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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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einwirkt, auf dem Lande wegfällt. Unter der Annahme aber, dass ein Gesetz 
nach welchem g, sich ändert, a priori nicht zu ermitteln ist, wird die Aufgabe, 
einen Chronometerstand aus früher beobachteten Ständen und Gängen abzuleiten, 
für Beobachtungen auf See wie auf dem Lande in gleicher Weise zu behan- 
deln sein. 
Nachdem aus einem System von Beobachtungen die Grössen g&,, a und b 
bestimmt sind, wird man gut thun, sich den Werth 
a(t — 15°) + b (t — 15°)? — A 
in eine Tafel zu bringen, deren Argument die Temperatur = t ist. Man nimmt 
daun von Tag zu Tag, mit der beobachteten mittleren Tagestemperatur als 
Argument, aus der Tafel den Werth A und addirt dazu das aus der Unter- 
guchung gefundene g,. Somit erhält man von Tag zu Tag den Chronometer- 
yang, durch den man successive, von dem für den ersten Tag geltenden Stand 
ausgehend, die Stände, von Tag zu Tag fortschreitend, erhält. Ich werde ver- 
suchen, dieses Verfahren durch ein Beispiel zu erläutern. Von dem Chrono- 
meter Tiede No. 303 wurden in der Zeit vom 2. Januar bis 21. Februar 1876 
bei den nebenstehenden mittleren Tagestemperaturen (t) folgende tägliche 
Gänge (g) beobachtet: 
1876 Jannar 92 bis Januar 
» ® ? 
» 27 „ Februar 
Februar - 
” 
w 
„> 
»„  2i 
x 
„A a 
12.89 
£ 11.3 
+ 22.8 
+ 20.8 
+ 10,5 
+ 12.1 
& 
+ 0.6 
9.8 
t 11.1 
Qos'c. 
+ 0.7 
— 26 
— 20 
+ 10 
+ 0.2 
+ 60 
+ 75 
] +2 
+ 1.2 
Hierans fanden sich nach dem im Jahrgange 1876 pag. 303 dieser Zeit- 
schrift angegebenen Verfahren folgende drei Gleichungen: 
% — 3.8 + los. bb — 0ss = 0 
Z + 6ss .a + 4200. b-+ 20 = 0 
2 — 14.75.28 + 217.56 . b— 675=— 0 
and hieraus 
So = — O.58%% 
a8 = — O.389 
b =— + Qu 
Damit wurde nun folgende Tafel der Werthe von 
A=a(t— 15°) + b (t — 15°)? 
berechnet: 
+ 5° | + 4.4 
+ 6 + 3.4 
+ 7 +34 
+ 8 , +2 
+ 9 +28 
+ 10 + 1.88 
+ 11 + 1.54 
4-12 + Lı2 
+ 13 + 0.72 
+ 14 + 0.35 
+ 15 000 
+ 16° 
+17 
38 | 
+ 19 
20 | 
+21 
+ 22 
;- 23 
} 24 
+25 
426 
— 0,38 
— 0.64 
— 0.92 
— 1.18 
— "42 
— 1.638 
— 1.83 
— 2.01 
— 216 
— 2.29 
— 92.40 
Bei diesem Chronometer, wie bei allen auf der hiesigen Sternwarte be- 
findlichen, wurde alle fünf Tage der Stand durch Vergleichung mit einer Pendel- 
ahr ermittelt. Ich will indessen beispielsweise annehmen, dass nur alle 30 Tage 
weil die veränderliche Schiffsbewegung, welche auf den Chronometergang stark
	        
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