113
Hat man Aid Rock passirt, so halte man Reef Rock frei an Backbord
voraus und steuere im Mitte-Fahrwasser und ändere allmählich den Kurs mehr
nördlich, so dass Square Rock frei an Backbord voraus ist, gehe dann näher
an Square Rock, als an das östliche Ufer, heran und verfolge das Mitte-Fahr-
wasser bis Scala Perama; das enge Fahrwasser nördlich von diesem Ort sollte
mit grossen Schiffen nicht ohne Ortskenntnisse, oder nicht cher, als bis es betonnt
sein wird, benutzt werden.
Die Insel Agio Sidero, welche ungefähr %4 Kblg. von der Ostspitze der
nordwestlichen Einfahrt dieses Fahrwassers liegt, kann in einem Abstand von
18 Met. an ihrer Westseite passirt werden.
Bemerkung. Des Nachts, oder bei unsichtigem Wetter, können Schiffe
nicht mit Sicherheit in den Hafen von Jero gehen oder ihn verlassen; auch ist
es für Schiffe von grossem Tiefgang gefährlich, bei einem südlichen Sturm in
diesen Hafen einzulaufen.
; Telegraphen- und Post - Verbindung. Von Jero führt eine gute Strasse
nach der an der Ostseite der Insel gelegenen und 2! Seem. entfernten Stadt
Mityleni, woselbst Telegraphen- und eine gute Post -Verbindung mit Smyrna
und Constantinopel ist. Jeden Freitag liegt daselbst ein österreichischer Lloyd-
Dampfer, von Constantinopel nach Smyrna gehend, und ein anderer Dampfer
derselben Gesellschaft ist jeden Sonnabend daselbst, auf der Tour von Smyrna
nach Tenedos und Constantinopel; ein ägyptischer Dampfer geht jeden Montag
nach Constantinopel, ausserdem ist alle 14 Tage eine unregelmässige Vorbindung
durch russische und türkische Dampfer.,
Proviant. Gutes Fleisch kann man zu mässigen Preisen aus der Stadt
Mityleni erhalten, aber andere Proviant- Gegenstände sind theuer, ähnlich wie
in vielen Häfen der Levante. Nahe am Strande des Hafens von Jero liegen
einige Dörfer, aus welchen man einigen Proviant beziehen könnte, jedoch ist
es zweifelhaft, dass sich eine grosse Flotte mit Proviant versehen kann.
Wasser. Mehrere Flüsse münden im Hafen von Jero, aus denen man
frisches Wasser entnehmen kann, da aber die meisten dieser Flüsse durch Sümpfe
führen, so ist es nicht rathsam, das Wasser derselben anders als zum Kochen oder
Waschen zu benutzen.
Eine Probe von Wasser aus dem Fluss, welcher das klarste Wasser
enthielt, wurde analysirt; dasselbe wurde genügend rein und unschädlich zu
allen häuslichen Zwecken befunden. Das aus einer warmen Quelle entnommene
Wasser wurde gleichfalls analysirt; dieses erwies sich jedoch nicht als brauchbar
zum Trinken oder Kochen.
6. Hafen von Smyrna.') Unter gewöhnlichen Umständen darf kein
Schiff östlich der Linie ankern, welche man von der äusseren Mole des vor
kurzem neu erbauten Binnenhafens nahe beim Zollamt nach missweisend Nord
ziehen kann. Wenn ein Schiff besondere Erlaubniss erhält, östlich dieser Linie
zu ankern, so muss es sich so legen, dass es unter keinen Umständen beim
schwaien weniger als 5'/2 Kblg. von der Hafeneinfahrt abbleibt.?)
Leuchtfeuer.®) Die Einfahrt des Binnenhafens ist durch 2 feste Feuer
gekennzeichnet, von denen dasjenige auf der äusseren Mole grün und das auf
der inneren Mole roth ist. Beide Feuer befinden sich auf hölzernen Laternen-
pfählen.
Ueber die West- und Südküste der Insel Haiti oder San Domingo.
Der Navigating-Lieutenant G. H. Stoate von I Br. M. S. „Druid“,
hat nach der „Hydrographice Notice“, London, No. 27 folgenden Bericht über
die West- und Südküste der Insel Haitı*) eingesendet. Die dabei vorkommen-
den Peilungen sind missweisend: die Variation betrug 2° 30‘ Ost im Jahr 1876.
1) Vgl. Eastern Part of the Mediterranea Sca ete. pay. 99.
?) s. No. 660 d. „Nachr. f. Seef.“ 1876.
3) s. No. 666 und 811 d. „Nachr. f. Seef,“ 1876.
Us. „West-India Pilot“ Vol. II. 3 edit. 1876, pay. 223.