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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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arbeitete sich das Schiff weiter nach Norden, wobei aber 90° Ost- Lg. nach 
Westen zu nicht überschritten wurde. In 15.2° Nord-Br. und 93.8° Ost-Lg., also 
nahe vor dem Preparis-Kanal, ging der Wind, der schon seit einiger Zeit 
aus Norden geweht hatte, nach NW um, und brachte das Schiff am 11. Februar 
nach seinem Ankerplatz nahe bei China Bukeer- Feuer, womit dio Ausreise bo- 
ondet war. 
Am 10. März befand die ‚, Wilhelmine“ sich wieder im Golf von Martaban, 
auf der Rückreise nach Bremen begriffen, am 11. März in 14.s° Nord - Br. und 
96.1° Ost-Lg. Mit den dort wehenden leichten Westwinden steuerte man nach 
dem „10 Grad-Kanal“, der aber in Folge der sehr schwachen Winde erst am 
17. März erreicht wurde. Während der ganzen verflossenen Zeit wurden starke 
Stromkabbelungen boobachtet, jedoch wurde eine irgendwie bedeutende Strömung 
nicht vorgefunden, 
In 11° Nord-Br. und 94° Ost-Lg. kam dann der NE-Monsun stetig durch 
und führte das Schiff nach 3.4° Nord-Br. und 88.7° Ost-Lg., wo er am 24, März 
sein Ende erreichte. In der nun eintretenden Mallung arbeitete sich das Schiff 
allmählich nach der Linie, die am 29. März in 86° Ost-Lg. passirt wurde. Von 
dem westlichen Monsun wurden keine Spuren mehr angetroffen, vielmehr waren 
die unbeständigen leichten Winde meistens aus ostsüdöstlicher Richtung. Schon 
von 1° Süd-Br. an wehten ziemlich beständige, aber nur leichte östliche Winde, 
die dann in 8° Süd-Br. und 82.6° Ost-Lg. am 7. April auffrischten und sich 
zum stetigen Passat ausbildeten. Mit diesem nach SW segelnd, gelangte man 
am 12. April nach 20° Süd-Br. in 70.4° Ost-Lg., und am 21. April nach 50° 
Ost-Lg. in 30° Süd-Br. Nachdem der SE-Passat hier sein Ende erreicht hatte, 
wurde der Wind nordöstlich und ging dann nach einigen Tagen durch Nord 
nach Westen um. Am 30. April schnitt das Schiff 30° Öst-Lg. in 34.6° Süd-Br. 
und am 3. Mai 20° Ost-Lg. in 36.6° Süd-Br. Am Mittage des letzteren Tages 
fand man, dass der Agulhas-Strom das Schiff während der letzten 48 Stunden 
64 Scem. nach Westen getrieben hatte. Sehr schwere Stürme hatte das Schiff 
hier am Cap nicht durchzumachen, der schwerste wohte am 2. Mai in 24.5° 
Ost-Lg., da er aber aus östlicher Richtung war, so kam er dem Schiffe nur ge- 
legen. Dennoch war der Fortgang kein sehr befriedigender, denn wenn auch 
gerade keine sehr schweren Stürme aus Westen vorkamen, so war das Wetter 
doch schr unruhig und der Wind meistens contrair. Am 11. Mai wurde 30° 
Süd-Br. in 13.8s° Ost-Lg. gekreuzt, der Passat aber erst am 19, Mai in 21.s Süd-Br., 
und 53° Ost-Lg. aufgefunden, 
Da derselbe nur schwach war, konnte St, Helena erst am 25. Mai und 
Ascension am 31. Mai passirt werden, worauf der Passat frischer wurde und 
das Schiff am 3. Juni in 19.4° West-Lg. über den Aequator brachte. Der 
SE-Passat stand, frisch wehend, nördlich der Linie bis nach 6.7° Nord-Br. und 
21.1° West-Lg., dann wurde es windstill. Der Aequatorialstrom war nördlich 
der Linie am stärksten, an einem Tage 30 Seem. nach Westen setzend. Sobald 
der SE-Passat zu wehen aufgehört hatte, stellte sich Gegenstrom ein, der in 
6° Nord-Br. mit derselben Geschwindigkeit von 30 Scem. nach Osten setzte. 
Im Stillengürtel waren die vorherrschenden leichten Winde aus südwestlicher 
Richtung, bis in 8° Nord-Br. und 22.;° West-Lg. am 9. Juni der NE-Passat 
einsetzte. Mit diesem wurde dann 10° Nord-Br. in 25° West-Lg. am 12. Juni, 
20° Nord-Br. in 31° West-Lg. am 18. Juni und 30° Nord-Br. in 34.3° West-Lg. 
am 26. Juni erreicht. Der Passat hatte seine nördliche Grenze schon in 27.2° 
Nord-Br. und 34.3° West-Lg. am 22. Juni, worauf längere Zeit Mallung eintrat, 
der wiederum NE-Wind folgte. Dieser hielt noch bis 38° Nord-Br. und 32.3° 
West-Lg. an. Auch in der Folge wurden noch vielfach östliche Winde ange- 
troffen, so dass sich die Reise nach dem Kanal noch über Erwarten in die 
Länge zog. Mit den unbeständigen Winden wurde 40° Nord-Br. in 31° West-Lg. 
am 5. Juli und endlich Falmouth am 16. Juli glücklich erreicht.
	        
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