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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Deviationsbestimmung durch Peilen des nördlichen Polarsterns. 
(Mittheilung von der Deutschen Scewarte) 
Von H. Eylert, Assistent bei der Deutschezz Seewarte, 
Der nördliche Polarstern (@« Ursae minoris), welcher wegen seiner 
geringen Ortsveränderung bei der täglichen scheinbaren Umdrehung des Sternen- 
Himmels, besonders geeignet ist zu Azimutbestimmungen, wird zum Zweck der 
Deviationsbestimmung an Bord eiserner Schiffe vielfach beobachtet. Gewöhnlich 
wird dann die Annahme gemacht, dass sich der Polarstern genau im Nord 
befinde, sein wahres Azimut also Null sei. Auf geringeren geographischen 
Breiten als 60° wird man auch bei dieser Annahme niemals einen Fehler be- 
gehen können, der grösser ist als !/a Strich. Auf Dampfern, welche in einem 
Etmal grosse Distanzen durchlaufen, ist jedoch !/a Strich schon eine Grösse, 
welche nicht völlig zu vernachlässigen ist, namentlich wenn man ohne erhebliche 
Mühe einen solchen Fehler vermeiden kann. Sobald es sich aber darum handelt, 
genaue Deviationsbestimmungen anzustellen, welche dazu dienen sollen, den 
Charakter der Deviationen festzustellen und die Veränderungen, welche sie mit 
der Ortsveränderung des Schiffes, oder mit der Zeit erleiden, zu ermitteln, sind 
Beobachtungen des Polarsterns unter der Annahme, dass derselbe stets im Nord 
sich befinde, durchaus unzulässig. Es leuchtet die Wahrheit dieser Behauptung 
sofort ein, wenn man nur bedenkt, dass man alsdann aus zwei Beobachtungen, 
von denen die eine zu einer Zeit angestellt ist, wo sich der Polarstern in seinem 
grössten westlichen Azimut, die andere zu einer Zeit, wo er sich in seinem 
grössten östlichen Azimnt befindet, !/2 Strich Unterschied in den Derviationen 
herleiten könnte, welcher in Wirklichkeit durchaus nicht vorhanden wäre. 
Nachstehende kleine Tafel, aus welcher sich mit sehr geringer Mühe 
das Azimut des Polarsterns für irgend eine beliebige Zeit sofort entnehmen 
lässt, möge dazu dienen, dem erwähnten Uebelstande entgegenzutreten. 
Geographische Breite 
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1,8° 
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so 
Q.7° 
2,6° 
2.4° 
2.09 
15° 
Als Anweisung zum Gebraucho der vorstehenden Tafel diene folgende 
kurze Regel: 
Zu der im Nautischen Jahrbuch für den betreffenden Tag angegebenen 
Sternzeit im mittleren Mittag („Sidereal time at mean noon“ im Nautical 
Almanac) addire man die ungefähre Schiffszeit der Beobachtung des Polarsterns
	        
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