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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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selbe mit stürmischem Westwinde umsegolt und die Insel Diego Ramirez geschen. 
Die Reisedauer von St. Francisco bis hierher war 54 Tage und macht Capitain 
Romberg im Journale die Bemerkung, dass er in den beiden vorhergehenden 
Jahren 54 und 55 Tage zur Zurücklegung derselben Strecke gebraucht habe. 
Diesseits des Caps wurde das Schiff noch wieder einige Tage durch Ostwind 
und Windstille aufgehalten, dann folgte wieder stürmischer Westwind. Es 
wurde 40° Süd-Br. in 41.3° West-Lg. am 9. April, 30° Süd-Br. in 34° West-Lg. 
am 14. April und 20° Süd-Br. in 29.2° West-Lg. bereits am 19. April gekreuzt,. 
An demselben Tage kam auch die Insel Trinidad in Sicht, welche an der Ost- 
seite passirt wurde, In 24° Süd-Br. und 30.2° West-Lg. traf man zuerst den 
SE-Passat, mit dem östlich von 30° West-Lg. nach Norden aufgesteuert wurde, 
um die westlich von diesem Meridian herrschenden leichteren Winde zu ver- 
meiden. 10° Süd-Br. wurde in 28.6° West-Lg. am 23. April und die Linie in 
27.3° West-Lg. am 26, April erreicht, also 28 Tage nach dem Passiren des 
Cap‘ Horn. Der SE-Passat hielt ohne Unterbrechung bis 2° Nord-Br. und 
23° West-Lg. an, worauf das Schiff in den Stillengürtel eintrat. Während 
dreier Tage herrschte vollkommene Windstille und erst in 53° Nord-Br. und 
29.3° West-Lg. am 3. Mai wurde der NE - Passat angetroffen. Mit diesem ge- 
langte man am 6, Mai nach 10° Nord-Br. in 34° West-Lg. und schnitt 20° Nord-Br. 
in 38.7° West-Lg. am 10. Mai. In 27° Nord-Br. und 41° West-Lg. lag die 
nördliche Grenze des NE-Passates, dann traten für 5 Tage leichte südliche 
Winde ein, denen in 32° Nord-Br. und 39° West-Lg. frische Westwinde folgten. 
Das Schiff kreuzte 30° Nord-Br. in 40,5° West-Lg. am 16. Mai, 40° Nord-Br. 
in 33.5° West-Lg. am 22, Mai und erreichte am 29. Mai nach einer sehr günstigen 
Reise von 114 Tagen den Hafen von Falmouth. 
7. Reise der Hamburger Bark „Seenymphe‘“, Capt. P. Skovmand. 
Mit östlichem Winde verliess am 27. Juni 1876 die Hamburger Bark 
„Seenymphe“ den Kanal, um nach Cap San Lucas in Californien zu segeln, 
woselbst die weitere Bestimmung des Schiffes erfolgen sollte. Obgleich der 
Wind zwischen NW und NE umlaufend angetroffen wurde, war er doch dem 
Fortgange der Reise anhaltend förderlich, so dass 40° Nord-Br. am 2. Juli in 
13.4° West-Lg. und 30° Nord-Br. am 7. Juli in 193° West-Lg. geschnitten 
werden konnte, nachdem am 6. Juli die Insel Madeira in Sicht gekommen war. 
Schon in 37° Nord-Br. scheint die nördliche Grenze des NE-Passates erreicht 
worden zu sein, da, der nordnordöstliche Wind später ohne Störung in einen 
frischen Passat überging. 20° Nord-Br. wurde darauf am 11, Juli in 25° West-Lg. 
geschnitten. In 16° Nord-Br. und 25.8s° West-Lg., also in Lee der Cap Verde- 
schen Inseln, trat eine längere Störung des Passats ein und in 9,8° Nord-Br. 
hörte letzterer am 16. Juli ganz auf zu wehen; darauf ging der Wind südwest- 
lich und wehte aus dieser Richtung längere Zeit hindurch frisch und beständig. 
Das Schiff lag mit diosem Winde über Backbordbug nach SE, bis 18.4° West-Lg, 
in 5,8° Nord-Br. am 22. Juli erreicht war. Hier ging der Wind nach Süden 
um, so dass gewendet werden und mit dem allmählich aufraumenden und in 
den SE-Passat übergehenden Winde die Linie am 25. Juli in 23° West-Lg. 
passirt werden konnte. Zwischen 8° und 4° Nord-Br. hatte man eine östliche 
Gegenströmung beobachtet, die an einem Tage 27 Scem. nach NEzE setzte, 
während südlich von 4° Nord-Br. die westliche Aequatorialströmung vorgefunden 
wurde, welche in einem Etmal 41 Seem. nach WzS lief. 
Im Süd-Atlantischen Ocean schnitt die Bark 10° Süd-Br. in 31° West-Lg. 
am 29. Juli, 20° Süd-Br. in 368° West-Lg. am 1. August und 30° Süd-Br. in 
45.4° West-Lg. am 8. August. In 20.s° Süd-Br. und 37° West-Lg. erreichte 
der SE-Passat sein Ende; der Wind durchlief dann während mehrerer Tage 
mehrere Male alle Striche der Windrose, bis er endlich in SW stehen blieb. 
In der folgenden Zeit waren die angetroffenen Winde sehr ungünstig und 
oft sehr stürmisch, so dass es schwer hielt, nach Süden zu gelangen. Am 
15. August hatte man -sich in 346° Süd-Br. und 53.1° West-Lg. der Küste von 
Uruguay soweit genähert, dass das Land bei Buena Vista in Sicht kam. Endlich 
am 17. August machten die südlichen Winde nordwestlichen Platz, ınit denen 
die Reise besser von Statten ging. 40° Süd-Br. wurde in 58° West-Lg. am 
19. August und 50° Süd-Br. am 24. August in 64.7° West-Lg, geschnitten.
	        
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