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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Wolken. Die oberen Wolken ziehen in dem 10°-$, 40 gewöhnlicher aus 
NW, als aus irgend einer anderen Richtung, während sie in dem 10° $. 39 am 
häufigsten aus SW ziehen; in beiden Feldern ist der vorherrschende Wind 
nordöstlich. 
Für den südlichen Theil des 10°-%$. 4 ist der Vermerk „Obere Wolken 
aus SE, Wind NE“, fast allgemein angegeben. Dies zeigt wiederum, wie der 
eine Passat geneigt ist, emporzusteigen und nahe bei der Linie des Zusammen- 
treffens mit dem anderen über diesen hinwegzuziehen, so zwar, dass der wärmere 
über dem kälteren weht. 
Südlich vom Aequator ziehen am häufigsten die oberen Wolken aus SE, 
aus derselben Richtung wie der untere Wind; doch werden auch ziemlich häufig 
„obere Wolken aus NE“ erwähnt. 
Naturgeschichtliches, Einige wenige Landvögel und ein fliegender Drache 
wurden in den beiden 10°-Feldern 39 und 3 getroffen. Cotaceen, Fische und 
Seevögel sind zahlreich. 
Vermischtes. Die Schiffssegel waren häufig durch Passatstaub roth ge- 
färbt, und zwar fand diese Erscheinung an der Ostseite des nördlichen Theiles 
des Gebietes häufiger statt, als an der Westseite ; nördlich von 14° Nord-Br., 
wurde in dem 10°-3$. 40 dieser Staubnebel ebenfalls nur selten bemerkt. Diese 
Thatsachen scheinen auf den afrikanischen Ursprung dieses Staubes hinzudeuten, 
da der NE-Wind in dem nördlichen Theile des 10°. %. 40 nicht von Afrika her 
zu wehen scheint und das Wetter daselbst vergleichsweise klar ist. 
Am 11. März 1855, 6" 30» pn. m., lag das Schiff „Alma“ in 0° 57‘ Süd-Br. 
und 18° 20‘ West-Lg. (also im 1°-%.08 des 10°-%. 301) bei Windstille fest, als 
der Capitain, welcher nahe bei dem Steuerrad stand, einen Schall, gleich dem 
von entferntem Donner, hörte; er begab sich auf die Backbordseite des Schiffes, 
um nach Süden hin zu sehen, und nahm eine zitternde und knarrende Bewegung 
des Schiffes wahr, als ob das Schiff auf ein Korallenriff aufgestossen wäre. 
Jeder Gegenstand auf dem Schiffe erzitterte ungefähr noch eine Minute lang, 
nachdem das Rollen aufgelıört hatte. Die ganze Erscheinung hielt gegen zwei 
Minuten an. Der Capitain liess sofort lothen, aber bei 220 Met. wurde kein 
Grund gefunden. Nicht die mindeste Kräuselung wurde an der Oberfläche des 
Meeres bemerkt; das Geräusch schien von dem Schiffsboden herzukommen; die 
Bewegung des Schiffes war nicht unähnlich derjenigen, welche man bemerkt, 
wenn man den Anker in tiefem Wasser fallen lässt und die Kette rasch ausläuft, 
Um O0* 30=i". a, m, am 12, März bemerkte man einen zweiten Stoss des Seebebens 
mit weniger Geräusch, aber von längerer Dauer, Die Temperatur des Meeres 
zeigte keinen bemerkenswerthen Unterschied. 
Am 26. März 1861, 10* a.m., in 1° 4‘ Süd-Br, und 21° 52‘ West-Lg., also 
im 1°. 11 des 10°. 302 fühlte das Schiff „Madge Wildfire“ den Stoss 
eines Seebebens, welcher eine Minute anhielt. Das Geräusch glich dem eines ent- 
fernten Donners, gleich als ob das Schiff bei starkem Strom vor Anker trieb. 
Beste Route zum Passiren der Linie im Monat März (s. Tafel I und ID. 
Nach Süden bestimmte Schiffe sollten stets westlich der Cap Verde- 
schen Inseln gehen, denn der NE-Passat ist an der Westseite der 10°- Felder 
39 und 3 stärker, als an der Ostseite derselben. Die Windkarte für März zeigt, 
dass zwischen 35° und 40° West-Lg. bis zur Küste von Süd-Amerika, und zwischen 
30° und 35° West-Lg. bis zu 2° Süd-Br., nordöstliche Winde vorherrschen. 
Für die östliche Hälfte des 10°-$. 303 kann man nach der Windkarte für 
März SEzE als Haupt-Windrichtung annehmen; weht der Wind anderswoher, so ist: 
zwischen 0° und 2° Südbr. die Wahrscheinlichkeit ungefähr wie 3:1, dass der 
Wind mehr östlich oder nordöstlich ist; 
die Wahrscheinlichkeit ungefähr wie 3:2, dass der 
Wind mehr östlich oder nordöstlich ist; 
die Wahrscheinlichkeit ungefähr wie 3:2, dass der 
Wind mehr südlich ist; 
die Wahrscheinlichkeit ungefähr wie 5:4, dass der 
Wind mehr südlich ist; 
die Wahrscheinlichkeit ungefähr wie 5:3, dass der 
Wind mehr östlich oder nordöstlich ist.
	        
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