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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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günstig, um nach Süden zu gelangen. Es wurde damit 40° Nord-Br. in 17.5° 
West-Lg. am 30. October und 30° Nord-Br. in 22° West-Lg. am 4. November 
erreicht. In 29.5° Nord-Br. kam NE-Wind durch, der aber nur bis 25° Nord-Br. 
anhielt, worauf nach kurzer Windstille ein beständiger frischer SW-Wind folgte, 
Durch letzteren wurde die „Capella‘“, ebenso wie die Bark „PBritania“, nach 
Osten gedrängt und gezwungen, die Route östlich der Can Verde’schen Inseln 
einzuschlagen. Am 19. November wurde in 19° Nord-Br. und 19.6° West-Lg. 
mit dem nach der Küste Afrika’s bestimmten Hamburger Schiffe „Aline“ Capt, 
Mehlhose signalisirt. KErst in der Breite der Cap Verde’schen Inseln traf 
man den regelmässigen Passat an, mit dem 10° Nord-Br. in 23.2° West-Lg. am 
17. November erreicht wurde, worauf der Wind, ohne jede Unterbrechung 
durch Windstillen, langsam, so wie das Schiff südlicher gelangte, durch Ost 
nach SE umlief und in einen frischen SE-Passat überging. Nur einige Regen- 
schauer bezeichneten die Stelle, wo sonst in der Regel der Stillengürtel vor- 
gefunden wird. Am 21. November wurde der Aecquator in 265° West-Lg. 
passirt, Schon hier hatte der Wind eine so östliche Richtung angenommen, 
dass voll und bei rw. Süd gesteuert werden konnte. Der Aequatorialstron 
versetzte das Schiff, nördlich und südlich der Linie, mit einer Geschwindigkeit 
von 40 Seem. im Etmale nach SW. 
Im Südatlantischen Ocean wurde 10° Süd-Br. in 29.2° West-Lg. am 
24. November, 20° Süd-Br. in 24.2° West-Lg. am 2. December geschnitten. Am 
28. November sah man die Insel 7yinidad. In 21° Süd-Br. und 29,5° West-Lg. 
hörte am selbigen Tage auch der SE-Passat auf zu wehen; dort lief der Wind 
nach NE um und ging später durch Nord nach West um, Mit anhaltend 
günstigen Winden wurde 40° Süd-Br. in 15.3° West-Lg. am 5. December und 
der Meridian von Greenwich am 8. December in 44° Süd-Br. erreicht, In 
letzterer Breite beschloss Capt. Jachens die Länge nach Osten abzulaufen, 
und traf er hier dieselbe gute Gelegenheit, wie seine beiden Mitsegler „Bri- 
fania‘ und „Canopus“. Auf der „Capella‘“ sah man die Insel Amsterdam etwa 
einen halben Tag später, als auf dem „Canopus“. Schon in 33.3° Süd-Br. und 
88.;° Ost-Lg. traf man südöstlichen Wind, der frisch wehend ohne weitere 
Unterbrechung das Schiff nach Norden führte. Es wurde 30° Süd-Br. in 
89° Ost-Lg. am 28, December und 20° Süd-Br. in 89.8° Ost-Lg. am 31. December 
geschnitten. Am 4. Januar 1877 lag in 7.6° Süd-Br. und 89° Ost-Lg. die 
nördliche Grenze des SE-Passates; weiter nach Norden war der Wind süd- 
westlich und später nordwestlich, womit das Gebiet des NW-Monsuns erreicht 
wurde, Dieser wehte zu Zeiten recht frisch und fand in 0.s° Süd-Br. und 
93° Ost-ILg. am 9. Februar sein Ende, Dann folgte eine lange anhaltende 
Windstille, so dass das Schiff in 6 Tagen nur 33 Minuten an Breite gewann. 
Bei dem Durchschneiden des Gebietes des NW-Monsuns wurde ein starker 
Oststrom beobachtet, sobald aber Stille eintrat, setzte der Strom nach Westen, 
an einem Tage mit 24 Seem. Geschwindigkeit. Am 15. Januar erreichte 
„Capella“ mit Hülfe ganz leichten südlichen Zuges die Linie in 91.s° Ost-Lg. 
Auch nördlich derselben bis nach 2° Nord-Br. wurde der Aequatorialstrom, 
noch mit einer stündlichen Stärke von 1% Seem. nach NWzW setzend, beob- 
achtet, In 2° Nord-Br. trat abermals für mehrere Tage Windstille ein, bis 
endlich in 2.s° Nord-Br. und 91.7° Ost-Lg. am 20. Januar sich nördlicher Wind 
einstellte, der allmählich östlicher lief, auffrischte und zum NE-Monsun wurde. 
Mit diesem nördlich aufkreuzend wurde 10° Nord-Br. in 91.2° Ost-Lg. am 
25. Januar und 15° Nord-Br. in 92.6° Ost-Lg. am 2. Februar erreicht, dann 
folgte wieder eine 24 Stunden anhaltende Windstille, bis am 3. Februar leichter 
nordwestlicher Wind einsetzte, mit dem am 5. Februar der Ankerplatz bei der 
Diamond-Insel nach einer Reise von 107 Tagen angesegelt wurde. 
Am 2. März trat „Capella‘* wieder die Rückreise nach Falmouth für Ordre 
an. Ziemlich frischer nordwestlicher Wind, der nach 3 Tagen in 12° Nord-Br. 
und 91.s° Ost- Lg. durch Nord in den NE-Monsun überging, machte den Weg 
nach Süden westlich der Preparis- und Andamanen-Inseln leicht. Am 10. März 
war 4° Nord-Br. in 90.2° Ost-Lg. erreicht und der Monsun zu Ende. Es trat 
wieder für lange Zeit Windstille und Mallung ein. Die Zeit des nordwestlichen 
Monsuns war nahezu vorbei, und in der That traf man auch nur zwischen 
2° Nord-RBr. und 4.6 Süd-Br. westlichen Wind, der ab und zu noch frisch war.
	        
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