auch das Gebäude, in welches die Stellung der Sirene und das Wasserreservoir
eingezeichnet sind.
Der Ton wird bei den Sirenen, wie oben dargethan, dadurch hervor-
yebracht, dass comprimirte Luft, oder, wie hier, Dampf aus einer Oeffnung in
bestimmten Intervallen ausblässt. Das Freigeben und Schliessen dieser Oeffnung
(Mundstück) geschah (siehe oben) durch eine sich rasch drehende Scheibe. Da
aber das Signal nicht ein continuirliches, sondern ein unterbrochenes in regel-
mässigen Intervallen wiederkehrendes sein soll, so muss entweder jene Scheibe
sich nur zeitweilig drehen, oder der Dampf darf nur in den für den eigent-
lichen Ton bestimmten Zeiten Zutritt zum Mundstück haben, ist also zeitweise
zu diesem zuzulassen und abzusperren. Der letztere Weg ist für die mecha-
nische Ausführung der beste, und der ganze Ton gebende Apparat setzt sich
daher aus drei Haupttheilen zusammen:
1) dem Dampfkessel, zur Entwickelung und Vorhaltung der nöthigen
Dämpfe,
2) der Betriebskraft, welche a) das Speisen des Kessels, b) das Drehen
der Sirenenscheibe und c) die Bewegung der den Dampf vom Mund-
stück absperrenden und zulassenden Vorrichtung zu bewirken hat, und
der eigentlichen Sirene, d. h. dem Mundstück mit der sich drehenden
Scheibe.
Diese letztere in Verbindung mit der Absperrvorrichtung ist in grösserem
Maassstabe in den Schnitten auf Tafel I, in kleinerem in den Ansichten auf
Tafel II dargestellt. Sie besteht in einem gusseisernen Gehäuse, welches direct
auf dem Dom des Kessels aufgeschraubt ist, und das in 2 Kammern A und B
sich scheidet. Die Verbindung zwischen beiden kann durch die Kanäle a, a
hergestellt werden, doch sind diese nur zur Zeit des Tongebens geöffnet, sonst
aber durch den Schieber D geschlossen; die Kammer A, A steht in ununter-
brochener Verbindung mit dem Dampfraum des Kessels, B dagegen nur, wenn
die Verbindung mit A durch Oeffnen der Kanäle a, a hergestellt ist. Vor der
Kammer B ist das sprachrohrartige Schallrohr E angesetzt, in welches das
Mundstück e mündet, hier nur mit einer einzigen Oeffnung statt der oben be-
schriebenen festen durchbrochenen Scheibe. Vor diesem Mundstück dreht sich
der Sirenenflügel F, der hier aus einer 10flügeligen Scheibe besteht, und auf
der langen, dreimal gelagerten Welle, H, H, HI sicher befestigt ist. Bewegt
wird diese Welle durch die Riemscheibe h, und es läuft dieselbe in der ganzen
Zeit der Arbeit des Apparates und ohne Unterbrechung um, so dass die Flügel-
scheibe F sich ebenso ununterbrochen am Mundstück € vorbeibewegt. So lange
nun die Kanäle a, a durch den Schieber D geschlossen bleiben, kann kein Ton
entstehen, weil kein Dampf zum Mundstück gelangen und anblasen kann. So-
bald aber dieser Schieber bewegt wird, die Kanäle sich öffnen, wird der Dampf
in das Gehäuse B eintreten und zum Mundstück e auszublasen streben. Da
aber dies durch die sich drehende Flügelscheibe nur abwechselnd geöffnet wird,
so entsteht jenes intermittirende Ausblasen, welches die Luft in Schwingungen
setzt, den Ton erzeugt. Dieser wird so lange anhalten, als der Schieber D die
Kanäle a, a offen lässt. Dieser Schieber muss also in dem Tempo der vorge-
schriebenen Tonlänge und Pause bewegt werden.
Dies geschieht durch zwei aufeinander einwirkende, aber getrennte Vor-
richtungen, nämlich
a) durch den kleinen Schieber d in Verbindung mit dem Kolben g—g‘ und
b) durch eine von der Triebkraft bewegte Stossvorrichtung, welche in
den vorgeschriebenen Intervallen den kleinen Schieber d bewegt. Von dem
Schieber d ausgehend wird letzteres bewirkt durch den Daumen h an der
Welle m—m, auf welcher zugleich der Hebel 1 mit Gegengewicht p Sitzt;
ersterer wird durch die Zugstangen k—k angezogen, und diese wieder durch
einen Stossknaggen des Schneckenrades M, 'Fafel II, bewegt. Sobald und so
lange dies geschieht, öffnet der kleine Schieber d die Kanäle n—nu, es tritt
Dampf hinter den Kolben g und dieser treibt vor, den Schieber D bewegend
und die Kanäle a—a öffnend, so dass nun Dampf in die Kammer B strömt und
anbläst. Dies dauert die vorgeschriebene Zeit, dann lässt der Stossknaggen
des Schneckenrades los, das Gegengewicht p bewegt die Welle m—m so weit
nach entecgengesetzter Richtung, dass der Daumen h den Schieber d nicht nur
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