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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

Am 28, August passirte das Schiff mit frischem NW-Winde Cap St. John 
auf Staten Island, wurde dann aber durch schwere westliche Stürme längere 
Zeit aufgehalten, so dass erst am 23. September, also 30 Tage, nachdem 50° Süd-Br. 
im Atlantischen Ocean geschnitten war, dieselbe Breite im Stillen Ocean in 
84.s° West-Lg. wieder erreicht wurde. 
Beim Aufsteuern nach Norden schnitt die „Seenymphe“ 40° Süd-Br. in 
82° West-Lg. am 30. September und 30° Süd-Br. in 82.5° West-Lg. am 
5. October. Die südliche Grenze des SE-Passates wurde am 6. October in 
28.5° Süd-Br. und 83.5° West-Lg. passirt und die Linie am 20. October in 
98.s° West-Lg. erreicht. Bis 10° Süd-Br. war der SE-Passat nur flau, nördlich 
von diesem Parallel frischte er jedoch auf und hiclt bis 4° Nord-Br. an. 
Zwischen dem Aequator und 5° Nord-Br. wurde eine bedeutende Strömung 
nach West angetroffen, durch welche das Schiff einmal in 48 Stunden 65 Seem. 
nach WzN versetzt wurde, dagegen fanden sich nur geringe ‘Spuren einer öst- 
lichen Gegenströmung. Der SE-Passat ging in 4.3° Nord-Br. und 100.7° West-Lg. 
am 22. October ohne Unterbrechung durch Windstillen in einen frischen Süd- 
und SW-Wind über, der bis 10° Nord-Br. anhielt. Dann traten für mehrere 
Tage Windstillen und veränderliche Winde ein, bis endlich in 10.8° Nord-Br. 
and 102.,7° West-Lg. am 25. October der NE-Passat einsetzte. Am 31. October 
kam die Insel Socorro in Sicht, worauf an Stelle des NE-Passats die nordwest- 
lichen Winde der Californischen Küste zu wehen begannen, Mit letzteren gelang 
es, sich am 6. November dem Cap San Lucas soweit zu nähern, dass die Ankunft 
Te Schiffes signalisirt werden konnte. Die Gesammtdauer der Reiso betrug 
32 Tage. 
Auf der Rückreise von Cap Palma, der SE-Spitze Nieder-Californiens, 
nach England beginnt Capt. Skovmand das metoorologische Journal am 
13. Januar 1877. Die zu Anfang der Reise wehenden, frischen NNW-Winde gingen, 
als das Schiff in 17.8° Nord-Br. und 109° West-Lg. angelangt war, durch Nord 
nach NE um und brachten dasselbe in kurzer Zeit bis an die südliche Grenze 
des Passatgebietes. In 5.5° Nord-Br. und 106.6° West-Lg. erreichte man am 
20. Januar die Zone der Windstillen und Mallungen, konnte dieselbe jedoch 
schon am 22. Januar in 3° Nord-Br. und 105.6° West-Lg. verlassen, und von 
dort mit dem SE-Passat die Reise nach Süden fortsetzen. Im Stillengürtel 
zwischen 6° und 3° Nord-Br. wurde ESE-Strom beobachtet, in der Stärke von 
13 Seem. im Etmal. Vom Aequator südwärts lief der Aequatorialstrom mit 
derselben Stärke nach West. Es wurde dann 10° Süd-Br. in 110,s° West-Lg. 
am 27. Januar, 20° Süd-Br. in 110° West-Lg. am 5. Februar und 30° Süd-Br, 
in 111.3° West-Lg. am 13. Februar geschnitten. Zum Durchsegeln der Region 
des SE-Passats gebrauchte das Schiff eine ungewöhnlich lange Zeit, weil der 
Passat sehr unregelmässig war; von 14° bis 25° Süd-Br. wehten sogar nörd- 
liche Winde, die sehr leicht waren. Erst in letzterer Breite stellte sich wieder 
SE-Wind ein, der sehr frisch wurde und bis 38° Süd Br. anhielt. Hier traten 
am 17. Februar Windstillen ein, denen wiederum leichte südliche Winde folgten. 
Nachdem das Schiff den 40. Breitenparallel passirt hatte, kamen endlich be- 
ständige westliche Winde durch, jedoch nur mit mässiger Stärke, so dass das 
Schiff erst am 9. März die Insel Diego Ramirez passirte, 55 Tage, seitdem es 
Californien verlassen hatte. 
Im Süd-Atlantischen Ocean schnitt die „Seenymphe“ 50° Süd-Br. in 
49.5° West-Lg. am 13. März, 40° Süd-Br. in 34.6° West-Lg. am 19. März und 
30° Süd-Br. in 31° West-Lg. am 26. März. Am 30. März kam die Insel Trinidad 
in Sicht, welche, nordwärts steuernd, an der Westseite passirt wurde. In 
31.2° Süd-Br. und 31° West-Lg. wurde frischer ENE-Wind angetroffen, der 
ohne weitere Störung in den SE-Passat überging. 
Mit frischem Winde wurde die Reise gut gefördert und am 10. April 
die Linie in 29,7,° West-Lg. erreicht. Hier wurde der Aequatorialstrom mit 
einer stündlichen Geschwindigkeit von 1 Seem. beobachtet; da aber der SE-Passat 
fortfuhr frisch zu wehen, und später, ohne Unterbrechung durch Windstillen, 
durch Ost nach ENE umlief, wurde dieser Theil des Oceans schnell durchsegelt. 
Mit dem nun wehenden NE-Passat wurde 10° Nord-Br. in 33° West-Lg. am 
14. April, 20° Nord-Br. in 36.4° West-Lg. am 18, April und 30° Nord-Br. in 
41° West-Lg. am 24. April geschnitten, Hier erreichte der NE-Passat sein
	        
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