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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Diese Strömung ist hier von anderen Schiffen schon öfters beobachtet worden, 
besonders wenn südliche Winde wehen. 
Am 23. August passirte das Schiff die Breite des Cap St. John und traf 
dann eben südlich davon den nach NE laufenden Strom, welcher das Schiff an 
ainem Tage mit einer Geschwindigkeit von 1’ Seem. die Stunde zurücksetzte, 
Ks war hier überhaupt sehr schwer, nach Westen zu gelangen, oft konnte das 
Gewonnene kaum festgehalten werden; einmal wurde das Schiff sogar bis 
60° West-Lg. wieder zurückgetrieben, Erst am 26. September, also 39 Tage 
nachdem 50° Süd-Br. im Atlantischen Ocean geschnitten war, konnte dieser 
Parallel im Stillen Ocean in 81.3° West-Lg. wieder erreicht werden. Nördlich 
steuernd wurde dann 40° Süd-Br. in 79° West-Lg. gekreuzt und am 8, October, 
nach einer Reise von 72 Tagen, in der Bai von Valparaiso geankert. 
Von Valparaiso segelte das Schiff am 28. October nach dem Kohlenhafen 
Lota, kam dort nach 4 Tagen an, um nach /qwuique weiter zu gehen, von wo 
am 6. Januar 1877 die Rückreise nach Europa angetreten wurde. Mit den 
südöstlichen Winden nach SW steuernd, wurde 30° Süd-Br. in 90.s° West-Lg. 
am 20. Januar geschnitten und in 33.8s° Süd-Br. und 91.4° West-Lg. am 21. Januar 
die südliche Grenze des SE-Passat erreicht. In 47° Süd-Br. und 90.5° West-Lg. 
wurde das Schiff wieder mehrere Tage durch stürmischen Ostwind aufgehalten, 
im Uebrigen wehte der Wind auf dor Strecke nach Cap Horn meistens aus 
westlicher Richtung. Mit frischem SW-Winde wurde das Cap am 7. Februar, 
also 33 Tage nach Abgang von /quique, passirt und in den Atlantischen Ocean 
eingesegelt. In diesem wurde 50° Süd-Br. in 49.4° West-Lg. am 12. Februar, 
40° Süd-Br. in 35° West-Lg. am 19, Februar und 30° Süd-Br. in 26° West-Lg. 
am 28, Februar geschnitten. In 23.6° Süd-Br. und 23,3° West-Lg. wurde die 
südliche Grenze des SK-Passates angetroffen, und mit letzterem, der anfänglich 
nur sehr flau und unbeständig wehte, 20° Süd-Br. am 11. März und endlich der 
Aequator in 28° West-Lg. am 21. März erreicht. Der SE-Passat ging in 
1.;° Nord-Br. ganz allmählich in den NE-Passat über, so dass das Schiff ohne 
wesentlichen Aufenthalt alsbald seine Reise fortsetzen konnte. Der Aequatorial- 
strom erreichte unter dem Aequator und einige Grade nördlich davon seine 
grösste Schnelligkeit, die indessen 1 Seem. die Stunde nicht überstieg. Ein 
östlicher Gegenstrom wurde nicht beobachtet. 
10° Nord-Br. wurde am 27. März in 32.6° West-Lg., 20° Nord-Br. am 
2, April in 385° West-Lg., und 30° Nord-Br. am 9. April in 37.6° West-Lg. 
erreicht. In 23° Nord-Br. erreichte der NE-Passat sein Ende, und machte 
leichten veränderlichen Winden Platz, die allmählich über SE und Süd nach 
SW umgingen, dann auffrischten und wieder einen bessern Fortgang ermöglichten. 
40° Nord-Br. wurde am 13. April in 34° West-Lg. erreicht. Am folgenden 
Tage erhob sich ein schwerer Sturm aus WNW, der das Schiff aber schnell 
voranbrachte, so dass schon am 23. April das Feuer von Wolf Rock erblickt 
wurde. Nach einer Reise von 107 Tagen erreichte das Schiff dann am 
24. April 1877 Falmouth. 
4. Reise des Hamburger Schiffes „Margaretha Gaiser“, Capt. H.H. 6. Just. 
Der Hamburger eiserne Dreimast - Schooner „Margaretha Gaiser“, auf 
einer Reise von Hamburg nach Lagos begriffen, stand am 9. November 1876 
in 46.3° Nord-Br. und 11.6° West-Lg., woselbst mit der Führung des meteoro- 
logischen Journals begonnen wurde, Mit veränderlichen, jedoch in Anbetracht 
der Jahreszeit nicht sehr stürmischen Winden steuerte das Schiff nach Süden 
und schnitt 40° Nord-Br. in 15° West-Lg. am 16. November und 30° Nord-Br. 
in 18° West-Lg..am 26. November. Hier wurde das Schiff durch anhaltende 
Westwinde mehrere Tage aufgehalten, zumal da der Capitain es nicht unter- 
nehmen mochte, zwischen den Canarischen Inseln hindurch nach Süden zu 
stehen. Der westliche Wind hielt bis nach 24.6° Nord-Br. und 20° West-Lg. 
an, von wo er endlich durch Nord in den NE-Passat umlief. Mit lotzterem 
passirte das Schiff 20° Nord-Br. in 21° West-Lg. am 5. December und 10° Nord-Br. 
in 20,3° West-Lg. am 10. December, worauf östlicher ‘gesteuert wurde. Dies 
hatte zur Folge, dass das Schiff zu früh und zu weit in die dort herrschenden 
Windstillen hineingerieth. Es wurden denn auch zur Zurücklegung der Strecke 
von 7° Nord-Br. und 16,5° West-Le., woselbst das Schiff am 14. December den
	        
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