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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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3. Bramraaen und Bramstengen müssen an Deck genommen und in die 
Marssegel zwei Reffe eingesteckt werden. 
= 4. Wird das Signal gegeben, dass die Schiffe nach See gehen sollen, so 
müssen die Schiffe diesem Signal sofort Folge leisten. 
5. Beim Ankern muss man sehr genaue Ankerpeilungen nehmen, und 
zwar nicht nur mit dem Compass, sondern auch Deckpeilungen von Land- 
objecten, und alle Peilungen in das Loggbuch eintragen. 
6. Schiffe, welche auf der Aussenrhede liegen, müssen an ihren Anker- 
ketten stets nur Taustopper benutzen. 
7. Die Ankerkette muss man mit einer Boje versehen, um bei etwaigem 
Flüchten nach See später sein Anker wieder heben zu können, aber man be- 
festige das Bojereep nicht ausserhalb der Klüsen, um später nicht die Bucht 
der Kette aufwinden zu müssen, sondern binde es mit einzelnen Kabelgarnen 
von Zeit zu Zeit an die Kette, bis zu dem hinter dem Ankerspill befindlichen 
Schäkel, woselbst der Tamp befestigt wird. 
8. Das Bojereep darf aber nie ganz von Tauwerk sein, sondern das 
am Anker befindliche Ende muss stets aus einem Kettenstück bestehen. Als 
Boje ist eine starke Spiere, an der das Bojereep in der Mitte befestigt wird, 
als am vortheilhaftesten zu bezeichnen. Wenn man gezwungen ist, nach See 
zu flüchten, so muss man sich bis zu 12 Seem. von der Küste halten, um die 
hohe See, welche ausserhalb steht, zu vermeiden. 
9. Der beste Ankerplatz ist auf 18 bis 27 Met. Wasser, wenn die Mün- 
dung des Flusses Kowie offen ist und der Flaggenmast bei dem Hafenamt 
N25° W peilt. Auf dieser Stelle befindet sich ein Schiff ausserhalb der Dünung 
und findet guten haltbaren Grund. 
10. Alle von dem Hafenamt gegebenen Signale müssen sogleich befolgt 
werden. 
11. Diejenigen Schiffe, welche das Internationale Signalbuch an Bord 
haben, können mittels desselben bei schlechtem Wetter durch das Hafenamt 
ihren Agenten ihre Wünsche signalisiren und jede Hülfe erbitten, welche, wenn 
möglich, sofort gewährt wird. 
12. Schiffe, welche das Internationale Signalbuch nicht an Bord haben, können 
durch nachstehende Signale mit ihrer Nationalflagge folgende Wünsche ausdrücken: 
Die Nationalflagge in den Wanten der Vorstenge bedeutet: „Ich brauche 
ein Kabel (oder eine Kette).“ 
Die Nationalflagge in den Wanten der Grossstenge bedeutet: „Ich brauche 
einen Anker“, 
Die Nationalflagge in den Fockwanten bedeutet: „Mir ist eine Anker- 
kette gebrochen“. 
Die Nationalflagge in den Grosswanten bedeutet: „Ich brauche einen 
Anker und eine Kette“. 
Eine beliebige andere Flagge oder cin flatternder Gegenstand, so an- 
gebracht, dass er am besten sichtbar ist, bedeutet: „Ich brauche 
Beistand oder einen Schleppdampfer.“ 
b. Signale, welche von dem Hafenant abgegeben werden. 
Die nachstehenden Signale werden nur gemacht, wenn nach den Er- 
fahrungen am Orte selbst und nach den Anzeigen eines guten Barometers ein 
schwerer Sturm aus NW, West und Süd bis SE zu erwarten ist: 
Ein schwarzer Ball über der Flagge „Union Jack“ — Die Kette ganz 
ausstecken und den zweiten Anker klar halten. 
Kin schwarzer Ball unter dem „Union Jack“ — Augenblicklich nach 
See gehen und hohe See halten. 
„Union Jack“ an der Mastspitze — Bramraaen und Bramstengen an 
Deck nehmen, die übrigen Raaen an den Wind brassen; das Schiff 
klar machen, um jeden Augenblick unter Segel gehen zu können.
	        
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