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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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yehende Theil des Kaiserkanals passirt. Die dem Kaiserkanal gegenüberliegende 
Boje auf Marion-Rock ist nicht mehr vorhanden, 
26. Pin-sin-chan oder Deer-Island hat sich nur unwesentlich verändert. 
Man benutzt gewöhnlich den südlichen Kanal und zwar, indem man die Pin-sin- 
;han-Seite hält, da die in der Karte eingezeichneten Bänke nicht mehr existiren. 
Der nördliche Kanal wird nur zur Zeit des hohen Wassers von einzelnen 
Lootsen zuweilen benutzt. Das in den „Nachr. f. Seef.“ 1875, No. 469, erwähnte 
Wrack ist verschwunden, bietet wenigstens keine Hindernisse mehr. Die kleine 
[nsel am östlichen Eingange des Nord-Kanals hat sich ganz erheblich vergrössert. 
Der westliche Eingang hat sich verengt und bildet einen Ankerplatz für eine 
grosse Anzahl Dschunken. 
Der auf dem rechten Flussufer vorliegenden Bänke wegen, hält man von 
Bethune-Point an bis zum mittleren Creek von Zungwang die linke Flussseite 
and geht von dort aus nach Morrison- Point hinüber, Bei Morrison- Point sowohl, 
wie westlich davon bis Sea Keashan creek, hat sich das rechte Flussufer 
bedeutend zurückgezogen, während das Fahrwasser zwischen der kleinen Untiefe 
im Westen von Morrison- Point und dem linken Ufer sich noch mehr durch 
Untiefen verengt hat. Die Existenz der weiter oberhalb davon liegenden langen 
schmalen Bank wird von Vielen in Frage gestellt, jedenfalls sollen nicht weniger, 
als 5,5 Met. Wasser sich darauf befinden. 
27. Ganz besonders erhebliche Veränderungen finden sich in dem Fahr- 
wasser von Nanking cutt of ab. Die Bänke im Norden von Tsauhia-Insel 
haben sich ungefähr 1'/2 Seem. nach SE ausgedehnt, während das linke Fluss- 
ufer sich fast in demselben Maasse zurückgezogen hat. Während früher der 
Kurs am linken Ufer anfänglich NNW war, ist er jetzt NWzN. Man hält sich 
bis zur Westspitze von Tsauhia-Insel am linken Flussufer und scheert dann bis 
an den Ankerplatz von Nanking hin an das rechte Ufer hinüber, der weit 
vorspringenden Bänke östlich von Pingshan Pagoda wegen. 
28. Nanking cut off wird im Sommer öfters von kleinen Kriegsfahrzeugen 
benutzt, indem sie sich dadurch ca. 3'/z Seem. Weg ersparen. Handelsschiffen 
ist die Benutzung dieses Kanals nicht gestattet. Halbwegs in ihm soll sich 
eine ausgedehnte Dschunken- Werft befinden. 
29. Bei Nanking selbst ist als Ergänzung der Segel-Direction hinzuzufügen, 
dass der Theodolite-Point um ungefähr '/z Seem. zurückgetreten ist.') An seiner 
SW-Spitze stand nämlich ein Fort, welches dadurch gänzlich abgeschwemmt ist, 
dass es von der Landzunge durch einen Graben getrennt wurde. Der Anker- 
platz ist, wie in der Segel-Direction a. a. 0. angegeben, südlich von Theodolite- 
Point. Bis dicht an das Ufer hinan hat man 13—15 Met. Wasser, grössere 
Schiffe thun indessen gut, ausserhalb dieser Linie in 22-—26 Met. Wasser mit 
zwei Ankern zu ankern. Die Fluth läuft in Nanking nur 2—3 Stunden und 
so schwach, dass die Schiffe nicht immer schwaien, Die Ebbe lief zur Zeit der 
Anwesenheit der „Luise“ 1—2 Met. Die Differenz zwischen Hoch- und Niedrig- 
wasser betrug 0.7 Met. 
II. Von Nanking bis Wuhnu. 
Das verengte Flussbett oberhalb von Nanking scheint nicht so grossen 
Veränderungen ausgesetzt zu sein, weshalb hier auch weniger Abweichungen 
von den Angaben auf der betreffenden engl. Admir.-Karte No. 2678 gefunden 
wurden. Diese Abweichungen sind: 
Gross-Island hat sich inniger mit der südlich davon gelegenen Untiefe 
verbunden, nur eine schmale Rinne ist zwischen beiden geblieben. 
2. Die Tiefenverhältnisse südlich der Untiefe im Susquehanna-Kanal bei 
Wade-Island sind in der Karte nicht mehr genau angegeben. Die Passage 
ist, nächst Langshan Crossing unterhalb Nanking, überhaupt die gefährlichste 
auf der ganzen Reise bis Wuhu, da sie, ebenso wie jene, beständig Veränderungen 
ausgesetzt ist, 
Bevor S. M. S. „Luise“ die Fahrt stromabwärts antrat, wurde diese Stelle 
ausgelothet. Die Ergebnisse dieser Auslothung sind in der diesem Hefte 
beigegebenen Skizze der Wade - Insel niedergelegt. Stromaufwärts ist die 
A. 
; Vgl. „The China Sea Directory“, Vol. IIT, 1874, pas. 387.
	        
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