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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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15. Juli kreuzte das Schiff 40° Nord-Br. in 38.,,° West-Lg., worauf nördlich 
von dieser Breite sich der erste Westwind einstellte, der auch das Schiff nicht 
mehr verliess und es rasch der Heimath entgegenführte. 20° West-Lg. wurde 
am 21. Juli in 46° Nord-Br. passirt, am 25. Juli der Kanal und am 30, Juli 
die Weser nach einer Reise von 136 Tagen erreicht. 
4. Reise des Bremer Schiffes „Stella“, Capt, 6. Horn. 
Das Bremer Schiff „Stella“, Capt. G. Horn, von Bremerhaven naclı 
Baltimore bestimmt, passirte am 26. März 1877 Lizard mit mässigem WNW- Winde. 
[m Laufe des Tages ging der Wind nach und nach südwestlich und sprang am 
Morgen des 27, März plötzlich auf WNW um, dann allmählich wieder zurück- 
yehend, wehte am Abend des 27. März ein Sturm aus SW mit Stärke 10, der 
aus derselben Richtung später wieder abflaute. Mit diesen Winden wurde 10° 
West-Lg. in 49.s° Nord-Br. am 29. März erreicht. Nunmehr holte der Wind 
nördlich schwach, frischte aber in den folgenden vier Tagen zwischen NE und 
SE auf. Am 4. April hatte das Schiff abermals einen NW-Sturm, begleitet von 
schweren Böen, zu überwinden. In den nächsten Tagen waren leichte ver- 
änderliche Winde vorherrschend. Am 11. April erreichte man in 26.2° Nord-Br. 
und 22.0° West-Lg. die nördliche Grenze des NE-Passats, welcher allmählich 
an Stärke zunahm. 25° West-Lg. wurde in 23.8s° Nord-Br. am 13. April ge- 
kreuzt. Der NE-Passat war durchweg frisch bis 50° West-Lg. und 22.9° 
Nord-Br. am 22. April, nahm dann nach und nach ab und wurde veränderlich 
in Richtung. 60° West-Lg. wurde in 23.5° Nord-Br. am 26. April und 70° 
West-Lg. am 30. April in 29,5° Nord-Br. geschnitten. Die von hier an vor- 
herrschenden SW- und NW-Winde, die häufig steif und stürmisch waren, 
während ein harter und stürmischer NE-Wind wegen der zu grossen Nähe 
des Landes oder der hohen See nicht ausgenutzt werden konnte, verzögerten 
die bis dahin gute Reise ganz bedeutend, so dass das Schiff Cap Charles 
orst nach einer Reise von 47.5 Tagen von Lizard am 12, Mai passirte. 
Bei dem Durchschneiden des Golfstroms wurden starke östliche Versetzungen 
beobachtet. 
Von Baltimore nach Bremerhaven bestimmt, verliess die „Stella“ die 
Chesapeakebay am 4. Juli 1877. Der Wind, welcher zur Zeit lebhaft NE war, 
nahm bald bis zur Windstille ab, welche am nächsten Mittage wieder durch 
schwachen SW-Wind ersetzt wurde. An dem darauf folgenden Tage wehte ein 
i{ebhafter SE-Wind, wodurch die „Stella“ im Stande war, mit einem nordöst- 
lichen Kurse gute Fortschritte zu machen. Indess wurde der Wind bald ver- 
änderlich und holte darauf wieder nordöstlich, so dass 70° West-Lg. in 37.4° 
Nord-Br. am 7. Juli gekreuzt wurde. In etwa 67.4° West-Lg. und 37.2° Nord-Br. 
hörte der NE-Wind ganz auf und an seine Stelle trat ein anfangs sehr schwacher, 
dann allmählich auffrischender Südwind, der die Reise beschleunigte. Diese 
züdliche Brise, öfters etwas westlich laufend, dauerte bis zum 18. Juli in 47,s° 
Nord-Br. und ungefähr 30° West-Lg. Die hier einsetzenden steifen und frischen, 
von schweren Böen häufig begleiteten westlichen Winde, die indess schliesslich 
mässiger wurden, brachten die „Stella“, indem sie 20° West-Lg, in 48.s° 
Nord-Br. am 21. Juli, und 10° West-Lg. in 49.6° Nord-Br. am 23. Juli schnitt, 
nach einer Reise von 20.6 Tagen am 24. Juli nach St. Agnes, woselbst das 
mneteorologische Journal schliesst. 
5. Reise des Bremer Schiffes „Mozart“, Capt. A. Jülicher. 
Die Bremer Bark „Mozart“, Capt. A. Jülicher, trat am 26. December 1876 
eine Reise von Bremerhaven nach New-York an. Mit veränderlichen, vor- 
herrschend westlichen Winden wurde LZizard in der Nacht vom 11. zum 
12. Januar 1877 passirt. Am Mittage des 22. Januar stand der „Mozart“ in 
49° 33‘ Nord-Br. und 16° 32‘ West-Lg. Der Wind war in den nächsten Tagen 
vorherrschend mässig SW, in Folge dessen 20° West-Lg. in 41.7° Nord-Br. am 
l. Februar geschnitten wurde. In 47° Nord-Br. und ungefähr 18° West-Lg. 
hatte das Schiff am 27. Januar einen WSW-Sturm mit Stärke 10 zu bestehen. 
Nachdem dann während eines Etmals südöstlicher Wind geweht hatte, setzte
	        
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