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In dem Goolwa-Fahrwasser setzt der Ebbestrom beständig an der Ober-
Aäche, wenn das Wasser nicht mehr als 0.8 Met. steigt; bei gewöhnlicher Spring-
zeit beginnt der Fluthstrom am Grunde von halber Fluth an, kommt aber nicht
früher an die Oberfläche, als bis 1 Stunde vor Hochwasser; die Ebbeströmung
beginnt 1 Stunde nach Hochwasser.
In dem Mundoo - Fahrwasser kentert der Strom ungefähr zu derselben
Zeit wie im Goolwa-Fahrwasser, mit Ausnahme, wenn die Seebrise in das Fahr-
wasser hineinweht, hierdurch verspätet sich die Ebbeströmung an der Oberfläche,
In dem Coorong-Fahrwasser beginnt die Fluthströmung unten, gleich nach
Niedrigwasser, zu laufen, setzt jedoch nicht zu gleicher Zeit an der Oberfläche;
die Ebbeströmung beginnt sehr bald nach Hochwasser.
Die Wassertiefe auf der Barre des Murray-Flusses kann man nach dem
Gezeitenpegel an der Mole des Hafens Victor berechnen, indem man 1.s Met.
zu dem dortigen Wasserstand hinzu addirt.
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats März 1877
in Nordamerika und Centraleuropa.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,)
Nach der „Monthly weather review“ des „Signal Office“ in Washington
and der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebersicht der Witterung,
beide für den Monat März 1877, stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im
Wititerungscharakter in Nordamerika und Centraleurona einander gegenüber.
A. Nordamerika.
i. Die ziemlich bedeutende
Anzahl barometrischer Minima,
deren Bahnen meist zuerst nach Ost
ınd Südost, dann nach Nordost ge-
richtet waren und alle nach dem
St. Lawrence-Golf convergirten. Her-
vorzuheben ist das vom 22. bis zum
29., welches sich zuerst südwärts, dann
nordostwärts ungewöhnlich langsam
längs der atlantischen Küste fortbe-
wegte und von heftigen Stürmen be-
yleitet war.
2. Das durch die Druckverthei-
lung bedingte Vorwalten der süd-
lichen Winde über den Südstaaten,
der südwestlichen und nordwest-
lichen über den mittleren und
östlichen Staaten und der Saee-
region.
3. Die etwas zu niederen
Temperaturen im St, Lawrence-Thal,
in der Secregion, dem Ohio-Thal und
dem Nordwesten, dagegen die etwas
zu hohe Monatswärme in den atlan-
tischen Staaten und an der pacifischen
Küste, In Grönland soll es unge-
wöhnlich warm gewesen sein. Die
Abweichungen der Temperatur vom
hormalen Monatsmittel betrugen in
°C für
B. Centraleuropa.
1. Die bedeutende Anzahl
barometrischer Minima, unter wel-
chen das vom 12. bis zum 15. hervor-
zuheben ist, welches bei bedeutendem
Umfang und grosser Veränderlichkeit
von stürmischen Winden begleitet war.
2. Die grosse Veränderlichkeit
im Luftdruck, und die davon abhängige
veränderliche Witterung. Die Monats-
ijsobaren verliefen von West nach Ost:
daher das Vorwalten der westli-
chen und südwestlichen Winde.
3. Die zu geringe mittlere
Monatstemperatur auf dem ganzen
Gebiete, namentlich auf dem nordöst-
lichen Gebiete. Hervorzuheben ist
die Temperaturdepression am Anfange
und am Ende der ersten Dekade, so
wie die bedeutende Erwärmung am
Ende des Monats. Die Abweichungen
der Monatsmittel betrugen im Durch-
schnitt für die einzelnen Stations-
ayruppen in °C für: