Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

160 
je näher diese dem unmittelbar dahinter liegenden Lande kommen, dehnen sie 
sich zu einem dichten Walde aus, Das Land ist von tief liegenden Wasser- 
läufen durchschnitten, 
Fluss Nütze. Dieser kleine Fluss ergiesst sich quer durch einen kleinen 
Sandstrand zwischen hohen bewaldeten Hügeln in die See; seine Mündung ist 
häufig vollständig geschlossen. In einer Entfernung von 3 Seem. oberhalb der 
Mündung hat der Fluss den Namen Wütte Els. 
Die Küste. Ostwärts von dem Flusse ANütze behält die Küste den- 
selben schroffen Charakter, mit Abhängen von 91 Met. Höhe, die dann steil 
bis zu 305 Met. Höhe ansteigen, 3 Seem. weit landeinwärts ist die Küste 
unzugänglich, da ein dichter Wald von den Spitzen der Abhänge ab bis nord- 
wärts nach dem, nach der Plettenberg - Bucht führenden Wege sich erstreckt. 
Ungefähr 3 Seem. längs der Küste hinter dem Fluss Nütze wird der Wald 
lichter, und 4 Seem, entfernt trifft man auf eine tiefe Schlucht oder einen 
Wasserlauf, hinter dem das Land längs der Küste wieder die gewöhnliche 
saftig grüne Ansicht mit vereinzelten Baumgruppen erhält. Bei der Mündung 
der Schlucht befinden sich zwei der grössten und am meisten auffallendsten 
Felsmassen, welche vorher schon erwähnt wurden; sie erscheinen, von Osten 
oder Wosten gesehen, wie Inseln. 
Die Küstenlinie behält denselben Charakter bis zu der Schlucht, welche 
zwischen dem Cap Seal und dem Festlande liegt. Die felsige Küstenlinie hat 
vielfach ein mit ihr parallel laufendes Riff und ist häufig schroff und zerrissen, 
aber auch zuweilen eben und flach, mit abgerundeten Spitzen. Die ganze 
Küste ist von Klippen umgeben und eine Landung ist nirgends sicher zu be- 
werkstelligen. 
Cap Seal ist die östlichste Spitze einer Landzunge, die sich 1% Seem. 
weit in der Richtung SE'ZE erstreckt und in ihrer Mitte eine Höhe von 
150 Met. hat. Diese Landzunge ist an ihrem westlichen Ende durch eine 
schmale Schlucht mit dem Festlande verbunden, wodurch dieselbe von vielen 
Punkten aus wie eine grosse hohe Insel erscheint. Sie hat schroffe Seiten, 
zuweilen steile Abhänge, an einigen Stellen auch überhängende Felswände und 
an ihrem Ostende ist sie von mächtigen flachen Felsen mit hervorspringenden 
Zacken umgeben. Diese Landzunge ist meistentheils mit Buschwerk bedeckt, 
aber an einigen Stellen sind auch kahler Sand oder Fels zu sehen. An der 
Südseite befindet sich eine Felsenmasse, die beinahe eine Insel bildet; sie ist 
ungefähr !/2 Seem. lang und nur durch einen schmalen Sandstreifen mit der 
Landzunge verbunden, Von Osten oder Westen gesehen, erscheint dieselbe wie 
eine kleine Insel. Der Sand zieht sich über die Seiten und den Gipfel eines 
etwas westlich der höchsten Stelle der Landzunge hin, und erscheint von 
See aus wie ein weisser senkrechter Gürtel, der an der linken Seite durch eine 
niedrige Schlucht begrenzt ist und eine gute Landmarke abgiebt. 
Whale Rock. Im SE von dem Cap Seal, 3'/ Kblg. von der niedrigsten 
Niedrigwassergrenze entfernt, liegt 1.2 Met. unter der Meeresfläche eine Klippe, 
die Whale Rock genannt wird. Sie ist von tiefem Wasser umgeben, aber die 
Schiffe sollten das Fahrwasser zwischen ihr und dem Cap selbst im Nothfall 
vermeiden. Die See brandet nicht zu jeder Zeit auf dieser Klippe, und Bran- 
dung ist die einzige Kennzeichnung derselben. 
Plettenberg-Bucht liegt zwischen dem Cap Seal und der Mündung 
des Salt River; diese Endpunkte liegen N72° E — 872° W 8%4 Seem. von 
einander entfernt. 
In dieser Bucht können die Schiffe, wegen des tiefen Wassers in der- 
selben, ziemlich nahe am Strande ankern; der Ankergrund ist gut haltbar und 
der Schutz so vollkommen, dass diese Bucht einen gleichen, fast besseren, wenn 
nicht den besten Ankerplatz bietet, als irgend eine andere an dieser Küste. 
Es befindet sich bei dieser Bucht kein regelmässiger Ort, aber zahlreiche Wohn- 
orte, die über die ganze Gegend und in dem Thal des Flusses Pisang zerstreut 
liegen. Man kann Vorräthe von Fleisch und Gemüse zu jeder Zeit hierselbst 
erhalten. Wasser dagegen ist schwierig zu erlangen, selbst nach starkem, an- 
haltendem Regen; die Fässer müssen dann zusammengebunden und durch die 
Brandung gezogen werden. Der nächste Ort ist Knysna, derselbe liegt 20 Seem. 
entfernt und ist zu Pferde in 3 bis 4 Stunden zu erreichen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.