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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Danach ist der Wind, wie im Monat Mai, in der südlichen Hälfte des 
10°-$. südlicher, als in der nördlichen Hälfte, und dies vorzugsweise zwischen 
6° und 10° Süd-Br. Die westliche Strömung im 10°-%, 303 ist gleichmässig 
stark, besonders stark in der nördlichen Hälfte desselben, wo die Geschwindig- 
keit häufig 30 Seem. in 24 Stunden übersteigt. 
In diesem 10°-%$. trifft man viel südliche und selbst südwestliche See 
im Juni an. 
Die bei den 1°-Feldern 08 und 19 des 10°-$. 302, und den 1°-Feldern 
00, 12, 20, 44 und 74 des 10°-%. 303 gegebenen Notizen!) zeigen, wie noth- 
wendig es ist, den Aequator in diesem Monat gut weit östlich zu schneiden. 
Nach Norden bestimmte Schiffe sollten den Aequator zwischen 
25° und 30° West-Lg. schneiden, damit sie die veränderlichen Winde und das 
unbeständige Wetter, welches in der Nähe der Süd-Amerikanischen Küste 
häufiger, als weiter ostwärts, herrscht, vermeiden und andererseits den bestän- 
digeren NE-Passat erreichen, welcher nach dem Passiren von 6° Nord-Br, mehr 
vorhanden ist, als weiter ostwärts, 
‘) In den „Remarks etc.“ pag. 388—391 ist angegeben: 
Für das 1°-%. 08 des 10°-$. 302: Das betreffende Schiff hat am 5, Juni 1859, 6h p.m., 
den Aequator in 28° 30‘ West-Lg. geschnitten und war Mittags am 9. Juni in 10° 45’ Süd-Br. und 
33° 45‘ West-Lg., frei von dem Lande, ohne über Stag gehen zu dürfen; ein anderes Schiff 
hatte am 27, Juni 1859, 9h p. m., den Aequator in 28° West-Lg. geschnitten und war am 1. Juli 
Mittags in 10° 22‘ Süd-Br. und 32° 44‘ West-Lg. frei von dem Lande, ohne über Stag gehen 
zu dürfen, 
Für das 1°-®$. 19 des 10°... 302: Das betreffende Schiff hatte am 29, Juni 1857, 
3h p. m., mit SEzS-Wind, 5 bis 6, in 28° 20‘ West-Lg. den Aequator geschnitten; der Capitain 
{ürchtete, dass er von der Küste nicht frei kommen würde, gelangte jedoch am 3. Juli Mittags 
in 9° 49’ Süd-Br. und 34° 1‘ West-Lg., ohne dass er hätte über Stag zu gehen brauchen. 
Für das 1°-$. 00 des 10°. %. 303: Das betreffende Schiff hatte am 12, Juni 1856, 9% p.m,, 
in 29° 44’ West-Lg. den Aequator geschnitten. Das Schiff traf südlichen Wind und böiges Wetter, 
und musste sehr häufig über Stag gehen, so dass es 10° Süd-Br. erst am 23. Juni um 8 p. m. in 
34° 40° West-Lg. erreichte. Der Capitain vergleicht das Wetter mit demjenigen im Meerbusen von 
Bengalen oder dem Chinesischen Meer, wenn man daselbst gegen den SW-Monsun aufkreuzt, 
Für das 1°-% 12 des 10°-%. 303: Das betreffende Schiff hatte am 21. Juni 1858 in 
31° 30‘ West-Lg. den Aequator geschnitten und fand hierauf südlichen Wind und sehr hohe 
südliche und südöstliche See, so dass es erst am 1. Juli in 34° 50‘ West-Lg. 10° Süd-Br. erreichte. 
Für das 1°. 20 des 10°. 8303: Das betreffende Schiff hatte am 21. Juni 1860 in 
29° West-Lg. den Aequator geschnitten, musste am 23. Juni bei SzE-Wind und einer sehr starken 
westlichen. Strömung nach Osten zu über Stag gehen und erreichte am 29, Juni 10° Süd-Br. Hier 
sprach der Capitain einen Gegensegler, dieser hatte südlich von 10° Süd-Br. sehr südliche Winde 
gehabt und hatte in 13° Süd-Br. über Stag gehen müssen, 
Für das 1°-F. 44 des 10°-$. 303: Das betreffende Schiff hatte am 6. Juni 1855 in 
32° West-Lg. den Aequator geschnitten und war am 17. Juni in 10° 39’ Süd-Br. und 35° West-Lg, 
Wind und Wetter waren sehr veränderlich und es musste Öfters über Stag gegangen werden. — 
Ein anderes Schiff hatte am 27. Juni 1857 in 32° 21‘ West-Lg. den Aequator geschnitten und war am 
5. Juli in 10° 10‘ Süd-Br. und 35° 27’ West-Lg. Der Capitain behauptet, dass er ausser dem 
Verlust von Segeln 6 Tage verloren hat, dadurch, dass er so weit westlich den Aequator ge- 
schnitten hatte, 
Für das 1°-F. 74 des 10°-$. 303: Das betreffende Schiff hatte am 15, Juni 1868 in ungefähr 
31° West-Lg. den Aequator geschnitten, hatte am 20. Juni ESE-Wind, Stärke 4, und musste wegen 
der Nähe der Küste über Stag gehen; das Schiff war am 24. Juni in 10° 18‘ Süd-Br und 
33° 58° West-Lg. und wurde nahe der Amerikanischen Küste durch südliche Winde, nachdem es 
L0° Süd-Br. passirt hatte, aufgebalten, Es hat den Anschein, als wenn dieses Schiff überhaupt ein 
schlechter Segler gewesen sei, A. d. R.
	        
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