in seine erste Stellung, sondern darüber hinaus zieht und die Kanäle n‘, n‘ nach
Kolben g‘ öffnet, während der Dampf hinter g nun durch die Oeffnung a ab-
strömen kann. Hierdurch wird der Kolben g—g“‘ und damit der Schieber D
wieder in seine erste Stellung zurückbewegt, der Dampf ist dadurch von der
Kammer B und dem Sirenenmundstück abgeschnitten und der Ton hört auf.
Endlich stellt nun das Schneckenrad M den Hebel ], das Gewicht p und den
Schieber d wieder in seine ursprüngliche Stellung. So verwickelt dieser Vor-
gang scheint, So leicht und sicher vollzieht er sich in der Praxis,
Der Kessel ist ein Röhren-Dampfkessel, ähnlich den Locomobilkesseln,
mit 7'/2 Fuss — 2,285 Met. langem Langkessel von 3'!/2 Fuss = 1,067 Met. Dureh-
messer, der 43 Stück Rohre von 2'/2 Zoll = 63". äusserem Durchmesser ent-
hält. Die feuerberührte Fläche beträgt in den Rohren 17,es 7”, im Feuer-
kasten 2,25 .", also zusammen 19,9 (m; die Rostfläche beträgt 1 ©, Der
Schornstein ist 40% weit bei 14 Met. Höhe über der Rauchkammer. Der
Kessel darf Dämpfe bis 6!/2 Atmosphäre Ueberdruck entwickeln.
Direct neben dem Kessel befindet sich die kleine Betriebs-Dampfinaschine,
siehe Tafel Il. Diese ist cine Hochdruck-Maschine von 5'/s Zoll engl. Kolben-
durchmesser und 5 Zoll engl. Hub; sie macht rund 150 Umgänge in der Minute,
und treibt direct die Speisepumpe des Kessels. Ihr Schwungrad ist abgedreht
und dient als Riemscheibe zum Betrieb der Sirenen- Welle durch die Riemscheibe h:
ausserdem trägt die Schwungradwelle eine zweite kleine Riemscheibe, welche durch
Riembetrieb die Schnecke zum Betrieb des Schneckenrades M bewegt.
Da die Speisepumpe des Dampfkessels dieselbe Hubzahl als die Dampf-
maschine, rund 150 pro Minute, machen muss, so erschien es nicht rathsam,
dieselbe direct aus dem Brunnen saugen zu lassen. Es ist daher ein Wasser-
veservoir N—N, Tafel I, angebracht, und so hoch gestellt, das jene Speise-
pumpe nicht anzusaugen hat, sondern sich durch hydrostatischen Druck füllt.
Dies Reservoir hat reichlich 3,100 Kilometer nutzbaren Inhalt und kann durch
eine Mandpumpe und eine Dampfpumpe, die aus dem Brunnen saugen, gefüllt
werden. , Letztere dient zugleich als zweite polizeiliche Speisevorrichtung. Der
[nhalt des Reservoirs reicht für eine Arbeitszeit von rund 12 Stunden, so dass
nicht leicht seine Wiederfüllung während des Betriebes der Sirene nöthig
werden wird; es kann dies jedoch geschehen, da der Dampfkessel auch aus-
reicht, die Dampfpumpe zugleich mit der Sirene zu betreiben. Für gewöhnlich
aber soll die Wiederfüllung nach Schluss der Sirenen-Arbeit geschehen, und
indem der Dampf abgearbeitet wird, Die Handpumpe dient zu Anfang und für
Nothfälle zum Füllen des Reservoirs, das stets voll gehalten werden soll. Der
Kessel kann direct aus dem Reservoir gefüllt werden und der abgehende Dampf
der kleinen Dampfinaschine wird zum Vorwärmen des Speisewassers benutzt,
Die Beschaffung des zum Speisen des Kessels nöthigen Wassers hat, wie
wohl häufig an der Seeküste, zu Bülk grosse Schwierigkeiten gemacht, doch
ist es gelungen, in ca. 20 Met. Tiefe gutes weiches Wasser und in hinreichender
Menge zu erbohren. Dieses steigt in 2 Röhren in eine in Cement ausgeführte
brunnenartige Cisterne,
Bei den vor Bülk angestellten Versuchen wurde die Sirene in der
Richtung des Schallrohres 5 bis 6 Seem. in See und deutlich gehört, jedoch
uur wenn an Bord alles ruhig war. Es war dies an einem ziemlich heiteren
fast windstillen Tage, doch hatte an den vorigen Tagen fortwährend heftiger
Wind und Regen, ja Sturm geherrscht, und herrschte ebenso die folgenden
Tage, so dass wohl die höheren Luftschichten noch in starker Bewegung waren.
Bei den Proben an den vorhergehenden Tagen stand der heftige Wind und
Regen in der Richtung des Schallrohres nach See zu, dennoch wurde der Ton
auf der Landseite mehr als 90° aus der Axe des Schallrohres, also schon gegen
den heftigen Wind, in 3 bis 4 Seem. so stark gehört, dass er für Feuerlärm
auf einem benachbarten Dorfe angesprochen worden war. Die Beobachtungen
bestätigten ferner, dass bei ruhiger Luft der Ton 60° zu beiden Seiten der
Axe des Schallrohres fast in gleicher Stärke herrscht, und erst von da ab
wirklich abnimmt. —
Die Anlage der ganzen Station ist unter der spociellen Leitung des Bau-
inspectors Herrn Edens zu Rendsburg erfolgt.