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15° Nord-Br. kam derselbe aber wieder durch und hielt bis 7.1° Nord-Br. und
26° West-Lg. an. Fast ohne Mallung kam hier bald SE-Wind durch, der zum
Passat wurde. Es wurde dann die Linie am 19. November in 27,5° West-Lg.
erreicht, also nur einen Tag später als die „Britannia“ in 28.3° West-Lg., ob-
gleich dieses Schiff 20° Nord-Br. fünf Tage vor dem „Canopus“ schnitt. Sowohl
die östliche Gegenströmung als auch die westliche Aequatorialströmung wurde
als ziemlich unbedeutend, nicht 16 Seem. im Etmale übersteigend, gefunden.
Voll nach Süden haltend wurde dann im südlichen Atlantischen Occan
10° Süd-Br. in 28.,° West-Lg. am 22. November, 20° Süd-Br. in 29° West-Lg.
am 26. November und 30° Süd-Br. in 22.7° West-Lg. am 1. December geokreuzt.
Am 26. November hatte man die Inseln Zrinidad und Martin Vas geschen,
nachdem am 25. November in 18.4° Süd-Br. der Passat bereits scin Ende er-
reicht hatte. Es folgten nun mehrere Tage, an denen nur ganz leichter Zug
aus verschiedenen Richtungen herrschte, bis südlich von 25° Süd-Br. sich
frischer NW-Wind einstellte, der besseren Fortgang ermöglichte. Am 8. De-
cember wurde dann der Meridian von Greenwich in 41.7° Süd-Br. passirt, zwei
Tage später, als die „Britania“, welche einen Grad südlicher stand. Von nun an
folgte Capt. Meier seinem Mitsegler hart auf den Fersen und lief in den
nächsten Wochen aussergewöhnliche Distanzen ab. Zu der Strecke vom
Meridian von Greenwich bis nach 85° Ost-Lg. in 37° Süd-Br., einer Distanz
von rund 3640 Seem., wurden nur 17 Tage gebraucht, mithin eine stündliche
Durchschnittsfahrt von 9 Seem. erreicht. Die südlichste während dieser Zeit
erreichte Breite war 45.7° Süd-Br. in 26.6° Ost-Lg. am 13. December. Die
Winde, obgleich oft sehr nördlich oder südlich, waren doch stets günstig und
niemals so heftig, dass ihre Stärke für die Förderung der Reise hinderlich ge-
worden wäre. Am 23. December, demselben Tage, an welchem die „Britania“
die Inseln St. Paul und Amsterdam passirte, bekam auch der Canopus diese
Inseln in Sicht, hatte also dem ersteren Schiffe auf der letzten Strecke zwei
Tage abgewonnen. Aufsteuernd nach Norden schnitt man 35° Süd-Br. in 87.4°
Ost-Lg. am 27. December, fand die südliche Grenze des SE-Passates in 30.8°
Süd-Br. am 29, December und durchsegelte sein Gebiet mit frischem Winde in
rascher Fahrt, so dass die nördliche Grenze des Passates schon am 5. Januar 1877
in 8.8° Süd-Br. und 91.4° Ost-Lg. erreicht wurde. Nach kurzer Windstille kam
flauer Wind durch, zuerst aus Süd, dann durch West nach NW drehend. In
der Zone des NW-Monsuns wurde eine östliche Strömung vorgefunden, die aber
1 Seem. die Stunde nicht überstieg. In 2° Nord-Br. und 92.3° West-Lg. hörte
am 10. Januar der schon früher ganz flau gewordene NW-Wind auf, Stille und
Mallung trat ein, so dass das Schiff nur langsam voran kam. Am 16. Januar
schnitten sowohl der „Canopus“ als auch die „Britannia“ den Aequator, letzteres
Schiff etwa 80 Seem. östlicher als der „Canopus“. In der Nähe des Aequators
wurde ein Strom von 30 Seem. den Tag nach Westen beobachtet.
Am 21. Januar in 2.5° Nord-Br. stellte sich Nordwind ein, der östlicher
wurde, so wie das Schiff nördlicher gelangte. Gegen den NE-Monsun auf-
kreuzend schnitt das Schiff 10° Nord-Br. in 89.4° West-Lg. am 27. Januar; in
15° Nord-Br. und 90° Ost-Lg. endete am 1. Februar der regelmässige Monsun,
die östlichen Winde wurden sehr veränderlich und schwach, jedoch gelang es
mit ihnen östlich zu kommen. Am 5. Februar erblickte man das Feuer von
Table Island im Süd-Preparis-Kanal, worauf leichte westliche Winde einsetzten,
mit denen das Schiff am 10. Februar seinen Ankerplatz auf dem Rangoon-
Flusse erreichte.
Die Abreise vom Rangoon nach England für Ordre erfolgte am 3. März,
und beginnt das Journal der Rückreise am 4. März, als das Schiff in 15° Nord-Br.
und 96° Ost-Lg. stand. Mit leichten, meist nordwestlichen Winden wurde
nach dem „20 Grad- Kanal“ gesteuert, auf welcher Strecke das Schiff in
13.s° Nord-Br. und 95.5° Ost-Lg. am 6. März den NE-Monsun antraf. Derselbe
war zwar nur flau, aber ziemlich beständig, so dass am 9, März jener Kanal
passirt wurde, Im Kanal setzte der Strom etwa !/a Seem. die Stunde nach
Osten. In 7° Nord-Br. und 90.s° Ost-Lg. endete der NE-Monsun am 11. März.
. In den nun folgenden Tagen waren die vorherrschenden Winde zuerst
aus südöstlicher Richtung, später wehten sie aus dem nordwestlichen Quadranten.
Am 17. März traf man in 1.,7° Nord-Br. und 89.3° Ost-Leo. die eiserne Bremer