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sind, so wurde dieselbe auf Anordnung des engl. Geschwader - Chefs durch
I. Br. M. S. „Pallas“, Capt. H. H. Beamish, näher untersucht.
An keiner Stelle in der Nähe des Cap Gremea erstreckt sich die Untiefe
weiter als 1!/2 Seem. von der Küste. Die Tiefen auf derselben nehmen an der
Südseite der Untiefe allmählich von 11 Met. auf 9, 7.3 und 5.3 Met., jedoch auf
der Westseite von 18.3 Met. ganz plötzlich auf 5.5 Met. ab. Die Schiffe dürfen
deshalb an der Südseite in nicht weniger als 11 Met. und an der Westseite in
nicht weniger als 22 Met. Wasser gehen, umsomehr da die Strömung mit be-
deutender Stärke nach Osten zu über diese Bank setzt.
Nach Norden bestimmte Schiffe müssen, nachdem sie den Breiteparallel
der Klippe Zwurafa passirt haben, wenigstens 2!'/2 Seem. von Cap Gremea,
welches an seinen niedrigen gelblichen Abhängen kenntlich ist, und in dem-
selben Abstand von der Küste von Dedeagatch abbleiben.
2, Ilija-Bucht (Golf von Adramyti') an der Küste von Kleinasien).
[n dem NE-Theil des Golfs von Adramyti, ungefähr 9'/2 Seem. von Adramyti
entfernt, befindet sich ein geschützter Ankerplatz für vier grosse Schiffe; der
Ankergrund besteht aus Sand und Schlamm und ist gut haltbar. Der einzige
Wind, welcher Seegang erzeugen könnte, ist SSW. Dieser Ankerplatz wird bei
südlichen Winden vielfach von Küstenfahrern aufgesucht. KEinschliesslich des
Zollamtes befinden sich nur 5 oder 6 Häuser in dieser Bucht.
3. Axia-Bucht. Diese Bucht ist weniger geschützt als die /lya-Bucht,
liegt aber der Stadt Adramyti 2Ya Seem. näher. KEinschliesslich des Zollamtes
sind in dem Ort Axia nur 3 bis 4 Häuser vorhanden.
Proviant. Ungefähr 2'/2 bis 3 Seem. von Axta entfernt liegt ein grösserer
Ort, wo man einige Vorräthe (Gemüse und etwas Fleisch) erhalten kann.
Das Wasser zu Ilijja und Awta ist gut, aber das Einnehmen desselben ist sehr
beschwerlich.
Adramyti liegt 7 Seem. oder 2 Stunden von Axta und ist kaum grösser
als die Stadt Chanak an den Dardanellen, Es residirt hier ein Gouverneur
(Kaimakam); nach allen Richtungen hin ist telegraphische Verbindung; da aber
kein europäischer Beamter angestellt ist, so können Depeschen nur in türkischer
Sprache aufgegeben werden,
4. Hafon von Moudros®) (Insel Lemnos). Dieser Hafen bietet einer
beträchtlichen Anzahl grosser Schiffe einen geschützten Ankerplatz, doch sind
hier mehrere Untiefen vorhanden, und zwar: die Black - Klippen, welche das
SE -Ende der Bank umgeben, die Untiefe, welche sich westlich der Spitze
Meganoros ausbreitet, die Kaloyeri - Klippe und die flache Stelle, die 4 Kblg.
SzW°%/W von Cap Pavlos liegt. Eine Betonnung aller dieser Untiefen ist
wünschenswerth.
Der Ort Talikna kann an der Kuppel der daselbst befindlichen griechischen
Kapelle leicht erkannt werden. Die früher nordwestlich von diesem Orte be-
findlichen Bäume, welche als Landmarke benutzt wurden, sind gefällt worden.
Der Ort Baros ist nicht leicht zu erkennen, da die Häuser die Farbe des
Erdbodens haben.
Proviant. Eine nur geringe Anzahl Ochsen schlechter Qualität war zu
Zeit der Anwesenheit der „Pallas“ zu Moudros zu erhalten, aber möglicherweise
kann man Rinder und Schafe bekommen, wenn man solche vorher bestellt.
Wasser kann man aus einem kleinen Fluss erhalten, dessen Mündung
sich 1'/z Seem. östlich des Cap Malathria befindet. Im Monat August kann
man grössere Vorräthe von Wasser einnehmen. Zum Wassernehmen muss sich
ain Boot ungefähr 46 bis 55 Met. vom Strande entfernt verankern und das
Wasser dann von einer ungefähr 11 Met. stromaufwärts befindlichen Stelle,
woselbst es ganz frisch ist, einnehmen, Ungefähr !/2 Seem. südlich des Flusses
kann man eine geringe Quantität Wasser aus einer für Boote passend gelegenen
Quelle sich verschaffen.
) Vgl. Eastern Part of the Mediterranean Sea, von Findlay, pag. 115.
% ibid. pag. 113.