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Passage nämlich an und für sich schon nicht so schwierig, ausserdem markirt
sich dann die in der Skizze besonders bezeichnete Huk sehr gut, von welcher
aus man am besten direct auf den gegenüberliegenden Creek zu hält. Strom-
abwärts muss mit der grössten Vorsicht zu Werke gegangen werden. Die Huk
markirt sich gar nicht und der einzeln stehende, auf der Skizze verzeichnete
Baum kann leicht mit andern verwechselt werden. Kine grosse Erleichterung
zum sicheren Passiren der Untiefe würde eine Versetzung der Bake auf die
erwähnte Huk verschaffen; es sollen, dem Vernehmen nach, auch schon dahin
zielende Anträge gestellt sein.
3. Deasbourne-Insel hat sich verkleinert, die südliche Untiefe aber vergrössert.
4. Die Bake nördlich von Wuhu steht auf dem festen Lande. Auf dem
Felsen, welcher durch aufgeworfene Steine erhöht ist, steht eine kleine Bake
welche des Nachts aber kein Feuer zeigt. ’
5. Die Bänke in dem Hafen von Wuhuw haben sich verändert. Die
diesem Heft beigegebene Skizze enthält eine kleine Karte des Hafens von
Wuhu und giebt ein genaues Bild der jetzigen Beschaffenheit dieses Hafens.
Die Wirkungen von Ebbe und Fluth wurden hier 295 Seem. aufwärts von
der Mündung des Flusses nur wenig wahrgenommen. Vielleicht beeinflusst durch
wechselnde, öfters starke Winde machte sich selbst die Ebbeströmung nur wenig
bemerkbar und einmal sogar schwang das Schiff auf Fluth. Die Wasserdifferenz
betrug ca. 16 Decimet., indessen ist diese Angabe keine sichere, da zu gleicher
Zeit ein Steigen des ganzen Flussbettes beobachtet wurde.“
Aus den Reiseberichten S. M. S. „Hertha‘‘, Capt. z. See Knorr.
S. M. S. „Hertha“ trat unter dem Commando des Capt. z. See Knorr
am 26. März d. J. von Auckland auf Neu-Seeland die Heimreise nach Kuropa
an: über Melbourne, längs der Südküste von Australien, durch den Indischen
Ocean, das Rothe Meer, den Swuez-Kanal, nach den europäischen Gewässern,
und traf am 21, Juli in Plymouth und am 27, Juli in Kiel ein, nach 2%4jähriger
Abwesenheit. S. M. S. „Hertha“ hatte Kiel am 28. October 1874 verlassen, um
zunächst die ostasiatische Station einzunehmen; die Krgebnisse der während der
verschiedenen Reisen S. M. S. „Hertha“ gewonnenen reichen und wichtigen
hydrographischen Erfahrungen und neueren Aufnahmen sind in diesen Annalen
an verschiedenen Stellen *) veröffentlicht worden.
Wir theilen hier aus den letzten Berichten des Capt. z. See Knorr
nachstehend noch einige Angaben über den noch wenig bekannten Princess Royal-
Hafen, im König George’s Sound, an der Südküste von Australien, und über die
Reise von da bis Aden mit.
1. „Die Ansegelung des Hafens Princess Royal,”) im König Georges
Sound, an der Südküste von Australien, ist durch das 25 Seem. sichtbare Leucht-
feuer auf der Insel Breaker und zwischen dieser und der Insel Michaelmas hin-
durch, ohne besondere Schwierigkeit; die Einsegelung dagegen, obwohl durch
die, übrigens entgegen den Angaben der englischen Admiralitäts-Karte No. 2619,
verbessert bis Juni 1866 (Tit. IX, No. 338), neuerdings mehr nach der Mitte des
Fahrwassers verlegten und dasselbe daher einengenden Tonnen wesentlich er-
leichtert, für den Fremden ohne Lootsen nicht wohl anzurathen. Der Lootse kommt
ausserhalb der Einfahrt im König George’s Sound an Bord; es besteht hier, wie in
allen Häfen der Colonien Australiens, Lootsenzwang. Der Hafen selbst, d, h.
Princess Royal-Bucht, bietet bei einer Wassertiefe von 12—15 Met., Sand- und
Schlammgrund, einen gegen alle Winde und gegen Seegang geschützten Anker-
platz und ist geräumig; man liegt mit einem Anker und 60 Met. Kette auf 8 Met.
Wasser, Sand- und Schlammgrund, bequem und sicher, ungefähr 2 Kblg. von
der auf der Karte nicht verzeichneten Kohlenwerft der „Peninsular and Oriental
Steam Navigation Company“ entfernt. Weiter westlich und näher der Lade-
brücke der erwähnten Niederlage ist eine Festmachertonne für die Postdampfer
vB. 1) Vgl. „Ann. d. Hydr.“, 1875, pag. 14, 96, 311, 481; 1876, pag. 89, 96, 263; 1877, pag.
) » Vgl. „Australia Directory“, Vol, I, 1876, pag. 18.
Ann. d, Hydr., 1877, Heft VHI (August).