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ein, so ergeben sich folgende Differenzen zwischen den beobachteten und be-
rechneten Werthen:
Geestemünde
34° Süd-Br. 17° West-Lg.
41° Süd-Br. 60° Ost-Lg.
30° Süd-Br. B0° Ost-Lg.
2° Nord-Br. 95° Ost-Lg.
6° Nord-Br. 35° Ost-Lg.
{4° Nord-Br. 32° Ost-Lg.
279° Süd-Br. ‘0° Ost-Lg.
11° Nord-Br. 24° West-Lg.
260 Nord-Br. 34° West-Le.
Differenz
be- | be-
»bachtet! rechnet
bad in be- |) be-
Graden lobachtet! rechnet
Halbm.
— 0.190
— 0.040
— Q.019 '
— 0,046
— 0.059
— 0.020
0.032
0.028
— 0.110 |
— 0.147 — 0.048 — 25°
— 0.061 + 00211 +1.2°
— 0.01) — 0.018 | — 1.1°
— 0.000 | — 0.046 | — 26°
— 0.02 — 0.07, — 1.6°
— 0.036 | + 0.016! + 0.9°
—0.035 | -+ 0.008 | + 0.2°
— 0.028 4 0.0461 + 26°
— 0.135 | + 015 | + 0.9°
— 0.168
— 0.11%
+ 0.156
—- 0.123
—+_ O.087
- 0.046
- 0.06
- 0.104
+ 0.068
4 Qu18
?. 0.135
= 0.109
“= 0.159
- 0.088
- 0.070
1 0,068
*- 0.068
40.184
1. 0.086
4 0.118
Differenz
n Thei- | in
len des
Halb. Graden
+ 0.08 + 1.6°
+0.015 -+0.9°
— 0.08 — 0.2°
40.085 + 2.09
+0.017 + 1.0°
— 0.02 — 1.8°
— 0.0220 — 1.39
—0,080 — 1.8°
— 0.08 | — 1.0°
N 0
Die grösste Abweichung beträgt noch nicht ganz !/4 Strich, und mit
Hülfe der so gefundenen Werthe und der viertelkreisartigen Deviation; deren
Maximum im Mittel zu + 3° 11‘ aus den obigen Beobachtungen sich ergiebt,
wird man also für irgend einen Ort im ungünstigsten Falle eine, innerhalb eines
Viertelstriches genaue Deviationstabelle berechnen können, so lange nicht
durch gewaltsame Erschütterungen, oder eine Eisenladung und dergleichen der
Magnetismus des Schiffes grossen Aenderungen ausgesetzt ist. In Ermangelung
lirecter Beobachtungen, die selbstverständlich auf See unter allen Umständen
ebensowenig versäumt werden dürfen, wie die astronomische Ortsbestimmung,
wird man also nach den gefundenen Elementen recht gut die Deviationstabelle
zu verbessern im Stande sein und bei einem so gut aufgestellten Compasse, aller
Wahrscheinlichkeit nach, keinen grösseren Fehler begehen, wie mit der Logge-
rechnung im Vergleich zu den astronomischen Ortsbestimmungen. Ueber die
Aenderung des Krängungsfehlers, der immer in Rechnung gezogen werden
muss, konnte aus den Beobachtungen nichts Genaues ermittelt werden, da die
Grade der jedesmaligen Krängung im Journale nicht mit angegeben waren.
Nach den Beobachtungen in Geestemünde ergab sich 4 =— O,sso, u = 1,06 und
— X= + 0,6. Demnach scheint etwas Südmagnetismus im hinteren Theile
des Schiffes vorwiegend, und wird auf südlichen Breiten daher nur ein sehr
geringer Krängungsfehler vorhanden sein.
2. „Peter Godeffroy“, Capitain Wendt. Von diesem Schiffe, welches
im Jahre 1869 auf der Reiherstieg-Schiffswerfte in Hamburg gebaut wurde,
liegen zahlreiche, mit grossem Fleisse angestellte Beobachtungen aus den
früheren Reisen vor. Dieselben beziehen sich indess, mit Ausnahme der letzten
Reise, nur auf den Steuercompass, und liegen hier die älteren, nach nicht ganz
richtiger Auffassung angestellten Beobachtungen zu Grunde. Es war jedoch
möglich den allgemeinen Charakter der Deviationen danach festzustellen und den
Binfluss des Stevens und des Ruderpfostens mit ziemlicher Genauigkeit, wie
vorhin angegeben, zu bestimmen. Nach der ersten Reise, auf welcher eine
Abnahme im Magnetismus vom Capitain beobachtet wurde, hielten sich die
Deviationen für dieselbe Gegend ziemlich übereinstimmend. Die Aenderungen
gingen. selten über einen halben Strich und sind dieselben zum Theil den
Aenderungen zuzuschreiben, welche mit der Lage des Eisenballastes bei den
wechselnden Ladungen vorgenommen wurden. Während der letzten Reise be-
nutzte der Capitain auf Anrathen der Seewarte einen von ihm zu Azimut-
beobachtungen gelegentlich gebrauchten und vor dem Besahnsmast über dem
Kajütsdeck aufgestellten Compass als Regeleompass, Die Coefticienten B und
C wurden annähernd im Hafen nach Beobachtungen auf einem Kurse (vergl.
Tabelle . Seite 385) bestimmt. Nach Beobachtungen in der Nordsee und im
Kanal ergaben sich dieselben etwas grösser, doch sind diese Werthe nicht so
yanz sicher. Der Compass wurde dann vom Capitain mittels eines Magneten
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