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Guayaquil (s. „Ann. d. Hydrogr. etc.“ 1876 pag. 153), neben dem Orte des
Schiffes am Mittage eines jeden Tages, der Unterschied zwischen der Position
nach der Logge-Rechnung und nach den Beobachtungen (die Stromversetzung)
angegeben; ferner der seit dem vorhergehenden Mittage beobachtete Wind nach
Richtung und Stundendauer; endlich die Beobachtungen für je 8 Stunden der
Windrichtungen mit deren Anzahl, welche für die betreffenden Unterabtheilungen
der Zehngradfelder in Maury’s Pilot charts enthalten sind.!)
Nach den Angaben dieser Tabelle erreichte die Bark „Eduard“ auf
dieser inneren Route”) von 30° Nord-Br, bis Callao am Ende des August 1871
den NE-Passat in ca. 29° Nord-Br., 127° West-Lg.; er war in ca. 23°—20° Nord-Br.
123.;° West-Lg. sehr östlich, ging sogar bis SE, hielt im Anfange September
an bis ca. 17° Nord-Br., 120° West-Lg. Von dort an herrschten (durch wenige
Stillen unterbrochen) noch östliche Winde vor bis ca. 14° Nord-Br., 119° West-Lg.;
hier stellte sich vorwiegend SW ein, dem in 10° Nord-Br., 116.5° West-Lg.,
NW Wind folgte, welchen wiederum sehr bald südlicher Wind verdrängte; man
könnte geneigt sein, zu sagen, dass das Schiff erst am 5. Oetober in ca.
4.3° Süd-Br., 83° West-Lg., den eigentlichen SE-Passat erhielt. Die Abweichungen
der beobachteten Windrichtungen von Maury’s Karten sind zwar nicht gross,
doch könnte man nach diesen Angaben fast vermuthen, dass in jener Gegend
des Stillen Oceans der SE-Fassat am Ende September und Anfang Oetober bis
nördlich der Linie wehte,
In ca. 16° Nord-Br., 120° West-Lg. wurde, noch vor dem Einsetzen des
südlichen Windes, die von ihm erzeugte Wellenbewegunng als Dünung bemerkt.
Die Gesammtmenge des Regens scheint, da nur viel Staubregen fiel, nicht be-
deutend yewesen zu sein.
Bis ca. 17.5° Nord-Br., 120° West-Lg. lassen die Unterschiede zwischen
dem Schiffsort nach der Logge-Rechnung und nach den Beobachtungen eine
schwache Trift des NE-Passats erkennen; dort, d. i. wo der NE-Passat schwächer
wird, bis ca. 16° Nord-Br., 120° West.Lg., zeigt sich eine rücklaufende Be-
wegung des Wassers nach Ost. Es folgen geringe, veränderliche Strömungen;
zwischen 12° Nord-Br., 118° West-Lg. und 7° Nord-Br., 111° West-Lg. kann man
annehmen, dass die Gegen-Aequatorial-Strömung das Schiff beeinflusst hat,
dann stellen sich wieder sehr veränderliche Versetzungen ein; von 4.5° Nord-Br.,
105° West-Lg. bis 1° Nord-Br., 89° West-Lg. ist die Aequator-Strömung unver-
kennbar; an ihrer Südgrenze treten wieder veränderliche Strömungen auf, während
sich von 4° Süd-Br., 83° West-Lg. an die Triftströmung des SE-Passats zeigt.
Die Dauer der Reise von Hongkong bis Callao betrug 123 Tage; Maury
giebt folgende Reisedauer von Californien nach Callao:
Septbr.: Westliche Passage: 7 Schiffe, im Mittel: von Californien: 55.7 Tage; von 0° Br. 30.7 Tage.
» Oestliche » 4 » » # # 472 „ 0° , 238
Oethr.: Westliche % 2 ® # “ * 655 „ 0° , 34 %
Oestliche . 5 = = 57 „ 0°, 288
Die Reise des Schiffes „Eduard“ im September und October ergab für
die innere Route von 30° Nord-Br. bis Callao eine Reisedauer von 55 Tagen
und vom Aequator bis Callao 25 Tare.
Da die Bark „Kduard“ fast ganz mit Reis beladen war, so ist die Reise
von 30° Nord-Br. bis Callao eine gute zu nennen; die von Californien nach
Callao bestimmten Schiffe waren jedenfalls nur leicht geladen, sie konnten daher
im NE-Passat und in der Gegend leichter Winde, grössere Geschwindigkeit er-
reichen.
') Vergl. „Ann. d. Hydrogr. etc,“ 1875 pag. 134, 1876 pag. 153. Jedes Zehngradfeld ist
die
nach dem Schema A in 4 Unterabtheilungen von je 5° Breite und 5° Länge getheilt,
bla
?) Vergl. über die innere Route von Mazatlan nach Callao. „Hydrogr. Mitth,“ 1874,
pag, 99 ff. A.d.R