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Beim Nassau-Orkan vom 1. October 1866 war auf
Westende von Haiti auf ca. 400 Secm. Abst. vom Centr. Wind SzW,. Winkel 12 Str.
Mitte von Cuba „ „180 , » x» » „ WzS. 9%
jr, Abaco ® ” 100 ” ” % » ’ NNE. Ze 12 ®
Yauma (Long Il) „„ „160 % »® % „ SWzS. 9
Nordende v. Andros „ „ 40 » x» . NE. » 81%
Auch bei der vom K.K.Oesterreichisch-Ungarischen Linienschiffs-Fähndrich
Leopold Ritter v, Jedina, nach Zusammenstellung verschiedener Beobachtungen,
niedergelegten Orkan-Bahn von Ende März 1874 zeigen alle angenommenen
Positionen des Centrums, wenn sie irgend den gegebenen Daten entsprechen
aollen, dass, je weiter der Beobachtungsort dem Centrum entrückt ist, desto
stumpfer der Winkel sein muss, und dass, je näher dieser Ort dem Centrum
liegt, der Winkel desto mehr dem Rechten sich nähern muss,
Wenn auch der Orkan auf 600 bis 700 Seem, Entfernung seinen Einfluss
schon anf Richtung und Stärke des Windes ausübt, so glaube ich doch nicht,
dass das Barometer uns bei solcher Entfernung genügend unterrichtet und erst
mit 450 Scem. Abstand fängt cs an, uns vor unserem Feind zu warnen. Für
450 Seem, Abstand vom Centrum wird man ca. 0.091 Zoll =— O.234°" die
Stunde Fall vermerken und dafür eine Winkelgrösse von 11 Strich zwischen
den Richtungen von Centrum und Wind haben. Ebenso:
Für 350 Secm, Abst, O.oz Zoll = 0.sı"" Fall und einen Winkel von 10 Str.
» 20 ” 008 nn = O6 » ” » » 9 »
» 200 » O0a n = Lo » » » „ 8'h
und dann je näher dem Centrum cin desto stärkeres Fallen des Barometers.
Der vorliegende Orkan, der wahrscheinlich am 5, März WNW oder NW
vom „Eduard“ entsprungen und dann nordwärts gegangen ist, macht einen
schlimmen Strich durch unsere alten Rechnungen für jene Gegend.
Vom 5. bis 6. März war seine Fortbewegung wohl gleich derjenigen vom
„Eduard“ und vom 6. bis 7. März ebenfalls, denn scin Kinfuss anf dessen
Barometer war nur sehr gering. Wäre ich dam am 7. März mit dem Schiff
beigedreht, denn Wind genug hatte ich dazu, dann hätte ich den Orkan am
9. März um Mitternacht, gleich der ‚„Volage“ und der „Minna“, aus erster
Hand gehabt.
Beim Betrachten der Bahn dieser Cyclone fällt uns die Neigung der
Windrichtung zu der des Centrums, nachdem dasselbe passirt war, bei beiden
Schiffen auf, da beide Richtungen einen viel stumpferon Winkel bilden, als auf‘
gleicher Entfernung vor dem Passiren des Centrums. Dies glaube ich wohl da-
hin erklären zu können, dass der vorbeirasende Sturmkörper gleich einem Schiffe
ein sogenanntes Kielwasser nachlässt, welches nachzieht und die Winde daher
eine mehr dahin zielende Richtung annchmen, auch glaube ich, dass der Wind
im Rücken oder nach. dem Passiren des Centrums auf seiner verlassenen Bahn
nicht mehr so viel Kraft besitzt als vorher in gleicher Entfernung vor demselben.
Bei einer Vergleichung der Journal-Auszüge mit der Karte wird man
eine merkwürdig genane Zusammenstimmung des Barometerstandes der Schiffe
„Volage‘* und „Eduard“ auf gleicher Entfernung vom Centrum finden, des-
zleichen der Winkel zwischen den Richtungen von Wind und Centrum. Die
Position der ‚, Volage‘‘ für Mitternacht den 8. März habe ich nach bestem Er-
messen für Kurslinie und Windrichtung mit 100 Secm. vom Mittag ab nieder-
velegt, denn um 12 Uhr Nachts ist die ‚„Volage“ orst beigedreht, hat dam
Dampf und jedenfalls dann auch noch etwas Nord oder NNE gemacht, so dass
ich glaube, die Positionen für 32 und 2 Uhr Nachts ziemlich genan hingelegt
zu haben.“
Der vorstehende Bericht ist zwar in möglichst unverkürzter Form
wiedergegeben, jedoch soll dem Inhalt desselben damit nicht durchweg zuge-
stimmt werden.
Das in demselben gebrachte Material bietet indessen eine werthvolle
Ergänzung zu der aus den „Hydr, Notices“ vorigen Jahres wiedergegebenen
Notiz I. Br. M. 8, , Volage“,