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Vorstehende Tabelle enthält eine Zusammenstellung dieser Angaben.
Es ist hierbei noch zu bemerken, dass die Barometerangaben nicht auf 0° redu-
cirt sind, weil die betreffenden Temperaturangaben dazu fehlen (der Beobach-
tungsort selbst liegt nur 5 Met. über dem Meeresspiegel), ferner dass die Luft-
druck- und Temperaturangaben sowohl die Maxima und Minima für jeden Monat
als auch die Mittel aus sämmtlichen Ablesungen in dem betreffenden Monat an-
zeigen, und dass diese Beobachtungen sämmtlich in dem sehr geschützten Hause
des Beobachters, Herrn Trow, angestellt wurden; da die Temperaturbeobach-
tungen an dem am Barometer befestigten Thermometer gemacht worden sind,
so scheinen die Maxima der Temperatur zu niedrig und die Minima zu hoch
gegen die Wirklichkeit im Freien zu sein, was bei den betreffenden An-
yaben zu berücksichtigen ist,
Die Wind- und Wetterangaben beziehen sich auf die Anzahl der Tage, an
welchen der betreffende Zustand des Wetters stattgefunden und der Wind aus
den betreffenden Richtungen zeweht hat.
Ueber den allgemeinen Charakter des Klimas der Tonga-Inseln macht
Meinicke in seinem Werke „Die Inseln des Stillen Oceans“, Th. II (1876)
pag. 64, folgende Bemerkungen: >
„Das Klima von Tonga ist nicht so regelmässig, wie man es in einem
Tropenlande erwarten sollte; es kann auch bei den häufigen Temperaturwechseln,
der grossen Feuchtigkeit und dem starken Nachtthau gerade nicht für gesund
gelten. Es giebt eine Trockenzeit, die dem Winter entspricht, und eine Regen-
zeit, die besonders in den Monaten December bis Februar herrscht, und in der
häufige und heftige Regengüsse fallen; auch tritt in der Trockenzeit manchmal
anhaltende und schädliche Dürre ein, gewöhnlich aber regnet es das ganze
Jahr über ziemlich gleichmässig, und selbst in der Regenzeit fehlt es an heiteren
Tagen mit grosser Hitze nicht, die besonders bei Nordwind eintritt. Sie wird
zwar durch die häufigen Winde gemässigt, aber die Luft ist jederzeit und
besonders in der Regenzeit sehr feucht, was auf europäische Constitutionen
erschlaffend wirkt; dafür fehlt es ganz an Sümpfen und ihren Miasmen, die
tödtlichen Fieber Melanesiens sind unbekannt, Die Mitteltemperatur scheint
24 bis 25° C. zu betragen, in der Regenzeit steigt sie nicht selten zu 32
bis 36°. In der Trockenzeit weht der Passat regelmässig aus ESE und SE,
in der Regenzeit sind Winde aus West, NW und Nord häufig; in diese Zeit
fallen auch die furchtbaren Orkane, deren Wirkungen so verheerend sind, dass
sie schon öfter die Bevölkerung in die grösste Noth versetzt haben.“
6. Die beiden Tonga-Orkane im Jahre 1875.
Wie schon oben in der Anmerkung 2 pag. 237 erwähnt worden ist, sind
bei den Tonga-Inseln die Orkane bei weitem häufiger, als bei den Samoa-Inseln
anzutreffen; es vergeht fast nie ein Jahr ohne eine Erscheinung dieser Art,
und vorzugsweise treten sie in den Monaten Februar und März auf, doch zu-
weilen auch in den Monaten November bis Januar, wie z. B. die beiden Orkane
im Jahre 1875, von denen uns einige Berichte vorliegen, welche Capt.-Lieut.
Kuhn von S. M. S. „Hertha“, und Lieut, z. See Rittmeyer von S. M. 8.
„Gazelle“ eingesandt haben. Da nähere Beschreibungen von Tonga-Cyclonen
bisher noch fehlen, so gewinnen diese Aufzeichnungen, welche wir hier unten
folgen lassen, ein erhöhtes Interesse.
1. Orkan vom 8.—10, Januar 1875,
Der Orkan vom 8.—10, Januar 1875 hat, nach den zu Nukualofa von
Herrn Trow während seines Verlaufes angestellten Beobachtungen (andere auf
Schiffen über denselben gemachten Aufzeichnungen liegen leider nicht vor) eine
Bahn nahezu von Nord nach Süd gehabt. Zongatabu hat diesen Orkan nicht
sehr heftig gefühlt und weniger Schaden gelitten, als bei dem zweiten Orkan
im November desselben Jahres. Das Centrum dieses Januar-Orkans ist, sich
nach Süden fortbewegend, an der Westseite von Tongatabu vorbeigegangen