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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Viei, Ronde Viei und Zwarte Vlei. Der erste dieser Seo’n bestcht aus zwei 
Theilen, welche durch Kanäle mit einander verbunden sind, und erstreckt sich 
im Ganzen 6 Seem. Sein Wasser ist brack und seine grösste Tiefe beträgt 
6.7 Met. Der Walve- und der Zoww-Fluss speisen mit ihrem Wasser hauptsächlich 
diese See’n, aber auch noch andere Flüsse münden in dieselben. 
Ronde Viei, so benannt nach seiner Form, ist beinahe kreisförmig 
mit einem Durchmesser von durchschnittlich !/2 Seem. Er steht mit dem 
Lange Vlei in Verbindung und ist eigentlich eine Fortsetzung desselben; seine 
grösste Tiefe beträgt 6.7 Met.; das Wasser desselben ist brack und nicht zu 
gebrauchen, aber in der Nähe seiner Ufer findet man beim Graben von Löchern 
ziemlich gutes Wasser. Wildes Geflügel ist auf all’ diesen See’n vielfach 
vertreten. 
Zwarte Vlei. Dieses ist der grösste und in seiner Form unregelmässigste 
Sec dieser Kette von See’n; er erstreckt sich landeinwärts in einer und derselben 
Richtung über 3 Seem. und steht mit Rugte Vlei, einem andern kleinen See, in 
Verbindung. Ausserdem wird er von den Flüssen Dzep, Wolve, Zwarte und Caratera 
gespeist. Das Wasser dieses See’s ist gleichfalls brack und seine Wassertiefe 
beträgt stellenweise 14.6 Met. Das Land im Hintergrunde dieser See’n steigt 
bis zu 210 und 245 Met. an, ist fruchtbar, aber nur spärlich von Landleuten 
bewohnt. Obgleich es nicht bewaldet ist, so erblickt man doch viele kleine 
Gehölze auf demselben. Die Flüsse durchschneiden das Land in tiefen Rinnen 
und machen die Wege steil und schlecht. Auf dem Landstreifen, welcher 
zwischen don Soe’n und der See liegt, hält sich das wilde Rothwild der Colonie 
auf, Austern und Fische findet man an den Felsen nahe am Strande., 
Die Küste. Von der Mündung des Zwarte Vlei erstreckt sich, 1 Scem. 
weit, cin grosser kahler weisser Sandstreifen nach SE. Hinter diesem wird der 
Strand wieder felsig, nur von einigen Sandstellen unterbrochen, und behält 
diesen Charakter 5 Seem. weit. Die Felsen sind von weisslicher Farbe und 
nur auf kurze Entfernung zu erkennen, Im Hintergrunde des Strandes befinden 
sich Berge von ungleicher Form und Höhe, mit felsigen oder auch sandigen 
Abhängen, die nur spärlich mit Gras bedeckt sind. Im SE des Zwarte Vlei 
sind diese Berge 60 bis 90 Met. hoch, aber nach Osten zu werden sie niedriger; 
nach dem Innern zu steigen sie wiederum an, so dass 1 Scem. mehr land- 
cinwärts ein Höhenzug von 180 Met. Höhe sich befindet, Hinter dieser 
Höhe kommt ein Thal, in welchem der letzte der Landsee’n, der Groene Vlei, 
eingeschlossen ist. 
Weiter landeinwärts steigt das Land mehr in die Höhe, so dass es 3 Seem. 
zom Strande eine Höhe von mehr als 335 Met. hat. Es ist von sanft grünem 
Aussehen, unterbrochen von zerstreut liegenden Baumgruppen. Die Thäler 
sind mehr oder weniger angebaut. 
Der See Groene Vier ist ovalförmig, über 2 Secm. lang, an den breite- 
sten Stellen 2 Seem, breit und enthält süsses Wasser, Kein Fluss ergiesst 
sich in diesen See, auch hat er keinen sichtbaren Abfluss. Scine grösste Tiefe 
geträgt 6 Met, 
Mehrere Schiffbrüche haben an dieser Küste stattgefunden; sie ist 
bei schlechtem Wetter, in einer Entfernung von 1 Seem. und darüber, von 
schwerer, unzusammenhängender Brandung eingefasst, 
Goukamma - Fluss, Südöstlich von der Mündung des Zwarte - Flusses 
findet man auf einer Strecke von 2 Seem. einen reinen, sandigen Strand, in 
dessen Mitte ungefähr sich der Gowkamma - Fluss in die See ergiesst. Der 
2 Seem. lange Strand gleicht, von See gesehen, einem breiten Streifen kahler 
Sandhügel, Der Fluss macht in seinem Lauf sehr grosse Schlangenwindungen, 
and sein Wasser steigt nach jedem Regen ganz plötzlich, so dass dann auch 
die grösste Wassertiefe in ihm vorhanden ist. In einer Entfernung von 4 Seem, 
von See aus stromaufwärts führt eine Furth durch den Fluss nach der Strasse, 
welche George Town und Knysna verbindet. Diese Furth ist zuweilen trocken, 
zuweilen sind aber auch in ihr 3.7 bis 6 Met. Wasser, und dann gleichzeitig 
eine rauschende Strömung. Der Fluss hat von hier bis zur Mündung eine 
durchschnittliche Breite von !/2 Kblg., die Mündung selbst ist in der trockenen 
Jahreszeit durch Sand geschlossen.
	        
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