnlichen Verhältnissen die Weiterreise ausgeführt 
wurde. In ungefähr 50° Ost-Lg. und 27° 5‘ Süd-Br. am 18. Mai war der Wind 
nordöstlich, hielt sich so während einiger Tage und drehte dann durch NW 
südwestlich und südlich, wobei 40° Ost-Lg. am 23. Mai in 28.8s° Süd-Br. 
erreicht wurde. Vorherrschende Westwinde gingen am 9. Juni in ungefähr 
34.9° Süd-Br. und 22° Ost-Lg. nach einer Windstille in SE-Wind über. Am 
11. Juni wurde das Cap der guten Hoffnung bei mässigem SE-Winde umsegelt. 
Strom West 9 Seem. Zwischen 31.6° und 295° Süd-Br. war NW-Wind vor- 
herrschend, dann setzten veränderliche südliche und westliche Winde ein. 
Den Meridian von Greenwich schnitt man am 24. Juni in 205° Süd-Br. mit 
einem mässigen SSE-Winde. Am Abend des 27. Juni peilte man die Insel 
St. Helena NNW 32 Seem. entfernt. Mit mässigem Passatwinde und schönem 
Weiter erblickte man mit Tagesanbruch am 2, Juli die Insel Ascension. Beim 
Schneiden des Aequators in 23.4° West-Lg. am 7. Juli unter mässigem SE- 
Winde war die Stömung S 75° W 27 Seem. beobachtet, und am folgenden Tage 
in 2.4° Nord-Br. und 25° West-Lg., S 85° W 24 Seem. Der SE-Passat verliess 
das Schiff am 10, Juli in ungefähr 5.2° Nord-Br. und 26° West-Lg. und 4 Tage 
später in 10° Nord-Br. und 27° West-Lg. setzte der NE-Passat ein, mit welchem 
das Schiff nach 30.s° Nord-Br. in 41° West-Lg. gelangte, woselbst nach «einer 
Windstille südliche Brise aufsprang, aus der in der Folge vorherrschend 
mässige, westliche Winde hervorgingen. Nachdem dieselben in 15° West-Lg. 
(ast stürmisch geworden waren, erreichte mit nordwestlich abflauendem Winde 
der „Richard“ am 8. August 48.8° Nord-Br. und 11° West-Lg., woselbst das 
Journal seinen Abschluss findet. Es enthält für die Rückreise 133 Tave. 
11. Reise des Hamburger Schiffes „Louise & Georzine“, Capt. 6. Gosau. 
Die Hamburger Bark „Lowise & Gecorgine“, Capt, G. Gosau, befand sich 
auf ciner Reise von Hamburg nach Arica am 17. December 1874 ausserhalb des 
englischen Kanals in 49° 18‘ Nord-Br. und 5° 51‘ West-Lg., mit stürmischem 
ÖOstwinde rasch dahin eilend. In den folgenden Tagen nahm der Wind nord- 
westlich drehend ab, wobei 40° Nord-Br. in 17.2° West-Lg. am 21. December 
geschnitten wurde. Am 26. December in Sicht von der Insel Madeira, war der 
Wind westlich, in Folge dessen man zwischen Madeira und Porto Santo passirte. 
Hierauf waren die Winde flau und manchmal veränderlich, doch meistens NE. 
Mit frischem NE-Winde und diesiger Luft passirte man östlich der Cap Verde’schen 
Inseln, worauf 10° Nord-Br. in 28.8° West-Lg. am 5. Januar 1875 gekreuzt 
wurde. Von hier bis zum Schneiden des Aequators in 30.0° West-Le. am
	        
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