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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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der Nordost-Passat sich 2° weiter südlich als im März erstreckt, geht er in 
ginen leichten nordwestlichen Wind über. Zwischen 18° und 20° Nord-Br. hat 
sich der Nordost-Passat seit März wenig geändert, aber südlich von dieser 
Breite hat er entschieden abgenommen. Heftige Böen sind selten in dem 10°-F. 40 
bemerkt worden; schwächere Windstösse aber sind hier sehr allgemein und 
häufiger, als im 10°-$. 39. 
Südost-Passat. An der Westseite des Gebietes herrscht der Südost-Passat 
nur bis 4° Süd-Br., an der Ostseite aber erstreckt er sich bis zu 4° Nord-Br. 
Der an der Ostseite des Gebietes zwischen 8° und 10° Nord-Br. aufgefundene 
vorherrschend südöstliche Wind ist das Ergebniss von nur einer Beobachtung, 
während die nordwestlichen Winde, die in den Umgebungen angetroffen worden 
sind, 30 an Zahl betragen. Der Südost-Passat hat seit März an Stärke ab- 
genommen. 
Strömungen, Die Strömungen sind im Allgemeinen noch immer westlich; 
in dem nordöstlichen Theile des Gebietes werden sie südwestlich; an der Küste 
von Afrika setzen sie südöstlich und östlich in den Golf von Guinea hinein, 
Der westliche Strom hat da, wo der Nordost-Passat weht, seit März an Ge- 
schwindigkeit zugenommen, und ist da, wo der Südost-Passat weht, schwächer 
geworden. Die Lage und Geschwindigkeit des östlichen Stromes scheinen die- 
selben geblieben zu sein wie im März. 
Das specifische Gewicht des Meeres in ungefähr 19° West-Lg. scheint 
von dem Süsswasser der Flüsse Gambia und Senegal beeinflusst zu werden, *) 
Wetter. In dem nördlichen Theile des Gebietes ist starker Thaufall 
eine sehr gewöhnliche Erscheinung. Das 10°-%. 2 zeichnet sich durch eine 
grosse Häufigkeit von Gewittern und durch unruhiges Wetter jeder Art aus, 
während das 10°-$. 4 vergleichsweise schönes Wetter hat. Südlich vom Aequator 
ist die Witterung sehr unbeständig und gowitterreich, 
Seegang. Nordwestliche Dünung ist in dem 10°-F. 40 noch immer sehr 
yzewöhnlich; in einigen Fällen ist sie lang und schwer, obgleich der Wind stets 
NE ist. In dem südlichen Theile des Gebietes reicht diese Dünung bis 6° Süd-Br.; 
abenso zeigt sich hier südwestliche Dünung, obgleich der Wind südöstlich ist. 
Wolken. Obere Wolken aus NW herrschen in dem 10°-%$. 40 vor, be- 
sonders in seiner nördlichen Hälfte; in dem 10°-$. 39 sind die oberen Wolken 
aus NE am zahlreichsten. In der Nordhälfte des 10°-$. 2 ziehen die oberen 
Wolken gewöhnlich aus SE mit Wind NW, während in der Südhälfte obere 
Wolken aus NE mit SE-Wind unten vorherrschen, Dies deutet wiederum an, 
wie der eine Passat über den anderen hinwegfliesst, da, wo beide sich treffen. 
„Obere Wolken aus NE, Wind SE“, ist die vorwiegende Bemerkung für 
das 10°-$. 301. In den 10°- Feldern 302 und 303 sind die oberen Wolken 
aus SE am häufigsten, doch ziehen auch mehrere aus NE und einige aus 
SW und NW. 
Naturgeschichtliches. Schwalben und Mauerschwalben wurden in den 10°- 
Feldern 38, 39 und 3 häufig gesehen. In dem 10°-%. 2 wurde ein Schmetterling 
in einer Entfernung von 350 Seem. von jedwedem Lande gesehen; er hatte 
gelbe Flügel mit weissen Punkten und Streifen. In dem 10°-%. 3 wurde ein 
Falke beobachtet, wie er einen Sturmvogel im Fluge zerpflückte und verspeiste. 
Cetaceen, Fische und Seevögel sind zahlreich, 
Vermischtes. Rother Staub wurde in den 10°-Feldern 3, 4 und 80 
gefunden. 
Beste Route zum Schneiden der Linie im Monat April (s. Tafel I und I11). 
Nach Süden bestimmte Schiffe sollten stets westlich der Cap Verde- 
schen Inseln gehen, denn wenn auch der NE-Passat an der östlichen Seite des 
ij Die „Monthly Charts etc,“ bringen für den Monat April und das 10°. %. 38 nachstehende 
Angaben von Bestimmungen des specifischen Gewichtes zwischen 15° und 20° West-Lg.: 
Anz. d. Beob. spec. Gew. 
Zwischen 20°—18° Nord-Br. > 1.0275 
18°—16° % 1.0271 
L6°—14° » 1.0261 
14°—12° » + 1.0262 
190.109 4 1 n987
	        
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