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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

‚Während der Monate Februar und März, in welchen dichte Nebel herrschen, 
ist sehr grosse Vorsicht beim Ansegeln der Flussmündung nothwendig, da die 
Lothungen zu wenige Unterschiede zeigen, um die Position des Schiffes aus 
ihnen herleiten zu können. Bei Tage darf ein Schiff niemals versuchen, früher 
einzusegeln, als bis es den China-Ba-Keer-Leuchtthurm gesehen hat. Während 
der Jahreszeit, in welcher Reis verschifft wird, bilden die ausserhalb zu Anker 
liegenden Schiffe eine gute Marke, 
Von Osten kommende Schiffe müssen sich auf 10 bis 11 Met. Tiefe bei 
Niedrigwasser halten, bis innerhalb des Feuerkreises von China-Ba-Keer, und 
dürfen bei nebeligem Wetter unter keinen Umständen versuchen einzulaufen, 
che sie das China-Ba-Keer-Fouer gesehen haben. 
Schiffe mit mehr als 4.6 Met. Tiefgang dürfen nicht bei der Ebbe ein- 
segeln. Schiffe, welche auf der Aussenrhede warten um nach der Stadt Rangoon 
aufzusegeln, müssen bei Stillwasser unter Segel gehen und in den Fluss einsteuern, 
sobald die Fluth eingesetzt hat und das Wasser 0.9 bis 1.s Met. auf der Barre 
gestiegen ist. 
Sogelt man den Fluss aufwärts, so muss man, nachdem die Spit Tonne um- 
segelt ist, NW steuern, bis die weisse Bake auf dem Westufer nahe bei dem Orte 
Mao frei von der Spitze Elephant ist. Von hier steuere man in dieser Richtung, 
bis die Spitze ungefähr in 1’ Kblg. Abstand passirt ist, aber gehe nicht zu 
weit östlich der Spitze, weil man sonst grosse Gefahr läuft, auf dem flachen 
Ausläufer der Mittelbank fest zu kommen. Das Fahrwasser ist hier nur 442 
Kblg. breit. 
Nachdem man die Spitze Elephant umsegelt hat, steuere man entlang dem 
westlichen Ufer, in einem ungefähren Abstand von 2 Kblg., bis die kleine 
vothe massive Pagode auf der Südseite der Mündung des Flusses Bassein in 
Sicht kommt. Bei Annäherung an diese Pagode kommen 2 weisse Baken, 
ähnlich derjenigen bei Mao, an der anderen Seite des Flusses, nördlich des 
Flusses Bassein in Sicht. Kine Gruppe von Teakbäumen, in der sich ein 
Einschnitt befindet, auf einem Bergrücken im Innern des Landes, kommt 
gleichfalls in Sicht und zwar südlich der beiden Baken. Hält man diese Baum- 
gruppe südlich frei von der südlichen Bake, so kann man nach dem gegen- 
überliegenden Ufer zu halten und muss dann längs des östlichen Ufers steuern, 
aber dabei beachten, dass man nicht weiter als 1% Kblg. von der Küste, 
zwischen den beiden obenerwähnten Baken, abbleibt, um die Untiefe Da Silva 
zu vermeiden; letztere erstreckt sich vom gegenüberliegenden Ufer bis 2% Kblg. 
von dem östlichen Ufer. Sobald die nördliche der beiden Baken passirt ist, 
bleibe man ungefähr 2 Kblg. vom Ufer entfernt. 
Bei Annäherung an die Stelle, wo sich die Flüsse Pegu und Rangoon 
vereinigen, kommen zwei Tonnen in Sicht, von denen die eine schwarz und die 
andere roth ist. Die schwarze Tonne liegt mitten im Fluss bei der Untiefe 
Hastings und die rothe Tonne liegt im tiefen Fahrwasser an der Mündung des 
Pegu-Flusses. Man muss dicht an die rothe Tonne heransteuern und dann auf 
die Holzmole bei der Spitze Monkay zu halten; die Spitze Monkay ist die Nord- 
spitze der Mündung des Pegu-Flusses. Das Fahrwasser über die Untiefe 
Hastings ist dicht am Ufer; die grösste Wassertiefe beträgt in ihm nur 4.0 Met. 
bei Niedrigwasser Springzeit. Nachdem die Untiefe Hastings passirt ist, kommen 
Hafenbeamte an Bord und verteien das Schiff. 
Diese allgemeine Segelanweisung für den Fluss oberhalb der Spitze 
Elephant ist nur für den Fall gegeben, dass ein Schiff durch besondere Um- 
stände genöthigt ist, ohne Lootsen nach Rangoon zu segeln. 
Rangoon ist der Hauptverschiffungsplatz in Britisch Birma (Barma) und 
liegt 21 Seem., auf dem Fluss gemessen, von der See entfernt. Der Hauptiheil 
der Stadt, sowie die militairischen Cantonnements liegen an dem linken Fluss- 
afer; die grossen Holzplätze und Faetoreien befinden sich an der gegenüber- 
liegenden Seite, die Dallah genannt wird; die Stadt ist im raschen Aufblühen 
begriffen. Eine Eisenbahn nach Prome ist im Bau. 
Die hauptsächlichsten Gebäude sind die öffentlichen Bureaus am Strande, 
lie Markthalle und die Englische Kirche; jedoch die grösste Sehenswürdigkeit
	        
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