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und 27.4° West-Lg. am 17. ‚Juni der SE-Passat erreicht wurde. Im Stillen-
yürtel war, ebenfalls wegen des so westlichen Standes des Schiffes, noch keine
Spur vom SW-Monsun zu bemerken, doch wurde der östliche Strom dort in der
Stärke von 14 Seem. täglich beobachtet.
Am 19. Juni, nach einer sehr günstigen Reise von 25 Tagen seit dem
Abgange von Cardiff, wurde die Linie in 29.8° West-Lg. passirt, einem Punkte,
ler für die herrschende Jahreszeit reichlich westlich g&gelegen war. Da auch der
Aequatorial-Strom hier an einem Tage 55 Seem. nach WSW setzte, war zu be-
fürchten, dass Cap Roque nicht ohne Kreuzen würde passirt werden können.
Wider Erwarten war der SE-Passat jedoch von Anfang an, nach dem Passireun
ler Linie, so raum, das rw. Süd, einmal sogar noch etwas östlicher gesteuert
werden konnte, und so wurde das Cap, trotz der starken Westströmung, ohne
Aufenthalt passirt. Erst in 8.5° Süd-Br. und 31.5; West-Lg. schralte der Wind;
züdlich von 10° Süd-Br. ging derselbe sogar nach SSE und Süd, so dass in
14.5° Süd-Br. das Schiff wenden, und während eines Etmales nach Osten liegen
musste. In 23° Süd-Br. und 38° West-Lg. ging der SE-Passat in einen NE-
Wind über, der dann in 27.6° Süd-Br. und 34.6° West-Lg. am 3, Juli sein
Ende erreichte. Mit frischen Westwinden wurde nun ein südöstlicher Kurs ge-
steuert, und am 11. Juli die Gough-Insel passirt. Am folgenden Tage in 40°
Süd-Br. und 8° West-Lg. trat wieder SE-Wind ein, der mehrere Tage anhielt
und das Schiff nöthigte, nach nordöstlicher Richtung beim Winde zu steuern.
Der Meridian von Greenwich wurde in Folge dessen am 15. Juli in 36.5° Süd-Br.
geschnitten. Bald darauf ging der Wind nördlich und westlich und hielt sich
längere Zeit in diesem Quadranten. Am 3. August in 41.2° Süd-Br. (der höchsten
erreichten Breite) und 74° Ost-Lg. wehte ein sehr schwerer Sturm aus West,
so dass der Capitain sich genöthigt sah, mit seinem tiefbeladenen Schiffe bei-
zudrehen. Der geringste Luftdruck während dieses Sturmes war 741.2”", Im
Uebrigen war die Stärke der Westwinde dem Fortgange der Reise zu keiner
Zeit mehr hinderlich. 30° Süd-Br. wurde nun in 100° Ost-Lg. am 12, August
zeschnitten, worauf schon am folgenden Tage in 29.7° Süd-Br. die südliche
Grenze des SE-Passates erreicht wurde. Letzterer wehte frisch und günstig, so
dass das Schiff bereits am 20. August, nach einer sehr guten Reise von 87 Tagen,
Java-Head passirte. Ks war auf dieser Route eine Distanz von rund 13600
Seccm. zurückgelegt, mithin eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 6.s Seem.
die Stunde erreicht. Am 28. August, 95 Tage nach der Abreise von Cardiff,
ankerte Capt. Pflieger mit seinem Schiffe auf der Rhede von Singapore.
Von Singapore segelte das Schiff nach Batavia, worauf von dort aus am
10. December die Rückreise nach Falmouth wieder angetreten wurde. Mit
leichten veränderlichen Winden wurde die Sunda-Strasse erreicht, wo südöst-
licher Wind und eine starke Westströmung angetroffen wurde. Am 12. December
stand das Schiff in 7° Süd-Br. und 104° Ost-Lg., von wo ein frischer beständiger
Passat die Fahrt sehr begünstigte. 10° Süd-Br.. wurde in 99,7° Ost-Lg. am
14. December, 20° Süd-Br. in 71.8s° Ost-Lg. am 24. December und 60° Ost-Lg.
am 28, December in 24° Süd-Br. gekreuzt. Der Wind hielt sich südlich von
Yst bis nach 25.6° Süd-Br. und 56.4° Ost-Ly., woselbst die Südgrenze des SE-
Passates zu liegen schien; nordöetliche Winde begleiteten jedoch das Schiff noch
bis nach 28.3° Süd-Br. und 45.9° Ost-Lg, dann begannen südliche und westliche
Winde zu wehen, die indessen an keinem einzigen Tage stürmisch wurden. Am
13. Januar 1877, in 34.2° Süd-Br. und 27.5° Ost-Lg. versetzte der Agulkas-Strom
das Schiff 36 Seem. nach WSW, Am 19. Januar wurde mit frischem Südwinde
die Länge des Cap der guten Hoffnung passirt, worauf am 22. Januar in 30°
Süd-Br. und 10° Ost-Lg. schon wieder SE-Passat vorgefunden wurde, Dieser
wehte anfangs nicht sehr frisch, nahm aber, nachdem St, Helena passirt war,
etwas an Stärke zu, Am 6. Februar sah man die Insel Ascension, und schnitt
am 11. Februar in 23.4° West-Lg. die Linie. In 0.2° Nord-Br. und 23.3° West-Lg.
hörte der SE-Passat auf, worauf nach wenigen Wachen in 0.3° Nord-Br. schon
wieder der NE- Passat einsetzte. Der Aequatorial - Strom wurde etwa
1 Seem. die Stunde nach West setzend, ein östlicher Gegenstrom gar nicht be-
obachtet. 10° Nord-Br. wurde in 29.3° West-Lz. am 17, Februar und 20° Nord-Br.
in 34.2° West-Le. am 24, Februar gekreuzt. Schon in 19.3° Nord-Br. hörte der