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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

DC 
tiefe, hierauf steuerten wir Nord, während der Strom nach NW 1% Knoten 
3etzte. Als es Tag wurde, sah ich deutlich dem Boden, welcher hauptsächlich 
aus weissem Sand mit Korallenzweigen bestand, Von der Bramrag aus sah 
ich fern im Ost und im West entfärbtes Wasser, es schien indessen kein seich- 
teres Wasser vorhanden zu sein. Die letzten Lothungen ergaben 8.12 Faden 
und 25.50 Faden (19.s und 46.6 Met.), keinen Grund. Der höchste Theil der 
Bank erstreckte sich von ESE nach WSW (?), während verschiedene Ausläufer 
sich nach Nord erstrecken, sie ist schon von weitem an dem entfärbten Wasser 
and an den Stromkabbelungen erkennbar, 
Als wir Teomabal Süd peilten, bestimmte ich die Länge zu 120° 54‘ Ost 
v. Greenw. Das Chronometer stimmte vorher und nachher bei allen Landspitzen, 
welche wir passirten. Teomabal liegt weiter nach NE, als auf den Karten 
angegeben ist; ich glaube auch, dass Pontucunman und Babuan zu südlich an- 
gegeben sind; im Uebrigen stimmen meine Beobachtungen mit denen der Auf- 
nahme von 1873.!) 
Eine kleine Insel, welche rw. Nord von Kularrein liegen soll, konnte 
ich von der Bramraa aus nicht sehen. Die Strasse zwischen Panducan, Kularrein 
und Teubigan an der Westseite und Teomabal arı der Ostseite scheint rein und 
yefahrlos zu sein und hat auch genügende Tiefe, um darin vor Anker den 
Gezeitenwechsel abzuwarten. Ich möchte sie zu diesem Zweck den Seeleuten, 
welche diese Gewässer befahren, empfehlen, wenn das nicht etwa sonst schon 
bekannt ist. Als wir uns zwischen den Inseln befanden, sahen wir eine grosse 
Anzahl von Kanoes; nur wenige von ihnen kamen indess an das Schiff heran. 
Die Leute in denselben schienen sehr furchtsam zu sein und hatten nichts bei 
sich, als ihre Riemen und einige schlechte Fische, Wir passirten westlich von 
den Philippinen und kamen am 29. April in Hongkong an.“ 
Soweit der Capitain der Brigg „Jylland“. 
Was die zuerst angelothete Bank betrifft, so fallen die Lothungen in 
die unmittelbare Nähe der auf der neuesten britischen Admiralitäts - Karte 
„China Sea. South Part of the Strait of Macassar“ mit „Trinidad Bank“ be- 
zeichneten Stelle, für welche dort eine Wassertiefe von 4'a Faden (8.2 Met.) 
angegeben ist. 
Zeichnet man ferner die Positionen der später vom Capitain der Brigg 
„Jylland“ gesehenen Inseln und Sandbänke nach den von ihm angegebenen 
Positionen in die Karte ein, so sieht man sofort, dass die gesehenen Inseln 
identisch sind mit den auf der britischen Admiralitäts - Karte mit den Namen 
P. Teleensing und P. Ayer bezeichneten Inseln. Anstatt der von der Brigg 
„Sylland“ gesehenen vier Sandbänke und des einen Riffes sind auf genannter 
Karte im Ganzen acht Sandbänke verzeichnet, welche von der „Jylland“ aus 
nicht alle wahrgenommen wurden. Auf der mehrfach erwähnten Karte liegen: 
P, Teleensing in 2° 15‘ Süd-Br. und 117° 30‘ Ost-Lg. 
P, Ayer in 2° 18,5‘ Süd-Br. und 117° 41‘ Ost-Leg. 
Nach der Position der „Jylland“ würde aber die Lage dieser Inseln bezw. 
2° 10‘ Süd-Br., 117° 12‘ Ost-Lg. und 2° 14‘ Süd-Br., 117° 20° Ost-Lg. sein. 
Ob nun die auf der Karte angegebenen Positionen unrichtig sind, oder ob der 
1) In den Reiseberichten S. M. S. „Hertha“, Corv.-Capt. Knorr, veröffentlicht im Jahrgang 
1875 dieser Annalen, heisst es pag. 319: 
„Die Ansegelung der weit sichtbaren Insel Sulu ist ohne Schwierigkeit. Eine auf der Insel 
gemachte genaue astronomische Ortsbestimmung wich nur um ein ganz Unbedeutendes von der durch 
Peilungen der Inseln Pantocunan (Pontucunan) und. Paltiagan gefundenen geographischen Lage des 
Schiffsortes ab, so dass die in der Karte angegebene Lage jener beiden Inseln als zuverlässig angenommen 
werden kann. Der bis dahin von der Insel Tubigan an gesteuerte Kurs hätte aber das Schiff, nach der 
in der Karte angegebenen Lage der Insel Teomahal, dicht an derselben vorbeiführen müssen, während 
sie quer ab ungefähr 4 Seem, entfernt blieb. Danach erscheint die letztgenannte Insel um ungefähr 
3.5 Seem, in der Karte zu weit westwärts eingetragen. Ebenso scheint in der Karte No. 2576 
(Tit. X, No, 123) die Lage einiger kleinerer Inseln in unmittelbarer Nähe der Insel Sulu ungenau 
zu sein, z. B. der Insel Yuan, wie es sich beim Umsteuern der Insel Pangasina, wobei die erstere 
als Richtungsmarke für das Durchsteuern. zwischen dem Riff Tong-Tong von Pangasina und der 
westlich davon gelegenen 6 Met.-Stelle dienen sollte, herausstellte. In der auf demselben Blatte 
enthaltenen Specialkarte der Sulu-Rhede ist dagegen die Lage der Insel Tulian anscheinend richtig.“
	        
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