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grossen steinernen Gebäude der musterhaft und sauber gehaltenen Werft an-
geklebt erscheinen.
8, Die Rhede von Kagosima auf der Insel Kiusiu!) bietet, nach
einer Mittheilung des Commandanten S. M. Kbt. „Cyclop“, Capt.-Lieut. v. Reiche,
wegen der grossen Wassertiefen nur wenig gute Ankerplätze. Der beste Anker-
platz befindet sich querab von dem Zwischenraum zwischen den Batterien No. 5
und No. 7 ea. 1,5 Kblg. von jeder entfernt. Da der Hafen dem europäischen
Handel nicht geöffnet ist, ist dort auch für europäische Schiffe Proviant schwierig
zu beschaffen. Fleisch giebt es gar nicht, ausser wenn man ein lebendes Thier
kaufen und selbst schlachten will. Gemüse und Hühner sind billig; für 8 Hühner
wurde 1 Dollar bezahlt.
Die in den Karten angegebenen Batterien sind vollständig demontirt und
desarmirt. Sie waren auf den Hafenmolen angelegt; letztere sind wohl nur mit
der Idee, einen Binnenhafen zu schaffen, errichtet und erst später befestigt
worden. Der hinter diesen Wellenbrechern liegende, freilich nicht sehr ge-
räumige Hafen ist durch diese vollständig geschützt. Bis an dieselben heran
ist tiefes Wasser genug für die grössten Schiffe. Der Ort Kagosima macht,
obgleich der ganze Handelsverkehr Japans mit den Liu-Kiw-Inseln und der
Meiaco-Sima-Gruppe über diese Stadt geht, einen ärmlichen Eindruck. Hervor-
zuheben ist die grosse Anzahl von Schulen, welche in Kagosima vorhanden sind
und sich der besonderen Protection des Fürsten von Satzuma erfreuen, der
die Kosten derselben aus seiner Privatschatulle bestreitet. An diesen Schulen
wirken gegenwärtig 6 Europäer: 4 Holländer, 1 Engländer und 1 Deutscher,
der Botaniker Kraemer.
9. Segelanweisung für den Kanal Mayne. Smith Sound. West-
küste von Patagonien. Der Commandant der chilenischen Corvette „Magallanes“
Corv.-Capt. Juan J. Latorre hat nach der „Noticias hidrograficas“ No. 44
Santiago, d. d. 19. December 1876, berichtet, dass er das Fahrwasser des Kanals
Mayne sorgfältig untersucht hat; auf 9 Met. Tiefe ist bei Niedrigwasser eine
rothe Tonne mit Kugel ausgelegt, die mw. S21° 35‘E von der Mitte der Insel
Cutler und mw. N 40° 25‘K von der Mitte der Insel Dirxon peilt. Die Wasser-
tiefe in diesem Fahrwasser hat in den letzten Jahren abgenommen, sie betrug
im Jahre 1868/69 10 Met. und jetzt kaum 9 Met. Der Seetang erstreckt sich
gegenwärtig von der Insel Summer bis zur Insel Long. Die von Norden kom-
menden Schiffe erhalten die Tonne in Sicht, sobald die Insel Cutler, und die von
Süden kommenden Schiffe, sobald die Insel Bedwell passirt ist.
Diese letzteren Schiffe müssen, sobald sie die Höhe der Klippe Bradbury
erreicht haben, diese im Kielwasser halten und so steuern, dass sie östlich
von der Tonne, aber ganz dicht an derselben, passiren, und dann auf
die Mitte der südlichsten Insel der Francis Gruppe abhalten. Von Norden
kommende Schiffe müssen, sobald sie die Insel Cutler passirt haben, auf die
Mitte der südlichsten Insel der Francis Gruppe steuern und von dort auf die
Tonne halten, und diese östlich, so nahe als möglich passiren. Bei Benutzung
dieser Segelanweisung bleibt ein Schiff in einem Fahrwasser, dessen geringste
Tiefe 9 Met. beträgt. Die Variation daselbst betrug 22° 42‘ Ost im Jahr 1876.
10. Wassertiefe im Hafen Puerto Simpson. Kanal Messier.
Westküste von Patagonien. Nach derselben „Noticias hidrograficas“
berichtet Capitain Latorre, dass Puerto Simpson beim Passiren der Enge
als Nothhafen zu empfehlen, aber in der englischen Admiralitäts-Karte No. 85
(Tit. XII, No. 93) nicht ganz richtig wieder gegeben ist. Die Untiefe,
welche sich vom Cap Robert nach SW hin erstreckt, dehnt sich bis über
die Mitte des Fahrwassers aus. Beim Einsegeln in diesen Hafen muss man sich
so nahe als möglich an Cap Enrique halten, und dann in der Nähe der Süd-
küste bleiben, bis man sich von dieser und von Cap Elena in gleichem Abstand
befindet. Die auf dem Hafenplan in der Mitte des ersten Theiles des Hafens
angegebene Tiefe von 16.5 Met., konnte nicht aufgefunden werden, vielmehr
wurden nach fortwährendem Lothen daselbst Tiefen von mehr als 55 Met. an-
getroffen.
\ „The China Sea Direectory* Vol. IV. 1873, pag. 2792.