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viele kleine kahle Felsen, die gewöhnlich von tiefem Wasser umgeben sind,
aber auch einige blinde Klippen wurden hier früher von Capitain Ross auf-
efunden.
5 Zwischen der Spitze Tavoy und dem Fluss Pak Chan, eine Entfernung von
nahe 250 Seem., ist das Navigiren zwischen den Inseln für Dampfer und kleine
Segelfahrzeuge fast vollständig sicher. Das Fahrwasser (beaten track genannt),
wurde schon lange von den Chinesischen Deschunken benutzt, ehe Birma
in englischen Besitz kam. Seit mehreren Jahren haben Schiffe der Bengalischen
Marine dieses Fahrwasser befahren, und in den letzteren Jahren auch die Schiffe
der „British India Steam Navigation Company“, welche die Post von Calcutta
nach den verschiedenen Häfen in Britisch Birma und nach Penang beförderten.
Routen. Die beste Route für Dampfer ist östlich der Inseln St. Matthew
und Hastings, führt dann durch die Forrest-Strasse nach Norden zu und westlich
bei den Inseln Bushby und Domel vorbei. Kleine Fahrzeuge können auch ost-
wärts von den Inseln Owen und Domel passiren, aber querab. von der Mitte
der Insel Domel wird das Fahrwasser sehr flach; es fällt bei Niedrig-
wasser Springzeit beinahe trocken, und hat nur eine schmale Rinne, welche
zwischen Sandbänken hindurch führt und an der Westseite des Fahrwassers
nahe an der Küste der Insel Domel liegt.
Wind und Wetter. Der NE-Monsun, oder die schöne Jahreszeit, beginnt
zu Mergui ungefähr Mitte October; zu dieser Zeit ist der Wind Ost, welcher
öfters heftig weht. Im December setzt ungefähr Mittags die Seebrise aus NW
ein, diese geht allmählich bis Sonnenuntergang bis Nord um, und gegen Mitternacht
ist der Wind ENE oder Ost; zuweilen weht es recht stark zwischen Sonnen-
untergang und il* a. m. des folgenden Tages. In Folge dessen kann ein Segel-
schiff, wenn es sich nahe der Inseln hält, rasch nordwärts kommen, wogegen es
auf hoher See, Winde von NNE und NNW antrifft. Im März setzen die See-
brisen zwischen den Inseln südlich von West ein, wogegen alsdann auf hoher See
leichte Winde und Windstillen herrschen. In zwei Fällen, im Februar und im
März, machte das Vermessungsfahrzeug 8 und 10 Seem. den Tag zwischen
Cabossa und dem Cap Negrais, indem es flaues Wetter mit einer nach Süden
setzenden Strömung antraf. Dieser nach Süden setzende Strom an der Ost-
seite des Bengalischen Meerbusens fällt in dieselbe Zeit mit dem nach Norden
setzenden Strom an der Küste von Coromandel und mit der nach Osten setzenden
Strömung bei den Sandspitzen des Hoogly und jenseits des Mutlah. Im April
wird es am Nachmittag böig mit Ost- Winden und vielen Gewittern zwischen
den Inseln.
Der SE-Monsun, oder die Regenzeit, setzt ungefähr Mitte Mai ein, darauf
folgt im Archipel sehr böiges Wetter und wolkenbruchartiger Regen für mehrere
aufeinander folgende Tage; der Regen hält bis September an. Nach dem
Loggbuch des „Nearchus“, welcher während des ganzen SE-Monsuns zwischen
den Inseln des Archipels sich aufhielt, scheint es, als ob ein Schiff innerhalb
der Inseln leicht nach Süden zu kommen kann, da der Wind häufig SE und
mehrere aufeinander folgende Tage gutes Wetter ist.
Lothungen. Die Lothungsbank erstreckt sich in einiger Entfernung
ausserhalb der Inseln, ist aber bis jetzt nicht genau ausgelothet worden. Beim
Passiren eines der Fahrwasser oder innerhalb der Inseln ist ein fortwährender
guter Ausguck nothwendig, da hier sehr wahrscheinlich bis jetzt noch nicht
bekannte Untiefen vorhanden sind.
Die Fahrwasser zwischen den äusseren Inseln sind so mangelhaft bekannt,
dass jeder Seefahrer gewarnt werden muss, eines derselben zu benutzen, mit Aus-
nahme der Forrest Passage, in 11° 5‘ Nord-Br. und des Znvestigator Channel in 10°
15‘ Nord-Br. Befindet sich ein Schiff nördlich von diesen, so ist os besser,
sich dem Festland nur durch das Tavoy-Fahrwasser zu nähern, welches zwischen
13° 20‘ oder 13° 30‘ Nord-Br. liegt; befindet man sich südlich, so steuere
man südlich der Insel Chance auf dem Parallel von 9° 20’ West.
Pollock Riff. Der, der „British India Steam Company“, gehörende
Dampfer „Madras“, Capitain Pollock, passirte i. J. 1875 anstatt während der
Nacht nach der inneren Route (beaten track) zu gehen, ausserhalb der Inseln
and lief nach Tagesanbruch zwischen den Inseln Lovughborough und Swinton