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Die französische Karte vom Jahre 1793 ist ziemlich richtig, die Ein-
fahrt und Wasserticefen sind jedoch etwas anders gefunden worden, In der
Mitte der Bucht beträgt die Wassertiefe otwas über 5 Met.; dieselbe nimmt
nach dor Einfahrt fast regelmässig zu und nach den Seiten der Bucht rogel-
mässig ab (s. Kartenskizze).
Der nordwestliche Theil der Einfahrt ist in den Karten etwas zu östlich
nicdergelegt, auch erstreckt sich von jeder Seite der Einfahrt ein Felsenriff,
welche die Einfahrt bis zu ca. 150 Met. verringern. Die Ufer der Einfahrt
bestehen aus Felsen, die an der nordwestlichen Seite unregelmässig abfallen
und in einem leicht von weitem erkennbaren grossen Felsblock endigen, der
ungefähr 8 Met. hoch ist. Dieser Felsblock ist mit der Küsto durch mehrere
kleine Felsen, die nur bei Niedrigwasser zu sehen sind, verbunden; ausserhalb
des 8 Met. hohen grossen Felsblockes liegen in Ost, in Nord und ENE, 33 Met.
weit, noch mehrere Felsen und Klippen, von denen einige bei Niedrigwasser zu
schen sind, Von dem östlichen Theil der Einfahrt erstrecken sich nach Norden
zu mehrere theils unter, theils über dem Wasser befindliche Felsen und Klippen;
die über dem Wasser sichtbaren Felsen sind ungefähr 2 Met. hoch und liegen
ca. 80 Met. vom Ufer entfernt. In WzS 40 Met. von dem äussersten dieser
über dem Wasser sichtbaren Felsen liegt noch eine blinde Klippe, die bei
Niedrigwasser kaum im Meeresspiegel zu bemerken ist. Dicht bei diese Klippe
wurden 5 bis 6 Met. Tiefe gelothet.
Ist cin Segelschiff nach Couwmong bostimmt, so empfiehlt es sich, dass
dasselbe ausserhalb der Bucht auf 15 Met. Wasser ankert und dann sich die
Einfahrt durch Zeichen kenntlich macht, da nach Peilungen nicht gut einzu-
segeln ist. Als Capt. Ringe, im Mai 1877 von Quinhon kommend, mit SE-Wind
einsegelte, hielt er zuerst auf den östlichen Theil der Einfahrt zu und steuerte
dann dicht um die äusserste unter Wasser liegende Klippe herum nach SSW,
später nach Süd und blieb dabei nur in der Mitte des Fahrwassers. Die Ein-
fahrt selbst ist ungefähr 2 Kbig. breit.
Einen guten Ankerplatz findet man in der Bucht auf 7 bis 8 Met. Wasser,
wenn die Insel Coumong West bis WzS und der grosse Felsen am KEingange
in NzE bis NNE peilen. Der Ankergrund besteht aus Schlamm; an den Seiten
der Bucht besteht der Meeresgrund aus Sand.
Während des Aufenthalts des Capt. Ringe war die Hafenzeit 9 Uhr
und die-Fluthhöhe betrug 1.6 Met. bei Springzeit und 0.9 Met. bei Nippzeit.
In der Bucht und in ihrer Einfahrt wurde eine Strömung beobachtet, welche bei
Springzeit eine Geschwindigkeit von 1.5 Seem. und bei Nippzeit %/4 Seem. die
Stunde erreichte. Die Strömung setzte stark über die an der nordwestlichen
Einfahrt liegenden Felsen und Klippen; die Ebbe setzt nach NNW und die
Fluth nach SSE, jede derselben hat eine Dauer von 12 Stunden. Dieser Strom
muss beim Ein- und Aussegeln in Betracht gezogen werden,
Die beste Zeit zum Einsegeln ist bei Stillwasser. Das Aussegeln bietet
weniger Schwierigkeit, da der Wind im SW-Monsun grösstentheils SSE und SE ist.
Das Wetter war während des Aufenthaltes immer schön, klar und an-
ycnehm; die Seebrise setzte um 9 Uhr Morgens ein, erreichte öfters die Stärke
5 bis 6 und hielt grösstentheils immer bis zu Sonnenuntergang an; des Nachts
war es grösstentheils still, nur an 4 von 25 Tagen wurde gegen Morgen etwas
Landwind von West und NW beobachtet; während dieser Tage war die Luft
sehr diesig, der Barometer stand an diesem Tage etwas niedriger als sonst und
der Seewind setzte an diesem Tage etwas später ein.
Nach Aussage des zu Couwmong wohnenden Untermandarinen war die
„Bertha“ das erste fremde Handelsschiff, welches daselbst geankert hatte.
Handel wird von hier aus bis jetzt wenig getrieben, selbst nicht von den
Chinesen, mit Ausnahme der wenigen dort lebenden; die hier wohnenden
Annamiten betreiben grösstentheils Fischerei, nur ab und zu sprechen kleine
Dschunken vor, die von Quinhon und Phu-yen kommen.
Trinkwasser ist in dem Dorfe, welches nördlich von der Insel Cowmong
liegt, zu erhalten, da einige Brunnen nicht weit vom Strande vorhanden sind. Man
kann Fässer leicht bis zu den Brunnen rollen; da die letzteren aber nur wenig
Wasser enthalten, so kann man für den jedesmaligen Gebrauch immer nur ein
Fasg füllen.