Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

276 
und von diesen letzteren sind 560 Malteser, der Rest Italiener und Engländer. 
Die Hauptausfuhr besteht aus Oel, Getreide, Wolle, Seife und Esparto- oder 
Sportgras, während die Einfuhr aus baumwollenen Manchester-Waaren, wollenen 
Fabrikaten, Kleidungsstücken von Frankreich und Malta, Seide, Töpferwaaren, 
Dielen, Eisen, Tabak, Messerschmiedewaaren, Wein, geistigen Getränken, Ge- 
würzen, Reis und Petroleum besteht. Der Werth der Ausfuhr wurde im 
Jahre 1874 zu 292,359 Z (ca. 5,847,180 ‚/%) und derjenige der Einfuhr zu 
50,396 © (ca. 1,007,920 A) geschätzt. 
Die Stadt Monaster (Monastir)!) liegt 11 Seem. von der Stadt Susa 
entfernt, auf dem äussersten Ende eines Vorgebirges, welches die Bucht von 
Susa von dem Golf von Monastir (dem alten Lepty Parva) trennt. Der Haupt- 
handel wird mit Grossbritannien und Malta betrieben; im Jahre 1873 wurde 
baumwollen Zeug, altes Eisen, Zucker, Kaffee, Gewürz, Nägel, Töpferwaaren ete. 
im Werthe von 53000 (ca. 1,060,000 /6) eingeführt. Die Ausfuhr nach 
denselben Ländern, in dem besten Oel bestehend, beträgt durchschnittlich 
134,000 £ (ca. 2,680,000 „£). Die Einfuhr von Frankreich und Italien war 
nur unbedeutend, jedoch hatte im Jahre 1873 die Ausfuhr nach diesen Ländern 
einen Werth von 24000 Z (480,000 „/). In demselben Jahre kamen 129 Schiffe 
in den Hafen, von denen 67 unter britischer Flagge waren. 
Der Hafen ist gegen nördliche Winde durch das Vorgebirge, auf Jem 
die Stadt erbaut ist, und gegen östliche Winde durch die beiden Kariata- 
(Kuriat) Inseln geschützt, Kr ist ungefähr 6 Seem. breit, da er jedoch von 
Sandbänken umgeben ist, so muss grosse Vorsicht beim Einsegeln gebraucht 
werden. Jede beliebige Anzahl Schiffe kann in diesem Hafen mit Sicherheit. 
anf 9 bis 16 Met. Wasser, ankern. 
Der Distrikt von Monaster, gleich demjenigen von Susa, enthält 24 Ort- 
schaften mit Oliven-Anpflanzungen, 
Mehdia (Mehedia),”) eine kleine Stadt mit Hafen, liegt 9 Seem. süd- 
westlich von dem Cap Dimas (Ras-Dimas). Die Anzahl der innerhalb der 
Stadtmauer lebenden Menschen beträgt ungefähr 4000, aber doppelt soviel 
zählt die ländliche Bevölkerung, Der Werth der Ausfuhr hat vom Jahre 
1873 von 51444 Z (ca. 1,028,880 A) bis zum Jahre 1875 auf 75000 X 
(ca. 1,500,000 „A) zugenommen, die Einfuhr hat jedoch nicht die Summe von 
3000 Z (ca. 60000 ‚AM) überschritten. Das nach Grossbritannien und Malta 
versandte Oel hat einen Werth von 48636 “ (ca, 972,720 A). Ausser diesem 
überseeischen Handel wird noch Küstenhandel mit Swusa betrieben, von wo 
Fremdländische Waaren gegen Esparto-Gras bezogen werden. Obgleich im 
Hafen guter Ankergrund und derselbe gegen nordöstliche Winde durch die 
Insel Kerkani geschützt ist, wird er doch grösstentheils von nur ungefähr 
60 kleinen Fahrzeugen jährlich besucht. Früher war noch ein Biunenhafen, 
von sehr starken Mauern umgeben, derselbe ist jedoch in der Mitte des 
16, Jahrhunderts von den Spaniern zerstört worden, als diese Mehdia verliessen. 
Die Stadt Sfax (Sphax)?) liegt ungefähr 65 Seem. südlich von Mehdia 
in dem nördlichsten Theile des Golfes von Gabes (Kabes), gegenüber den 
Kerkenah-Inseln. Kbenso wie Susa ist die Stadt von eine Mauer umgeben und 
bat eine muselmännische Bevölkerung von ungefähr 27000 Seelen, eine europäische 
von 929, von denen 630 Engländer und die übrigen Italiener, Franzosen oder 
Griechen sind, und 1500 Juden. Die Einwohner sind sehr fleissig und im 
Allgemeinen wohlhabend. Sie besitzen 400 Webestühle zur Anfertigung ver- 
schiedener baumwollener Stofte, grosser Handtücher, welche in den öffentlichen 
Bädern in der ganzen Regentschaft gebraucht werden, von Zeugen, welche von 
den Arabern und jüdischen Frauen getragen werden, von wollenem Zeug, Decken, 
Burnussen etc., mit denen sie Alexandria und einige östlichen Märkte versehen, 
Ausserdem sind die Einwohner ausgezeichnete Färber und haben ungefähr 
25 Färbereien; deshalb gebrauchen sie auch so sehr viel Maschinengarn, Zeuge 
von Manchester (T-cloths) und Indigo. Ausser ihrem Küstenhandel haben die 
Einwohner von Sfax noch eine ausgedehnte Verhindung mit dem Innern des 
Na. a, 0. pag. 275— 277, 
Zä a. a, 0. pag, 277, 
Ya. a. O0 pay. 280
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.