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Die geuaue Breite ist 55° 44‘ Süd, wie man durch die streugen Formeln
von Hazewinkel oder Caillet erhält. Wie man sieht, giebt unsere Methode
nur ein um circa zwei Minuten abweichendes Resultat, welcher Fehler auf See
bekanntlich durchaus keine Rolle spielt. Das vorstehende Beispiel zeigt übrigens,
wie weit sich, bei kleiner Höhe der Sonne im Meridian, die Brauchbarkeit der
Methode erstreckt.
4. Auf 77° 40‘ Nord-Br. beobachtet man bei 23° Nord-Abweichung der
Sonne:
Wahre Orts-Zeit: Wahre Höhe der Sonne:
10% 30min. 10% yp, m. 11° 32
11% 4min 208% p. m. 11° 0
unteron Meridian, As = 0.616
Es ist At = 34min 10 €.) f=— Ob 5iein 100 vom
und Ah = 32%
Man erhält:
Höhenergänzung = —0° 20.0‘
Kleinste beob. Höhe = 11° 0.9
Mitternachtshöhe = 10° 40.0‘
Poldistanz = 67° 0.0‘
Breite am Orte = 77° 40.0o' Nord.
Es ist klar, dass man die gezeigte Methode auch bei Fixsternen etc.
anwenden darf. Der Vollständigkeit wegen wollen wir auch noch ein solches
Beispiel berechnen.
9. 1876 Nov. 25, auf 48° West-Lg. v. Grw., aus 5 Met. Augoshöhe, ist
nach einem Chronometer, welches mittl, Grw. Zt. zeigte, beobachtet:
Kimmabstand Fomalhaut
gk min, O6 pn, m. © =— 24° 34‘ 30“
gk 16m. 57%c pm. X =— 25° 6‘ 40“
in der Nähe des Süd-Meridians.
Man hat:
Mittl. Grw. Zt. — 9 16min. 57sec.
Gerade Aufst, der mittl. Sonne = 16" 19win. 4Qsec.
Sternzeit in Grw. =— 25% 36win. 3706
Gerade Aufst. Fomalh. — 22% 58min. 31sec.
xt in Greenwich — 2% 38min Gsee. West vom Merid,
Länge in Zeit — 3 12min. Qiec
xt am Schiffsorte — 0» 33win 54°. Ost vom Merid.
Die Zwischenzeit muss hier in Sternzeit ausgedrückt werden und ist
dann — 15m. Qsec., 5
01; . At_ 1 min, Osee. nn
Folglich ist = 33m Ba = O.442
Ah = 32.2‘ und
die Höhenergänzung wird — 30,3‘.
Reducirt man den letzten Kimmabstand zur wahren Sternhöhe, so kommt
«h — 25° 0.5
und die Meridianhöhe wird = 25° 30.8‘ Süd.
+x Poldistanz — 59° 43.8‘
Breite des Beobachtungs-Ortes = 34° 13.0‘ Nord.
Was nun noch die theoretische Begründung der obigen Methode anbetrifft,
so beschränke ich mich auf die folgenden Andeutungen. Da sich in der Nähe
des Moeridians die Quadrate der Stundenwinkel verhalten, wie die innerhalb
derselben stattfindenden Höhenänderungen, so hat man — für die Stundenwinkel
t und t-+-At und die bezüglichen Höhenänderungen x und x + Ah — die
Verhältnissgleichung:
xix-+ Ah=t:(t4+ A060?