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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Am südöstlichen Rande des Goulfstromes wurde eine westliche Strömung be- 
obachtoet, die 19 Secm. im Etmaloe Geschwindigkeit hatte. Im Golfstrome selbst, 
oder vielmehr beim Durchschneiden desselben, wurde das Schiff in einem Tage 
55 Seem. nach NNW versetzt. Am 14. Januar kam der Leuchtthurm der St. 
Simons-Insel in Sicht, und wurde somit die Reise in 53 Tagen, vom Kanal 
aus, beendet. 
Am 17. Februar 1877 ging die „Margaretha Blanca“ wieder in See, um 
nach G&%raltar zu segeln. Mit nordwestlichem Winde von der Küste abstehend 
fand man eben ausserhalb der Lothungen in 31.5° Nord-Br. und 80° West-Lg. 
den Westrand des Golfstromes, und wurde das Schiff von letzterem während 
der beiden nächsten Tage 42 Seem. im Etmale nach EzN versetzt. In Folge 
nördlicher Winde wurde das Schiff bald über die südliche Grenze des Stromes 
hinausgedrängt, und nun 65° West-Lg. in 34° Nord-Br. am 25. Februar, 50° 
West-Lg. am 5. März in 32.5° Nord-Br., 40° West-Lg. am 18. März in 34° Nord-Br. 
und 30° West-Lg. am 26. März in 36.7° Nord-Br. geschnitten. Die Winde waren 
auf dieser Strecke, namentlich östlich von 50° West-Lg., wenig günstig, an 
17 Tagen von den 34, welche das Schiff südlich von 36° Nord-Br. zubrachte, 
wehten dieselben sogar von östlicher Richtung. Am 26. März kam die Insel 
St. Maria, Azoren, in Sicht; darauf wurde 20° West-Lg. am 1. April in 
36° Nord-Br. geschnitten und am 6. April Cap St. Vincent erreicht, 48 Tago 
nach dem Verlassen des Hafens von Doboy. 
2. Reise der Bremer Bark „Johanne Marie“, Capt. C. Gustavus. 
Capt. Gustavus, von der Bremer Bark „Johanne Marie“, beginnt das 
meteorologische Journal am 15. Februar 1877, als das von der Weser nach 
New- York bestimmte Schiff sich in der Nordsee in 54.3° Nord-Br. und 5,3° Ost-Lg. 
befand. Gegen westliche Winde aufkreuzend, wurde am 19. Februar der Kanal 
erreicht, an dessen EKingange das Schiff am 20. Februar noch von einem schweren 
NW-Sturm getroffen wurde. Nachdem derselbe glücklich überstanden war, lief 
der Wind nach Norden um, und konnte nun der Kanal rasch durchsegelt werden. 
Im Atlantischen Ocean wurden am Ausgange des Kanals zunächst wieder nord- 
westliche Winde angetroffen, die das Schiff nach SW drängten, so dass 43.5° 
Nord-Br. schon in 14.7° West-Lg. am 27. Februar geschnitten wurde. Hier lief 
der Wind südwestlich, und konnte nun über Steuerbordbug die Länge nach 
Westen gut abgelaufen werden. Das Schiff hielt sich auf dem Parallel von 
44° Nord-Br., und fand hier im Ganzen günstige Gelegenheit, 30° West-Lg. 
konnte am 5. März in 44° Nord-Br., und 50° West-Lg. am 13. März in 43.7° 
Nord-Br. erreicht werden. Im weiteren Verlauf der Reise hielt sich Capitain 
Gustavus stets in der Nähe der nördlichen Grenze des Golfstromes, und wurde 
hier an mehreren Tagen von der nach Westen setzenden kalten Strömung be- 
günstigt. Da auch die Winde hier sehr veränderlich waren, gelang es, schnell 
nach Westen zu kommen, wobei allerdings Schiff und Mannschaft durch das 
kalte und rauhe Wetter sehr angestrengt wurden. Die Lufttemperatur sank 
häufig unter den Gefrierpunkt, und oftmals stellten sich Hagel- und Schneeböen 
ein. Am 23. März kam Sandy Hook in Sicht, und noch an demselben Tage er- 
reichte das Schiff, nach einer Reise von nur 37 Tagen, New- York, 
Am 2. Mai wurde die Rückreise nach Hamburg angetreten, die trotz der 
vorgefundenen unbeständigen Winde doch gut von Statten ging. Es wurde 
50° West-Lg. am 1. Mai in 42.5° Nord-Br. und 30° West-Lg. am 17. Mai in 
47,3° Nord-Br. geschnitten. Am 20, Mai in 17° West-Lg. ging der Wind öst- 
lich und wehte 6 Tage aus dieser Richtung; endlich am 26. Mai in 49° Nord-Br. 
und 11.8s° West-Lg. stellte sich südwestlicher Wind ein, mit welchem alsdann am 
folgenden Tage der Kanal erreicht wurde. Am 30. Mai langte die „Johanne Marie“, 
nach einer Reise von 29 Tagen, auf der Elbe an. 
3. Reise des Hamburger Schiffes „Superb“, Capt. C. H. Meyer. 
Die Hamburger Brigg „Superb“. verliess am 7. Januar 1876, auf einer 
Reise von Hamburg nach Buenos-Ayres, mit Ostwind den Kanal. Der frische 
Wind schien am 8. Januar durch SE und Süd nach West umlaufen zu wollen, 
doch setzte er seine rechtsdrehende Bewegung nur bis SzW fort, ging dann nach 
NE zurück, und wehte aus dieser Richtung frisch und stetig. 40° Nord-Br.
	        
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