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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Regenmenge in Millimeter zu St. Thomas (1863—1872). 
j 2 
S % : : ‚8 [31 81 
| 8 3 . 8 BB : 
SS = S ' S = 8 u £ > © ES ; 8 a E 
33 £ a8 |2 = 213 SA JÄTEIZEI2181E 
Mittel | 57.1] 18.8! 640] 38.0] 76.0| 85.8] 59.0] 76.1482 ! 162.7!1128| 734° 149.3|1780| 220.4! 423.2' 970.9 
Minim, | 35:7] 4.8! 26.9| 19.0l 19.0! 9.6’ 
Jahr 1863| 1870 1863 1867 1863 1868 
12.78 ! 15.00 | 
1869 1872 
Maxim, | AA 
Jahr 11866} 1867 
146.7 
1868 
79,6 
1872 
262.6 
1865 
TE 111.2 
1866! 1865 
120.0 | 
1870 
48.4 
1870 
92.0 
1865 
305.0 2477 
1869 | 1870 
642 
18711 
211.e 
1869 
zI=[|= 
1475| — = = — (1380. 
18691 — | — | | — | 1865 
716.0 
1863 
Nach dieser Tabelle ist für St. Thomas der October der regenreichste 
und der Februar der regenärmste Monat; im October ist hiernach die durch- 
schnittliche tägliche Regenmenge 5.25"" und im Februar nur 0.67", Die durch- 
schnittliche tägliche Regenmenge in St. Thomas ist 2.65”, im Maximum (1875) 
3.sı und im Minimum (1863) 1.96”, Nach den von V. Raulin in den „Comptes 
Rendus etec.“, Paris, t. 78 (1874) pag. 80, veröffentlichten Angaben über die 
mittleren monatlichen Regenmengen verschiedener Orte der tropischen Zone an 
beiden Küsten des Atlantischen Oceans hat unter den westindischen Inseln 
St. Thomas die geringste jährliche Regenmenge; alle andern Inseln weisen 
durchschnittliche jährliche Regenmengen von 1180 bis nahe an 3000""- auf, 
Für die einzelnen Jahreszeiten ergiebt sich, dass zu St. Thomas, wie 
überhaupt auf den Westindischen Inseln, die Regenzeit in den Sommer und 
Herbst fällt und dass namentlich der letztere durch seinen grossen Regenreich- 
thum sich auszeichnet, im Gegensatze zu Guyana und der Nordküste von Bra- 
silien, wo, wie schon Dove in seiner Abhandlung: „Ueber die Vertheilung des 
Regens auf der Oberfläche der Erde“ (s. „Klimatologische Beiträge“ I, 1857) 
nachgewiesen hat, das entschiedene Maximum des Niederschlages im Frühling 
stattfindet und der Herbst nur eine geringe Regenmenge aufweist. Das Frühlings- 
maximum rückt, je weiter man von der Nordküste Südamerikas nach Norden 
zu vordringt, immer entschiedener in den Sommer hinein; dieses Sommermaximum 
prägt sich am deutlichsten in den südlichen oder Golfstaaten der Vereinigten 
Staaten von Amerika aus, wo nur bei höchstem Sonnenstande die grösste 
Regenmenge fällt und der Golfstrom seinen Einfluss geltend macht. 
„Der Sommer auf den Westindischen Inseln ist,“ wie Wojeikof in dem 
„Ergänzungsheft No. 38 zu Petermann’s Geographischen Mittheilungen“ (1874) 
in seiner Abhandlung: „Die atmosphärische Circulation“ pag, 31 bemerkt, „regen- 
reich wegen des hohen Sonnenstandes, wobei der Passat an Kraft verliert und 
oft locale Calmen mit Gewittern, wie auf dem oceanischen Aequatorial-Gürtel ent- 
stehen. Die herbstliche Regenzeit, von den furchtbaren Westindischen Hurricanes 
begleitet, verdankt wohl ihre Entstehung der um diese Zeit höchsten Meeres- 
temperatur. Das Mexicanische und Caraibische Meer haben mit die höchste 
Meerestemperatur, weil dorthin der warme Aequatorialstrom sich ergiesst und 
in diesen mittelländischen Meeren sich noch mehr erwärmt, um dann als der 
bekannte Golfstrom aus der Florida - Strasse zu treten. Die Meerestemperatur 
ist aber in diesen Meeren im September am höchsten, und es ist einleuchtend, 
wie der Passat, über eine so warme Wasserfläche gehend, den schon etwas 
erkalteten Landgegenden im Herbst Regen bringen kann.“
	        
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